Yvonne Ploetz

Yvonne Ploetz
Yvonne Ploetz (2010)

Yvonne Ploetz (* 28. September 1984 in Saarbrücken) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke). Ploetz ist seit dem 1. Februar 2010 Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie ist nachgerückt für Oskar Lafontaine.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Ausbildung

Nach ihrem Realschulabschluss an der Gesamtschule Gersheim und dem anschließenden Abitur im Jahre 2004 am Helmholtz-Gymnasium in Zweibrücken absolvierte sie 2011 an der Universität Trier ein Magisterstudium der Politikwissenschaften, Kunstgeschichte und Soziologie. Von 2006 bis 2010 war sie Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Ihre Schwerpunkte lagen auf der Ostasiatischen Politikwissenschaft sowie den Gender- und Postcolonial-Studies. Sie spricht Deutsch, Englisch, Französisch und Chinesisch.

Politik

Partei

Ploetz wurde im Alter von 14 Jahren Mitglied der Jungen Union und blieb es bis 2002. 2005 wurde sie Mitglied der PDS und gründete im November 2005 den Ortsverband ihrer Partei in Blieskastel, dessen Vorsitzende sie seitdem ist. Von 2006 bis 2008 war sie die bildungspolitische Sprecherin im Vorstand des Linkspartei-Landesverbands Saar. Seit 2008 ist sie Mitglied im Vorstand des Kreisverbands Saarpfalz. Im Oktober 2010 wurde sie in den Landesvorstand der [[Linksjugend [‘solid] Saar]] nachgewählt. In all ihren Ämtern bemüht sie sich hauptsächlich um Verbesserungen innerhalb der Jugend- und Bildungspolitik.

Öffentliche Ämter

Bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 trat Ploetz auf dem dritten Listenplatz der Partei Die Linke im Saarland an und zog zunächst nicht in den Deutschen Bundestag ein. Nachdem der Bundestagsabgeordnete Oskar Lafontaine sein Bundestagsmandat aus gesundheitlichen Gründen niederlegte, rückte sie zum 1. Februar 2010 nach und ist seitdem Abgeordnete des Deutschen Bundestages.[1] Sie ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

Politische Positionen

Yvonne Ploetz auf dem Sommerfest der Linken (2010)

Yvonne Ploetz engagiert sich hauptsätzlich im innenpolitischen Bereich. Ihre Kernkompetenzen liegen in den Jugend-, der Bildungs-, der Frauen- und der Armutspolitik. Sie erscheint immer wieder mit ihren diesbezüglichen Forderungen in den Medien und nutzt zur Verbreiterung ihrer Inhalte und Ideen umfangreich das Internet und die bekannten Social Networks. Oftmals basieren ihre Äußerungen auf Befragungen der Bundesregierung, Kleinen und Großen Anfragen sowie auf Anträgen.

Darüber hinaus fühlt sich Yvonne Ploetz einer Vielzahl von Aspekten verpflichtet. Neben Forderungen nach Begrenzung von Managergehältern, der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns, dem Verbot von Leiharbeit, der Regulierung von Praktika, der Einführung eines Grundrechtes auf Ausbildung, der vollwertigen Gleichstellung von Mann und Frau, dem Ende des Atomzeitalters, die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre, eine Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr ein.[2]

Dabei kombiniert sie häufig Wissenschaft und Politik. In diesem Stil kritisierte sie beispielsweise das Konzept des „Green New Deal“, da es zu technokratisch sei und zu wenig gesellschaftliche Zusammenhänge berücksichtige[3], setzt sich mit der Umweltkatastrophe am Golf von Mexiko auseinander[4], analysiert die Programmatik der Jugendarmut im Forum Wissenschaft 2/2011[5] uvm.

Schwerpunktthemen ihrer bisherigen Abgeordnetentätigkeit bildeten die Hochschulpolitik und die Jugendarmutsproblematik in der Bundesrepublik Deutschland. So unterstützte sie die Bildungsstreikbewegungen 2010 und initiierte sie 2011 die erfolgreiche Informationskampagne gegen Jugendarmut „Jugend.Arm?Mut!“ um so, gemeinsam mit Jugendlichen und Betroffenen, das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und auf diesem Wege EntscheidungsträgerInnen dafür zu sensibilisieren. Insbesondere in der Initiierung eines Sofortprogramms zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit sieht sie ein zentrales politisches Instrument, mit dem die Armut von jungen Menschen reduziert werden könne.[6] Auch auf das Elend der Straßenkids in Deutschland verweist sie vehement. Am Bildungssystem kritisiert sie zu niedrige BAföG-Sätze als auch das Nationale Stipendienprogramm der Bundesregierung, das die soziale Ungleichheit eher verfestige als beseitige.[7]

Privates

Ploetz trägt den braunen Gürtel in Judo und wurde 2008 Saarländische Meisterin in der Klasse bis 70 Kilogramm.[8] Viele Jahre spielte sie Fußball bei der SG Parr Medelsheim. Sie ist Mitglied der IG Metall, des Judo Clubs Gersheim, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, des Alumni-Vereins der Trierer PolitikwissenschaftlerInnen sowie der Peter-Imandt-Gesellschaft.

Einzelnachweise

  1. http://www.linksfraktion.de/abgeordnete/yvonne-ploetz/profil/
  2. http://www.wen-waehlen.de/btw09/kandidaten/yvonne-ploetz_14790.html
  3. DER FREITAG, 11. August 2010 Instabile Reformblase - Der Green New Deal verspricht die Lösung der Dreifachkrise. Doch mit den bisherigen Konzepten lässt sich keine sozial-ökologische Zukunft gestalten.
  4. Die Umweltkatastrophe am Golf von Mexiko und die ökologische Krise der bürgerlichen Moderne, http://www.saarlinke-bundestag.de/fileadmin/lcmssaarlinkebt/Standpunkte_26-2010.pdf
  5. Überproportional betroffen - Strategien gegen Jugendarbeitslosigkeit. Artikel von Yvonne Ploetz/Stefan Kalmring in Forum Wissenschaft, Nr. 2 Juni 2011
  6. Forum Wissenschaft, Nr. 2 2011, Überproportional betroffen. Strategien gegen Jugendarbeitslosigkeit, S. 23-26.
  7. http://www.neues-deutschland.de/artikel/169650.wer-hat-dem-wird-gegeben.html
  8. http://www.jc-gersheim.de/index.php?option=com_content&view=article&id=49:saarlandmeisterschaft-2008-gersheimer-judokas-auf-medaillenjagd

Weblinks

 Commons: Yvonne Ploetz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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