- Wasserschiff
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Ein Wasserschiff oder auch kurz Schiff, Wasserschaff oder mundartlich: Scheff (oberdt. Schaff = Bottich) bezeichnet das in einen Herd oder Ofen von oben oder an der Vorderseite eingelassene oder angebrachte Metallgefäß zur Erwärmung von Wasser durch die Hitze des Ofenfeuers.
Beschreibung
Das meist aus Kupfer- oder Messingblech gefertigte Wasserschiff ragt in einen Teil des Ofens, der nicht direkt von den Flammen erreicht wird. Nur die mäßig heißen Rauchgase sollen das Wasser erwärmen, doch nicht zum Kochen bringen.[1] Das Gefäß fasst zehn bis zwanzig Liter Wasser und ragt bis zu 15 cm aus dem Ofen nach vorne oder nach oben heraus. Sein Inhalt ist durch einen Deckel geschützt, der sich an einem Scharnier nach oben klappen lässt, um leicht Wasser nachgießen zu können. Das Schiff kann direkt in den Flammenraum ragen oder aber in eine ummauerte Nische eingeschoben sein. Bei einem reinen Tischherd kann das Schiff von oben in die Herdplatte eingelassen sein. Nach Abheben eines Deckels kann Wasser nachgegossen oder herausgeschöpft werden.
Manche Wasserschiffe haben einen eingelöteten Wasserhahn, der die Wasserentnahme erleichtert. Oft finden sich Wasserschiffe in den höheren, wärmespeichernden Aufbauten von Herden oder Kachelöfen. Warmes Wasser steht dann erst später, dafür länger zur Verfügung. Die Oberkante sollte nur so hoch liegen, dass noch bequem eingegossen werden und dabei der Wasserspiegel beobachtet werden kann.
Die Vorderseite eines Schiffes kann zur Reduktion der Wärmeabgabe nach außen doppelwandig ausgebildet sein, wird die Front glänzend poliert, reduziert das die Wärmeabgabe durch Strahlung. Schmale hohe Kachelöfen zur Wohnraumheizung in städtischen Bürgerwohnungen in Wien und Linz haben in Schulterhöhe oft einen 20 cm breiten und bis 30 cm hohen Durchlass, der zum Warmhalten von Getränken oder aber zur Aufnahme eines Wasserschiffs dienen konnte.
Einzelnachweise
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