Chromatische Stimmung

Chromatische Stimmung
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung.

Von Chromatik (griechisch: gefärbte (Tonfolge)) spricht man in der Musik, wenn ganz oder teilweise die chromatische Tonleiter benutzt wird. Diese besteht in ihrer kompletten Form aus einer Folge von zwölf Halbtönen, wie sie zum Beispiel das Klavier hervorbringen kann. Der Gegensatz zur Chromatik ist die Diatonik.

Die Aufteilung des Tonraumes der Oktave in genau zwölf Töne ist eine Entwicklungsleistung der abendländischen Musik, die auf der Naturtonreihe (Obertonreihe) einerseits und auf der temperierten Stimmung andererseits basiert und nicht selbstverständlich ist.

Chromatik wird in der Musikgeschichte oft als Gegenpol zur Diatonik (der normalen Tonleiter) eingesetzt, um religiöse, metaphysische oder mystische u. a. Inhalte zu vermitteln. Sie gilt aber auch als Durchbruch zur Auflösung der (diatonischen) Tonalität an der Wende zum 20. Jahrhundert

Schon in der Renaissancemusik verwendeten Komponisten chromatische Folgen von einigen Halbtönen, um intensive Empfindungen auszudrücken. Im Barock findet man dann an manchen Stellen schon die vollständige Folge von zwölf Tönen. Besonders beliebt war die absteigende Chromatik, die in Opern oft den Gang in den Hades oder ähnlich tragische Situationen beschreibt (solche absteigenden Tonleitern werden als Passus duriusculus bezeichnet). Auch bei klassischen und romantischen Komponisten findet man Chromatik in ähnlicher Funktion. Besonders in der Klaviermusik werden Halbtonleitern nun (vor allem seit Beethoven) als subtil gleitender Weg von einem wichtigen Ton zum nächsten verwendet. In Wagners Oper Tristan schließlich erreicht (einigen Musikologen zufolge) die Chromatik in der tonalen Musik ihren Höhepunkt, da sich hier aus chromatischer Führung der Stimmen völlig neuartige Harmonien ergeben. Anderen Musikologen zufolge war Liszt der erste, der durch Chromatik das Dur-Moll-System reformierte. Da die beiden befreundet waren, ist es eine naheliegende Vermutung, dass sie musiktheoretische Fragen besprochen haben.

Die Herausbildung der Chromatik hängt eng mit der Entwicklung temperierter Instrumente, wie Orgel, Cembalo und Klavier sowie der temperierten Stimmung zusammen.

In der Zwölftonmusik (Dodekaphonie) werden diese zwölf Töne gleichwertig behandelt und stellen das Ausgangsmaterial aller Kompositionen tendenziell ohne tonales Zentrum dar.

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Chromatische Tonleiter — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung …   Deutsch Wikipedia

  • Chromatische Harfen — Harfe ital.: arpa, frz.: harpe, engl.: harp port.: harpa Klassifikation Chordophon Zupfinstrument …   Deutsch Wikipedia

  • Chromatische Klaviatur — Klaviatur Spieltisch einer Orgel mit vier Manualen Eine Klaviatur [klavi̯aˈtuːr] (v. lat. clavis „Schlüssel“ oder …   Deutsch Wikipedia

  • Chromatische Fantasie und Fuge (Bach) — Die Chromatische Fantasie und Fuge in d Moll (BWV 903) ist ein Werk für Cembalo bzw. Klavier von Johann Sebastian Bach. Als Entstehungszeit wird Bachs Zeit in Köthen (1717–1723) vermutet. Das Stück gehört zu Bachs bedeutenden Kompositionen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Chromatische Cláirseach — Schottische Harfe aus dem Mittelalter, jetzt im Museum of Scotland, Edinburgh Als keltische Harfen werden eine Gruppe von Harfeninstrumenten bezeichnet, die vor Allem durch die typische, runde Form der Säule auffallen. Die Form des Corpus… …   Deutsch Wikipedia

  • Chromatische Clárseach — Schottische Harfe aus dem Mittelalter, jetzt im Museum of Scotland, Edinburgh Als keltische Harfen werden eine Gruppe von Harfeninstrumenten bezeichnet, die vor Allem durch die typische, runde Form der Säule auffallen. Die Form des Corpus… …   Deutsch Wikipedia

  • Reine Stimmung — Die Reine Stimmung (auch natürliche oder harmonische Stimmung) entstand mit dem Aufkommen der Mehrstimmigkeit und benutzt in den Akkordverbindungen die reinen Intervalle Oktave, Quinte und Terz. Sie kann mit der menschlichen Stimme und… …   Deutsch Wikipedia

  • Gleichstufige Stimmung — Die gleichstufige Stimmung ist ein Stimmungssystem, bei dem alle zwölf Halbtonschritte einer Oktave die gleiche Größe (100 Cent) haben. Andere Bezeichnungen sind: gleichtemperierte/gleichschwebende Stimmung oder gleichschwebende Temperatur.… …   Deutsch Wikipedia

  • Erweiterte Reine Stimmung — Reine Stimmungen (auch natürliche oder harmonische Stimmungen) verwenden im Gegensatz zur pythagoreischen Stimmung nicht nur die reinen Intervalle Oktave, Quinte und daraus folgend die Quarte, sondern auch solche höherer Ordnung, wie sie sich aus …   Deutsch Wikipedia

  • Harmonische Stimmung — Reine Stimmungen (auch natürliche oder harmonische Stimmungen) verwenden im Gegensatz zur pythagoreischen Stimmung nicht nur die reinen Intervalle Oktave, Quinte und daraus folgend die Quarte, sondern auch solche höherer Ordnung, wie sie sich aus …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”