- Ückeritz
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Wappen Deutschlandkarte 54.01666666666714.051Koordinaten: 54° 1′ N, 14° 3′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Vorpommern-Greifswald Amt: Usedom-Süd Höhe: 1 m ü. NN Fläche: 13,85 km² Einwohner: 1.035 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km² Postleitzahl: 17459 Vorwahl: 038375 Kfz-Kennzeichen: OVP Gemeindeschlüssel: 13 0 75 135 Adresse der Amtsverwaltung: Markt 1
17406 UsedomWebpräsenz: Bürgermeister: Manfred Wolf Lage der Gemeinde Ückeritz im Landkreis Vorpommern-Greifswald Ückeritz ist eine Gemeinde und ein Seebad auf der Insel Usedom direkt am Ufer der Ostsee und des Achterwassers gelegen. Die Gemeinde wird vom Amt Usedom-Süd mit Sitz in der Stadt Usedom verwaltet. Bis 2005 gehörte die Gemeinde zum Amt Usedom-Mitte.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Ückeritz liegt an der schmalen Landenge zwischen Nord- und Südusedom direkt an der B 111, inmitten einer landschaftlich reizvollen Region zwischen Ostsee und dem Achterwasser. Die Gemeinde besitzt einen Hafen am Achterwasser. Zirka zwölf Kilometer östlich der Gemeinde liegt das Seebad Ahlbeck und 21 km westlich liegt die Stadt Wolgast.
Geschichte
Urkundlich erstmals erwähnt wurde das Dorf am 15. März 1270 als „Ukerz“, was so viel wie „Grenzdorf“ bedeutet. In dieser Urkunde tauschte der Bischof von Cammin auf Verlangen von Herzog Barnim I. von Pommern-Stettin dieses Dorf mit fünf anderen Gemeinden auf Usedom (Balm am Balmer See, Mellenthin, Loddin, Suckow und Krienke) gegen Damerow in Westpommern (bei Naugard), das dem Prämonstratenser-Kloster Grobe bei der Stadt Usedom gehört hatte; 1309 siedelte dieses nach Pudagla um. Im Jahr 1388 bestätigte Bogislaw VI. von Pommern den Pachtvertrag für einen Krug am Wockenyn zwischen dem Kloster und Heinrich Netzeband.[2]
Unter dem Dreißigjährigen Krieg hatte der Ort sehr zu leiden. Die Bevölkerung wurde bis auf wenige Einwohner ausgelöscht, und auch das Gasthaus ging unter. Nach dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 wurde Ückeritz wie ganz Pommern schwedisch, nach dem Frieden von Stockholm vom 1. Februar 1720 preußisch.
In der folgenden Jahren wuchs Ückeritz immer mehr in Richtung Ostsee, nachdem es vorher nur ein Fischerdorf am Achterwasser war. 1892 wurde es Seebad. Anfangs entwickelte sich der Badetourismus gegenüber den Kaiserbädern mangels Logistik verhalten, doch schon 1912 waren es ungefähr 1600 Gäste.
Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Ückeritz zur preußischen Provinz Pommern und gehörte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin. Von 1945 bis 1952 bildete die Gemeinde, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil des Landkreises Usedom-Wollin, den Landkreis Usedom im Land Mecklenburg. Dieser ging im Jahr 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock auf.
Die Gemeinde gehört seit dem Jahr 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Ab 1994 gehörte sie zum Landkreis Ostvorpommern, der 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufging.
Zu DDR-Zeiten herrschte Camping-Tourismus vor; für die fast fünf Kilometer lange Camping-Kolonie im Dünenwald zwischen Ückeritz und Bansin kursierte das Attribut größter Campingplatz Europas. Auf 13 Hektar war Platz für etwa 20.000 Camper. Heute ist der auf Bansiner Grund gelegene Teil geschlossen, da Bansin bestrebt ist, an die historische Tradition des Kaiserbades anzuknüpfen und insoweit die Zahl der Camper zu beschränken. Die auf etwa zehn Hektar verbliebene Campingstadt ist immer noch eine infrastrukturell autarke Enklave abseits des historischen Ortes.
Im Bildungswesen nahm Ückeritz eine Vorreiter-Rolle auf der Insel ein. Im Jahr 1740 wurde der erste Schulhalter auf Usedom eingestellt. Ein erstes Schulgebäude bekam die Gemeinde 1929 in der Strandstraße. 1954 wurde die Schule zentrale Bildungsanstalt für alle Gemeinden zwischen der Mellenthiner Heide und dem Achterwasser. Am 18. Dezember 2004 wurde ein neues Schulzentrum eingeweiht.
Ab den 1930er Jahren entstand in Ückeritz eine wichtige Künstlerkolonie. Bedeutende Maler und Malerinnen wie Herbert Wegehaupt, Otto Manigk, Karen Schacht und Vera Kopetz siedelten sich an und wirkten dort für Jahrzehnte. Heute ist Ückeritz Heimat der Künstler Oskar Manigk und Matthias Wegehaupt.
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 20. November 1998 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 173 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „Durch einen silbernen Wellenbalken geteilt von Blau und Grün; oben auf dem Wellenbalken ein einmastiges Segelboot, der Mast und die vollen Segel silbern, der Rumpf, die Aufbauten und das Ruder golden; unten eine nach links stehende, widersehende goldene Ricke, die ein nach rechts stehendes goldenes Kitz säugt.“
Das Wappen wurde von den Ückeritzer Künstlern Otto Manigk und Herbert Wegehaupt entworfen.[3]
Sehenswürdigkeiten
- historischer Ortskern mit Fischerkaten am Achterwasser
- Strand mit Flachuferzonen und Steilküste
- Camping-„City“ direkt am Strand mit Shopping-Meile, Kino, Cafés und Restaurants
- Naturschutzgebiet Wockninsee (1967 eingerichtet) mit Naturlehrpfad. Der See verlandet durch Torfbildung; ein Schilfrohrbereich teilt ihn in zwei Hälften. Moor-Vegetation beherrscht die verlandeten Zonen; es finden sich Sumpfveilchen, Moosbeere und Sonnentau; Hinweise auf das Vorkommen der Sumpfschildkröte sind dokumentiert, doch wurde schon seit 1995 keine mehr gesehen. Angrenzend Schwarzerlen- und Eichenwälder; die älteste Eiche in dem ehemaligen Hudewald wird auf 400 Jahre geschätzt mit einem Stammesumfang von etwa vier Metern.
- Hafen Ückeritz mit Surfschule
- Yachthafen und Naturcampingplatz Stagnieß
- Waldkabinett, Waldlehrpfad und Usedomer Findlingsgarten am Forstamt Neu Pudagla
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ E. G. H. Zietlow: Das Prämonstratenser Kloster auf der Insel Usedom von seiner Gründung um d. Jahr 1150 bis zu seiner Aufhebung i. J. 1535. W. Dietze, Anklam, 1858, S. 192–193 (Digitalisat).
- ↑ http://www.hotel-usedom.de/ueckeritz/rundum.htm
Weblinks
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