- Abugida
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Der Begriff Abugida oder Alphasyllabar bezeichnet einen bestimmten Typus der Silbenschrift, der eine Zwischenstufe zwischen echter Silbenschrift und Alphabet darstellt. Dieses Schriftsystem ist charakteristisch für die indischen Schriften und die äthiopische Schrift.
Bei Abugidas bildet eine Zeichengruppe von der Größenordnung einer Silbe das Grundelement der Schrift, die Silbenzeichen werden aber aus kleineren Segmenten zusammengesetzt. Jeder Konsonant beinhaltet einen inhärenten Vokal, der mittels verschiedener Vokalzeichen modifiziert werden kann. So steht in der indischen Devanagari-Schrift das Zeichen क für die Silbe ka. Durch Hinzufügung eines Vokalzeichens kann etwa die Silbe के ke dargestellt werden. Das unselbstständige Vokalzeichen kann nicht alleine stehen, sondern bildet zusammen mit dem Konsonantenzeichen eine feste Einheit. Aus der Grundsilbe ल la wird durch die Vokalzeichen ला lā, लि li, ली lĪ, लु lu, लू lū, ले le, लै lai, लो lo und लौ lau. Die entstehenden Einheiten stimmen im Allgemeinen nicht mit den Sprechsilben überein.
Die von den indischen Schriften abstammenden Abugidas besitzen daneben für anlautende Vokale (also in der Regel Silben, die nur aus dem Vokal bestehen) eigene Zeichen.
Der Begriff „Abugida“ wurde von dem Sprachwissenschaftler Peter T. Daniels geprägt und steht im Gegensatz zu dem Begriff Abdschad, einem Schriftsystem ohne Vokalzeichen. Der Name leitet sich analog zum Wort „Alphabet“ von den ersten vier Buchstaben der äthiopischen Schrift ab. Im Englischen ist auch der Begriff alphasyllabary üblich.
Eine untypische Abugida ist die Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte Cree-Schrift, bei der die Vokale nicht durch hinzugefügte Zeichenelemente, sondern durch die Orientierung des Konsonantenzeichens dargestellt werden.
Dem Konzept der Abugida ist die koreanische Schrift (Hangul) verwandt, in der Silben aus einzelenen Buchstaben zusammengesetzt werden, wobei kein Buchstabe für sich allein stehen kann (siehe auch den Hinweis bei Phagpa-Schrift).
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