Zurayiden

Zurayiden

Die Zurayiden, arabisch ‏بنو زريع‎, DMG Banū Zuraiʿ, sind eine fatimidische Dynastie ím Jemen aus der Zeit zwischen 1080 und 1173. Zentrum ihrer Macht war Aden.[1]

Die Zurayiden mussten das gleiche Schicksal wie die hamdanidischen Sultane, die Sulaymaniden und die Mahdiden erleben, nämlich durch die Herrschaft der Ayyubiden abgelöst zu werden und zum Ende zu gelangen.

Geschichte

Über die Geschichte der Dynastie liegen nur unzureichende Informationen vor.

Zwei Brüder, al-Abbās und al-Masūd wurden eingesetzt und teilten sich die Regierungsgeschäfte. Ersterer starb bereits 1084, weshalb dessen Sohn, Zuray, der der Dynastie den Namen gab, zusammen mit seinem Onkel al-Masūd gemeinsam herrschte. Eine mit der Sharifen-Dynastie der Sulaymaniden bestehende Abmachung der Finanzierung aus Einkünften der Stadt Aden wurde aufgekündigt und ab 1101 begann eine mehr als sechzigjährige unabhängige Regentschaft der Zurayiden in der Stadt.

Die Nachfahren der Familien der Brüder al-Abbās und al-Masūd standen in großer Rivalität untereinander, weshalb nicht nur die Machtkonstellationen häufig wechselten, sondern immer wieder expansive Bestrebungen aufkamen. Die Machtverhältnisse reichten bisweilen bis in den Hadramaut. Nordwärts wurden wichtige Festungen und städtische Stellungen gekauft (1152). Darunter: Dhū Jibla, al-Takar, Ibb und Ḥabb. Mit der Eroberung Adens durch die Ayyubiden endete die Herrschaft 1175 mit der Festnahme und Hinrichtung des zuletzt die Staatsgeschäfte ausübenden Sklavenministers Yāsir bin Bilāl.[2]

Zurayidische Einflüsse konnten während der ersten zwei Jahrzehnte der ayyubidischen Vorherrschaft hier und da aufleben, bis auch sie etwa um 1193 endgültig versiegten.

Einzelnachweise

  1. G. Rex Smith Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion S. 136-154 (140 linke Kolumne)
  2. G. Rex Smith Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion S. 136-154 (140 rechte Kolumne)

Literatur

  • G. Rex Smith: Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion. In: Werner Daum: Jemen. Umschau-Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7016-2251-5, S. 136–154.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mahdiden — Die Mahdiden, arabisch ‏بني مهدي‎, DMG Banī Mahdī, waren eine Dynastie im Jemen in der Zeit zwischen 1159–1173. Ihr Name geht auf ihren ersten Herrscher Ali bin Mahdi zurück. Ali bin Mahdi wiederum führte seine Abstammung auf die islamischen …   Deutsch Wikipedia

  • Sulaymaniden — Die Sulaymaniden sind eine Dynastie von Sharifen aus der Linie al Ḥasan, deren Machtzentrum in Ḥarāḑ in der nördlichen Tihama im heutigen Saudi Arabien lag und in den Jemen gelangten. Die Epoche ihres Wirkens ist in zeitlicher Hinsicht nicht… …   Deutsch Wikipedia

  • Ayyubiden (Jemen) — Die Ayyubiden im Jemen (arabisch ‏أيوبيو اليمن‎, DMG Aiyūbiyū l Yaman) waren ein Zweig der ägyptischen Ayyubiden (1173 1228) mit kurdischer Abstammung. Nach dem Sturz der Fatimiden in Ägypten durch Saladin (1171) eroberte dessen rastloser… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeittafel islamischer Dynastien — Die Zeittafel islamischer Dynastien soll einen Überblick über alle islamischen Dynastien geben (siehe auch Geschichte des Islams), ist jedoch z. T. noch unvollständig. Zeit (Wirkungsspanne) Name(n) der Dynastie (und ggf. des von ihr beherrschten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”