Wockninsee

Wockninsee
Wockninsee

Photo-request.svg

Bild gesucht 

BW

Geographische Lage Landkreis Vorpommern-Greifswald
Abfluss Aalgraben zum Achterwasser
Orte am Ufer Ückeritz
Daten
Koordinaten 54° 0′ 42″ N, 14° 3′ 56″ O54.0116614.0655230.2Koordinaten: 54° 0′ 42″ N, 14° 3′ 56″ O
Wockninsee (Mecklenburg-Vorpommern)
Wockninsee
Höhe über Meeresspiegel 0,2 m ü. HN
Fläche 50 haf5
Maximale Tiefe 2 mf10
Mittlere Tiefe 1 mf11
Besonderheiten

verlandeter Strandsee

Der Wockninsee liegt östlich von Ückeritz im Landkreis Vorpommern-Greifswald auf der Insel Usedom.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der weitgehend verlandete flache Strandsee entstand durch eine Nehrung, die eine Bucht von der Ostsee abtrennte. Er befindet sich am Nordwestrand des Zungenbeckens der sogenannten Pudaglapforte, einer feuchten Niederung die sich zwischen Pudagla, Achterwasser und Schmollensee erstreckt.[1] Das Gebiet des früher wahrscheinlich um 50 Hektar großen Sees wird über den im 18. Jahrhundert angelegten Aalgraben ins Achterwasser entwässert.[2] Die Größen der beiden restlichen Wasserflächen, die durch Röhricht voneinander getrennt sind,[1] betragen etwa 6,4 und 0,8 Hektar. Die Wassertiefen liegen zwischen 1 bis 2 Metern wobei das ursprüngliche mit Schlammschichten gefüllte Seebecken bis 15 Meter tief ist.[3]

In einer Urkunde des Herzogs Wartislaw IV. von Pommern von 1317 wurde ein Krug in der Nähe des Wockenynsees erwähnt, der Reisenden als Herberge diente, die den Strand als damals einzigen durchgehenden Landweg nutzten. Dieser befand sich im Gebiet des Klosters Grobe und war im 14. Jahrhundert verfallen. Bogislaw VI. bestätigte 1388 den Pachtvertrag zwischen dem Kloster und Hinrik Netzebant, der den Krug wieder aufbaute.[4]

In der Karte der Schwedischen Landesaufnahme von 1693 ist der damals noch wesentlich größere See verzeichnet. Er grenzte im Osten, Westen und Süden an Laubbruchwald. Im Westen und Norden schloss sich mit Eichen und Buchen vermischter Kiefernwald an. Durch die Anlage des Aalbaches wurde der Seespiegel abgesenkt und es entstanden inzwischen bewaldete Schwingmoordecken. Bis 1960 nutzte man gerodete Flächen an der Westseite als Grünland. Seit den 1960er Jahren wurden Abwässer eines anliegenden Campingplatzes in das Gewässer geleitet.[5]

Naturschutz

Am 21. März 1958 wurde der Wockninsee zum Naturschutzgebiet erklärt. Dieses hat eine Größe von 49,5 Hektar. Zweck ist der Schutz des verlandenden Sees mit seinen Schwingmoordecken und Schwingmoorbereichen.[5] Am See befindet sich ein 2,5 Kilometer langer Naturlehrpfad, der am Ückeritzer Zeltplatz beginnt. Hervorhebenswert ist das Vorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte. Das sehr klare Wasser des Wockninsees beherbergt diverse Algenarten und stellt ein wichtiges Laichgebiet für Amphibien wie den Springfrosch oder den Teichmolch dar. Brutvögel im Gebiet sind Haubentaucher, Zwergtaucher, Kranich (Art)|Kranich und Graugans. Der Zustand des Naturschutzgebiets wird als gut eingeschätzt, da sich die Flächen weitgehend ungestört entwickeln können.

Literatur

  • Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Wocknin See 78 in: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, S. 188 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Nr. L 107/4 DE1950301, Datenbogen (PDF)
  2. Wocknin-See. Biotop Nr. 04717 (PDF)
  3. Naturschutzgebiet Wockninsee
  4. E. G. H. Zietlow: Das Prämonstratenser Kloster auf der Insel Usedom von seiner Gründung um d. Jahr 1150 bis zu seiner Aufhebung i. J. 1535. W. Dietze, Anklam 1858, S. 192–193 (Digitalisat).
  5. a b Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Demmler Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 188

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Insel Usedom — Lage Usedoms Usedom (polnisch Uznam, wendisch Uznjöm/Uznjom) ist eine Insel in der Ostsee vor dem Stettiner Haff, welche zum größeren Teil zum deutschen Land Mecklenburg Vorpommern gehört. Der östliche Teil der Insel ist polnisches Staatsgebiet.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Seen in Mecklenburg-Vorpommern — Die flächengrößten Seen in Mecklenburg Vorpommern See Fläche in km² Müritz 117,00 Schweriner See 61,54 Plauer See 38,40 Kummerower See 32,55 Kleiner Jasmunder Bodden[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Naturpark Insel Usedom — Logo Lage des Naturparks Insel …   Deutsch Wikipedia

  • Usedom — Übersichtskarte Gewässer Pommersche Bucht Geographische Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Usedom (Insel) — Lage Usedoms Usedom (polnisch Uznam, wendisch Uznjöm/Uznjom) ist eine Insel in der Ostsee vor dem Stettiner Haff, welche zum größeren Teil zum deutschen Land Mecklenburg Vorpommern gehört. Der östliche Teil der Insel ist polnisches Staatsgebiet.… …   Deutsch Wikipedia

  • Uznam — Lage Usedoms Usedom (polnisch Uznam, wendisch Uznjöm/Uznjom) ist eine Insel in der Ostsee vor dem Stettiner Haff, welche zum größeren Teil zum deutschen Land Mecklenburg Vorpommern gehört. Der östliche Teil der Insel ist polnisches Staatsgebiet.… …   Deutsch Wikipedia

  • Ückeritz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Neu Pudagla — ist ein Wohnplatz in der Gemeinde Ückeritz im Landkreis Vorpommern Greifswald und Sitz des Forstamtes Neu Pudagla. Der aus wenigen Einzelgehöften bestehende Ort liegt etwa 1,5 Kilometer südlich von Ückeritz und südwestlich der Bundesstraße 111.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”