- Cimbasso
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Cimbasso wird heute eine Kontrabass-Ventilposaune mit 4 bis 5 Zylindern in Es, F, C oder B genannt. Der Cimbasso hat ungefähr den Umfang einer Basstuba, passt klanglich aber besser zu den Posaunen. Er stammt aus dem Instrumentarium der italienischen Banda.
Das Wort Cimbasso erscheint erstmals in Opernpartituren von Bellini (Norma, 1831) und Verdi. Verdi verwendet diese Bezeichnung, die ursprünglich c. in basso (corno in Basso, corno inglese di basso) bedeutet, als Sammelbegriff für die gebräuchlichen tiefen konischen Blasinstrumente der Zeit wie Basshorn („Russisches Fagott“), Serpent oder die modernere Ophikleide. Der moderne Cimbasso hat dagegen eine zylindrische Bohrung, gehört also zu den Trompeteninstrumenten.
Einen Hinweis darauf, dass es zur damaligen Zeit ein Instrument namens Cimbasso gab, gibt es nicht. Es ist einfach die tiefste Stimme der Blechbläser gemeint, während das konkrete Instrument wechselte. Heute wird die „Cimbasso“-Stimme jener Opern oft von Tubisten auf dem modernen Instrument Cimbasso gespielt, was historisch nicht unbedingt gerechtfertigt ist, weil es von dem deutschen Instrumentenbauer Hans Kunitz erst in den 1950er Jahren entwickelt worden ist. Hector Berlioz ist in seiner Instrumentationslehre (1844) noch keine Bassposaune mit Ventilen bekannt.
Als Verdi in seiner Mailänder Zeit seine Idealvorstellung einer Orchesterbesetzung überdachte, wünschte er sich neben den beiden Tenorposaunen eine Bassposaune und eine Kontrabassposaune in B, die er durch die Mailänder Firma Pelitti bauen ließ. Diesen Posaunensatz schreibt Verdi in seinen Opern Otello, Falstaff und in den Sacri Pezzi vor. Dabei bezeichnet er die vierte Stimme mit „Trombone basso“.
Literatur
- Anthony Baines: Brass Instruments, Their History and Development, New York: Dover 1993. ISBN 978-0486275741
- Clifford Bevan: Cimbasso Research and Performance Practice. An Update, in: Stewart Carter (Hrsg.): Perspectives in Brass Scholarship: Proceedings of the International Historic Brass Symposium, Amherst 1995 , Hillsdale (NY): Pendagron 1997, S. 289–299. ISBN 0-945193-97-1
Weblinks
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