Zur Schmerzhaften Muttergottes (Matzenhofen)

Zur Schmerzhaften Muttergottes (Matzenhofen)
Wallfahrtskirche Matzenhofen
Wallfahrtskirche Matzenhofen, Innenansicht

Zur Schmerzhaften Muttergottes ist eine Wallfahrtskirche in Matzenhofen, einem Ortsteil der mittelschwäbischen Gemeinde Unterroth im Landkreis Neu-Ulm. Betreut wird die Wallfahrtskirche von der römisch-katholischen Pfarrei St. Gordian und Epimach in Unterroth.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wann die Wallfahrt begann, ist nicht bekannt. Das Gnadenbild, die Pietá, ist um 1470 bis 1480 erschaffen worden. Erstmals urkundlich fassbar ist die Kirche am 5. Dezember 1594. Der bestehende Kapellenbau musste einem Neubau weichen. Nach einer Votivtafelinschrift ist die Kirche 1620 renoviert worden, was einen früheren Bau notwendig erscheinen lässt. Vermutlich ist die Kirche im selben Jahr erbaut worden, als die Kapelle abgebrochen wurde. Eine gute Ausstattung und drei Altäre werden in einem Visitationsbericht aus dem Jahre 1626 erwähnt. Ab 1641 wohnte ein Eremit bei der Kirche. Diese Tradition fand 1826 ein Ende.

Im Jahre 1738 war bereits eine Erweiterung der Kirche angedacht, die jedoch nicht ausgeführt wurde. Der Bauplan und der Kostenvoranschlag wurden 1746 eingeholt. Die Baukosten sollten demnach für die sechs Schuh breitere und 11 Schuh längere Kirche bei 1365 Gulden liegen. Die Grundsteinlegung erfolgte im Juli 1748. Die Maurermeister Johann Georg Beer und der Zimmermeister Michael Schaule, beide aus dem nahen Babenhausen wurden mit der Ausführung des Baues bestimmt. Sie erhielten 5429 Gulden 15 Kreuzer und 6 Heller für ihre Arbeiten. Die Schreinerarbeiten für Altäre, Gestühl und Chorgestühl sowie die Beichtstühle übernahm Johann Zobel, ebenfalls aus Babenhausen. Das in Babenhausen aufbewahrte Gnadenbild wurde am 5. Oktober 1750 in die Wallfahrtskirche zurückgebracht. Franz Xaver von Adelmann konsekrierte die Kirche noch im selben Jahr. Die Fresken wurden 1751 von Franz Martin Kuen aus Weißenhorn geschaffen. 1768 wurde das Eremitorium über dem Oratorium errichtet, nachdem zuvor in die Kirche eingebrochen wurde. Das benachbarte Einsiedlerhaus verlor damit seine Bestimmung.

Baubeschreibung

Die Kirche steht auf einer Anhöhe in einem etwa drei Kilometer östlich von Unterroth gelegenen Waldstück. Der eingezogene, geostete Chor besitzt zwei Achsen mit dreiseitigem Schluss. Das Scheitelfenster ist blind, die anderen vier, hohen Rundbogenfenster sind innen durch Stuckprofile gerahmt.

Innenausstattung

  • Stuck in der Wallfahrtskirche von der Stukkateurfamilie Eitele
  • Fresken von Franz Martin Kuen
  • spätgotisches Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes
  • Eremitengräber an der äußeren Südwand

Literatur

  • Richard Ambs: Die Wallfahrtskirche „Zur Schmerzhaften Muttergottes“ bei Matzenhofen. Archäologische Untersuchungen und Überlegungen zur Baugeschichte, in: Geschichte im Landkreis Neu-Ulm, 6. Jahrgang 2000, S. 46–59
  • Heinrich Habel: Landkreis Illertissen. Kurzinventar. (= Bayerische Kunstdenkmale; 27). Deutscher Kunstverlag, München 1967
  • Anton H. Konrad: Kirchenführer Matzenhofen. (= Schwäbische Kunstdenkmale; 59). Konrad, Weißenhorn 2002

Weblinks

 Commons: Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes (Matzenhofen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.19856610.21449

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mater-Dolorosa-Kirche — bzw. Mutter Gottes der Schmerzen Kirche, Maria Schmerzen Kirche, Sankt Maria von den Sieben Schmerzen oder Unserer Lieben Frau von den Schmerzen Kirche heißen die Marienkirchen und kapellen, die das Patrozinium des Gedächtnis der Schmerzen… …   Deutsch Wikipedia

  • Ritzisried — ist ein Ortsteil des Marktes Buch (Schwaben) im schwäbischen Landkreis Neu Ulm. Zu Ritzisried gehört auch der 1 Km nördlich gelegene Weiler Halbertshofen. St. Jakobus Ritzisried Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Unterroth — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Martin Kuen — Kreuzabnahme (Hochaltar der Wallfahrtskirche Steinhausen), 1750 Franz Martin Kuen (* 8. November 1719 in Weißenhorn; † 30. Januar 1771 in Weißenhorn) war ein deutscher Maler des Rokoko. Die Ausbildung erhielt der Maler …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”