- Chronik von Monemvasia
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Als Chronik von Monemvasia (oder Monembasia) wird eine byzantinische Chronik bezeichnet.
Das Werk behandelt knapp die Zeit vom Ende der Regierung Justinians I. bis in die Herrschaftszeit Nikephoros’ I.; später kamen Ergänzungen bis 1339 hinzu. Die Chronik entstand in Monemvasia auf der südlichen Peloponnes, doch ist die Datierung sehr umstritten. Vorschläge reichen vom Beginn des 10. bis ins frühe 11. Jahrhundert.
Der unbekannte Autor (den Johannes Koder versucht hat, mit Arethas von Kaisareia gleichzusetzen) zeigt ein besonderes Interesse für die Region Patras, die im Zentrum der Handlung steht. Die Chronik ist eine wichtige Quelle bezüglich der Landnahme der Slawen auf dem Balkan, doch ist die Glaubwürdigkeit vieler Aussagen umstritten. Die diesbezügliche Notiz, die Slawen hätten vom Jahr 587 an die Peloponnes 218 Jahre lang beherrscht, wurde in der Forschung lange und kontrovers diskutiert. Heute neigt man jedoch dazu, diese Information für wahrheitsgetreu zu halten.
Überliefert ist die Chronik in sechs Handschriften aus dem 16. Jahrhundert.
Ausgaben
- Cronaca di Monemvasia. Introduzione, testo critico e note. Hrsg. von Ivan Duicev. Palermo 1976. (mit italienischer Übersetzung)
- Paul Lemerle: La chronique improprement dite de Monemvasie: le contexte historique et légendaire. In: Revue des Études Byzantines 21, 1963, S. 5-49. (Teilausgabe mit Kommentar und französischer Übersetzung)
Literatur
- Johannes Karayannopulos, Günter Weiß: Quellenkunde zur Geschichte von Byzanz (324–1453). Wiesbaden 1982, S. 373 (Nr. 271), ISBN 3-447-02244-2.
- Ewald Kislinger: Regionalgeschichte als Quellenproblem. Die Chronik von Monembasia und das sizilianische Demenna. Wien 2001.
- Johannes Koder: Arethas von Kaisereia und die sogenannte Chronik von Monembasia. In: Jahrbuch der österreichischen Byzantinistik 25, 1976, S. 75-80.
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