- Wischkontakt
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Wischkontakt (kurz: Wischer) ist die Bezeichnung für einen elektronischen Baustein oder eine elektronische Schaltung, die als Reaktion auf einen Impuls am Eingang einen einmaligen Impuls mit definierter Amplitude und von definierter Zeitdauer (Pulsbreite) am Ausgang liefert.
Der Beginn des Ausgangsimpulses erfolgt nach einer logischen Änderung des Eingangssignalpegels (Flankenerkennung). Der Ausgangsimpuls kann elektronisch oder elektromechanisch erzeugt werden. Er bleibt unabhängig vom Eingangssignal eine vordefinierte Zeit bestehen.
Liegt das Eingangssignal länger als der Ausgangsimpuls an, wirkt der Wischkontakt signalverkürzend. Liegt das Eingangssignal kürzer als der Ausgangsimpuls an, wirkt der Wischkontakt signalverlängernd.
Abhängig von der ausgangsaktivierenden Signalflanke unterscheidet man Einschaltwischkontakte (Ausgangsimpuls startet mit steigender Flanke bei beginnenden Eingangspegel) von Ausschaltwischkontakten (Ausgangsimpuls startet mit fallender Flanke bei endenden Eingangspegel).
Inhaltsverzeichnis
Varianten
- Einschalt-Wischkontakt bzw. -Relais: Ausgangsimpuls bei kommendem Eingangssignal (L/H-Flanke)
- Ausschalt-Wischkontakt bzw. -Relais: Ausgangsimpuls bei gehendem Eingangssignal (H/L-Flanke)
- Kombination aus beiden Verhalten: Ausgangsimpuls sowohl bei kommendem als auch gehendem Eingangssignal
Schaltsymbole Impulsdiagramme Wischkontakt
Kontakt bei BetätigungWischkontakt
Kontakt bei RückfallWischkontakt
Kontakt bei Betätigung und RückfallBegriffsverwendung
Während ursprünglich nur mechanische Bauelemente wie z.B. Relais oder Schalter als Wischer bezeichnet wurden (zur Erzeugung des Impulses "wischt" dort ein Kontakt über sein Gegenstück), taucht der Begriff inzwischen auch in Verbindung mit anderen Bauelementen oder Funktionen auf. So werden in der Elektronik nicht retriggerbare Monoflops aufgrund des gleichen Ausgangsverhaltens teilweise als Wischer bezeichnet. Auch in der Softwaretechnik taucht der Begriff auf, so werden beispielsweise bei einer SPS häufig Bits als Wischer bezeichnet, wenn sie nur für einen Programmzyklus gesetzt sind und dient damit der Flankenerkennung.
Anwendungsbeispiele
- Erzeugung definierter Impulse aus mechanischen Kontaktbetätigungen oder Signalen variabler Länge
- Treppenlichtautomat
- Wischerrelais, die so ausgelegt sind, dass sie auch bei sehr kurzen Eingangsimpulsen sicher ansprechen
Siehe auch
Literatur
- Günter Wellenreuther, Dieter Zastrow: Steuerungstechnik mit SPS. Vieweg+Teubner Verlag, 1988, ISBN 978-3528445805, S. 69 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
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