- Chronotyp
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In der Chronobiologie wird der Begriff Chronotyp für die Kategorien von Menschen verwendet, die aufgrund der inneren biologischen Uhr (Tag/Nacht) physische Merkmale wie z. B. Hormonspiegel, Körpertemperatur, Schlaf- und Wachphasen, Leistungsvermögen zu unterschiedlichen Tageszeiten in unterschiedlicher Ausprägung besitzen.
Inhaltsverzeichnis
Beeinflussung des Tag-Nacht-Rhythmus
Beim Mensch und anderen Säugetieren wird in der Netzhaut, in der Zirbeldrüse und im Darm das Hormon Melatonin gebildet, welches den Tag-Nacht-Rhythmus steuert. Die Steuerung der Zirbeldrüse wird u.a. im SCN, das sich im Hypothalamus befindet, lokalisiert. Es gibt Hinweise darauf, dass die unterschiedlichen Schrittmacher sich unterschiedlich auf die Schlafphasen des Menschen auswirken.
Hauptkategorien
Man unterscheidet drei Typen: 1. den Frühaufsteher („Lerche“); 2. den Normaltyp, der den Großteil der Bevölkerung ausmacht, und 3. den Spätaufsteher („Eule“), der nach dem Normaltyp häufiger vorkommt als der Frühaufsteher. Wie aus der Grafik (oben rechts) ersichtlich, ergibt die Verteilung der Chronotypen annäherend eine Normalverteilung (Glockenkurve), wie dies auch bei der Verteilung der Schuhgrößen oder Körpergrößen der Fall ist.
Der Chronotyp ist im Grundsatz genetisch angelegt, ändert sich aber mit dem Alter: Kleinkinder sind fast immer Lerchen, Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren Eulen. Der genetisch prädisponierte Chronotyp tritt erst ab Mitte Zwanzig deutlich zutage. Ab etwa dem sechsten Lebensjahrzehnt verschiebt sich die Aufstehzeit wieder langsam in Richtung früheren Aufstehens. Eine nachhaltige Anpassung der Schlafzeiten an das soziale Umfeld oder berufliche Erfordernisse ist nicht möglich; Menschen, die ihren Tagesablauf frei gestalten können, wird geraten, sich nach ihrem Chronotyp zu richten.
In der Märzausgabe 2009 von SZ-Wissen wird erwähnt, dass im Schnitt die Eule wohlhabender sein soll als die Lerche. [1]
Siehe auch
- Tag-und-Nacht-Rhythmus ("circadiane Rhythmik")
- Chronobiologie (Mensch)
Belege
- ↑ Luise Heine, März 2009, S. 26 "So ticken sie richtig" SZ Wissen
Literatur
- Peter Spork: Das Uhrwerk der Natur. Reinbek 2004. ISBN 3-499-61665-3
- Peter Spork: Das Schlafbuch. Reinbek 2007. ISBN 3498063871
- Jennifer Ackerman, 24 Stunden - Ein Tag im Leben deines Körpers, Rowohlt
Weblinks
- Zentrum für Chronobiologie, Universität Basel Was bin ich für ein Chronotyp? - Umfrage mit Sofortergebnis
- delta-t Verein für Spätmenschen
- Der frühe Vogel fängt nicht immer den Wurm – Bei jungen Leuten ist früh morgens eher der Wurm drin Telepolis
- Warum Eulen zu Rauchern werden – Chronischer chronobiologischer Jetlag erhöht den Drogenkonsum Telepolis
- Institut für Medizinische Psychologie Arbeitsgruppe für medizinische Chronobiologie, LM Universität München
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