- Zupfidiophon
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Ein Zupfidiophon ist nach der Hornbostel-Sachs-Systematik ein durch sein Material selbstklingendes Musikinstrument (Idiophon), das durch Anzupfen von einseitig befestigten Lamellen zum Klingen gebracht wird. Eine veraltete Bezeichnung ist Zupfzungenspiel.
Nach der Art der Schallverstärkung und der Anzahl der Lamellen werden zwei Kategorien unterschieden.
Inhaltsverzeichnis
Lamellophone
Instrumente mit mehreren Lamellen, die auf einem Brett oder Resonanzkasten befestigt sind, werden Lamellophone genannt. Jede Lamelle ergibt einen Ton. Sie wurden im subsaharanischen Afrika entwickelt und haben sich dort in einer großen Formelvielfalt verbreitet. Mit dem transatlantischen Sklavenhandel gelangten die afrikanische Musik und Lamellophone auch nach Südamerika. Ansonsten kommen mehrzungige Lamellophone außerhalb Afrikas traditionell nicht vor.
Regional verbreitete spezielle Bauformen sind zum Beispiel die Mbira Dza Vadzimu der Shona in Simbabwe, die Kalimba in Malawi und Sambia, die Likembe in Kongo und Angola und das Marimbula in der Karibik.
Eine schweizer Erfindung eines mechanischen Musikinstruments, das ebenfalls zu den Zupfidiophonen gehört und bei dem die Lamellen über eine sich drehende Walze angezupft werden, ist die Spieldose.
Maultrommeln
Maultrommeln haben keinen Resonanzkörper, sondern meist nur eine Zunge, die innerhalb eines Rahmens oder Bügels schwingt. Der Spieler hält die Maultrommel vor seinen geöffneten Mund, wobei er den Mundraum zur Schallverstärkung und Klangmodulation in seiner Form und Größe verändert.
Susap heißt ein in der Musik Neuguineas weit verbreitetes mundverstärktes Zupfidiophon aus Bambusfasern. Die chinesische Kouxian ist mit fünf Lamellen, aber ohne Rahmen eine Sonderform, die wegen ihrer Schallverstärkung durch die Mundhöhle ebenfalls zu den Maultrommeln zählt.
Literatur
- Gerhard Kubik: Lamellophone. In: Stanley Sadie (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Music and Musicians. Macmillan Publishers, London, 1981
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