Hamdanidische Sultane (Jemen)

Hamdanidische Sultane (Jemen)

Die hamdanidischen Sultane im Jemen, deren Ursprung im Stammesverband Hamdān (arabische Dynastie in Syrien und dem Nordirak lag), übten mit drei Dynastien bis zur Eroberung der Stadt durch die Ayyubiden ihre Macht in Sanaa aus (1099–1173).

Die Dynastien:

  • Banī Ḥātim I
  • Banī al-Qubayb
  • Banī Ḥātim II

Regierungsgeschichte

Alle drei Dynastien herrschten - wie sich aus ihrer Verbindung an die ebenfalls im Jemen ansässigen schiitischen Sulaihiden ergibt - in Sympathie und Verbundenheit mit den ägyptischen Fatimiden.[1] Mit dem Tod des dritten sulayhidischen Machthabers, Saba bin Aḥmad, ging die Kontrolle über Sanaa an den mächtigen Stammesführer aus Hamdān, namens Ḥātim bin al-Ghashīm, über. Er gab sich selbst den Titel Sultan. Er etablierte die Macht zusammen mit seinem ältesten Sohn, Muḥammad, den er allerdings recht schnell töten lassen musste, weil dieser die Neigung hatte, schöne junge Frauen umzubringen. Die Macht übernahm mit dem Tod des Vaters der zweite Sohn Abdallā im Jahr 1108. Von dort ging sie auf Man den jüngsten Sohn über. 1116 wurde dieser abgesetzt, da er zu schwach war mit dem Stammesverband der Hamdān umzugehen.

Hishām und al-Ḥumās aus dem Geschlecht der al-Qubayb setzten nacheinander die Regierungsgeschäfte bis 1132 fort. Die Enkel stritten sich um die Nachfolge im Regierungsamt, was erneut die Stammesführer von Hamdān an die Tagesordnung rief.

Im Ergebnis regierte fortan Ḥātim II. Er war der Enkel des Imrān bin al-Faḍl, dem seinerzeitigen sulayhidischen Statthalter von Sanaa. Die erste Dekade seiner Regierungsgeschäfte war geprägt von Befriedungsversuchen des jemenitischen Nordens. Bis auf Sa'da konnte er sich zeitweise den Norden untertan machen. Auseinandersetzungen mit dem zaiditischen Imām al-Mutawakkil Aḥmad führten zu keinen Vorherrschaften, da Siege und Niederlagen ständig sich abwechselten. Nachfolger Sultan Ali stritt im Norden mit den Zaiditen und bekriegte im Süden in Aden die Mahididen. Er geriet in Gefangenschaft des Immamats im Norden.

Die Zankereien mit den Zaiditen erstreckten sich bis zum Ende der Ära der hamdanidischen Sultane. Beendet wurde diese von Tūrānshāh, dem dynamischen Bruder Saladins und ayyubidischen Machthabers.[2]

Einzelnachweise

  1. G. Rex Smith Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion S. 136-154 (140)
  2. G. Rex Smith Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion S. 136-154 (142)

Literatur

  • G. Rex Smith: Politische Geschichte des islamischen Jemen bis zur ersten türkischen Invasion. In: Werner Daum: Jemen. Umschau-Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7016-2251-5, S. 136–154.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”