Wovenit

Wovenit
Die Wovenit-Technologie erlaubt die Fertigung dreidimensionaler Teile in einem Schritt.
Die Technologie ermöglicht es verschiedenste Materialien in einem Fertigungsprozess miteinander zu kombinieren.

Wovenit ist die Markenbezeichnung für ein patentiertes textiles Fertigungsverfahren, das die Firma Visiotex GmbH 1997 auf den Markt brachte. Das Kunstwort entstand aus den englischen Begriffen „woven“ (gewebt) und „knit“ (stricken).

Eine mit Wovenit hergestellte Mehrschichttextilie für Bürostühle wurde 2009 mit dem red dot award für Produkt-Design ausgezeichnet.

Verfahren

Das Verfahren beruht auf den Prinzipien zur Herstellung einflächiger Strumpffersen. Bestimmte Nadeln werden stufenweise inaktiviert, wobei die Maschen auf den inaktivierten Nadeln in Ruheposition verbleiben. In einem weiteren Schritt werden die Nadeln schrittweise reaktiviert und die Maschen in Ruheposition mit den neuen Maschen verbunden. Die Maschen werden also gezielt vermindert und wieder erhöht, dadurch entsteht ein so genannter Spickel. Dieses grundsätzliche Prinzip wurde auf eine elektronisch gesteuerte Textilmaschine umgelegt und mit einer patentierten Verfahrenstechnologie zur Einbringung von Schussfäden und/oder Kettfäden ergänzt.

Das Verfahren vereinigt die drei textilen Fertigungsverfahren Weben, Stricken und Wirken in einem Arbeitsgang und kombiniert die aus der Stricktechnik bekannten Maschen mit den aus der Webtechnik bekannten Schuss- und Kettfäden. Dadurch lassen sich nicht nur verschiedene Festigkeiten und Elastizitäten definieren, sondern es können auch aufwändige Webstrickbindungen verwirklicht werden. Verarbeitbar sind Garne unterschiedlicher Feinheiten und aus verschiedenen Rohstoffen, beispielsweise Kunst- oder Naturfasergarne, Hybridgarne, Metalldraht, Lichtleiter und Lederfäden. Da das Produkt fertig aus der Maschine kommt, können Nacharbeiten wie Konfektionieren entfallen.

Das Verfahren eignet sich auch zum Herstellen von Faserverbundstoffen und ermöglicht eine Serienproduktion in industriellem Maßstab. Faserverbundteile lassen sich in nahezu beliebiger Form aus unterschiedlichen Materialien, Dicken und Dichten herstellen. Anwendungsbeispiele sind Sitzbezüge, Verkleidungselemente, Möbelbezüge, Filterelemente, Faserverbundstrukturen, Isolationselemente, Batteriekästen oder auch Karosserieteile, wie Spoiler oder Schweller.

Weblinks


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