Hadramaut

Hadramaut
Gegend in der Nähe von Seyun innerhalb des Hadramaut-Tales

Die Region Hadramaut liegt im Südosten der Republik Jemen und wird im Süden durch den Golf von Aden, im Osten durch Oman und im Norden durch die Wüste Rub al-Chali begrenzt. Neben der Küstenebene, mit al-Mukalla und as-Schir als größten Städten, gehört auch eine wüstenartige Hochebene im Hinterland zum Bestand, die durch fruchtbare Täler durchschnitten wird. Im Hinterland sind Schibam und Tarim die größten Orte.

Wirtschaftlich lebt die Region vor allem vom Anbau und Export von Tabak, Datteln, Weizen und Kaffee.

Seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. war der Hadramaut ein wichtiges Zentrum der südarabischen Zivilisation. Während von den Küstenstädten ein weitreichender Seehandel über den Indischen Ozean betrieben wurde, gewann das Binnenland seine Bedeutung durch den Anbau und den Handel von Weihrauch. Hier begann auch die Weihrauchstraße, die über Marib und den Hedschas bis nach Palästina führte. Hauptort des antiken Reiches Hadramaut war Schabwa. Die Bewohner des Hadramaut hießen in der Antike Chatramotiten, Chatramiten oder Adramiten.[1]

Von Semitisten wird der Name Hadramaut mit Hazarmawet in Verbindung gebracht, der in der Bibel (Gen 10,26 EU und 1 Chr 1,20 EU) als Sohn von Joktan erwähnt wird.[2]

Im 7. Jahrhundert wurde das Land islamisiert, kam im 19. Jahrhundert mit dem Südjemen unter britische Herrschaft und ist seit 1990 mit der Republik Jemen vereinigt.

Als erster Europäer bereiste Adolph von Wrede dieses Gebiet.

Literatur

  • Marianus Hundhammer: Prophetenverehrung im Hadramaut. Die Ziyara nach Qabr Hud aus diachroner und synchroner Perspektive. In: Studies on modern Yemen Band 11. Schwarz, Berlin 2010, ISBN 978-3-87997-381-1.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Kiepert: Lehrbuch der Alten Geographie. Berlin 1878. S. 188
  2. Lexikon zur Bibel

Weblinks

 Commons: Hadramaut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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