- City Süd
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Die City Süd ist ein Quartier und Immobilienprojekt in Hamburg. Sie umfasst mit etwa 82 Hektar eine Region des Stadtteils Hammerbrook.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Stadtteil Hammerbrook war bis 1943 ein überwiegend mit Arbeiterfamilien besiedeltes Wohnviertel mit hoher Bevölkerungsdichte und guter Infrastruktur. Im Rahmen der Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung durch die Alliierten im Juli 1943 verloren 11.981 Menschen - etwa ein Viertel der Wohnbevölkerung - ihr Leben, annähernd alle Gebäude wurden zerstört oder schwer beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Entscheidung, das Wohnviertel nicht wieder aufzubauen. Die Gegend lag danach für Jahrzehnte brach.
In der wirtschaftlich schwachen Zeit zu Beginn der 1980er-Jahre planten Stadtentwickler im westlichen Hammerbrook und teilweise im östlichen ehemaligen Stadtteil Klostertor unter dem Schlagwort Unternehmen Hamburg den Bürostandort City Süd. Ähnlich wie die bereits 20 Jahre zuvor geplante City Nord im Norden der Hansestadt sollte auch die City Süd den zunehmenden Bedarf an Büroflächen decken und die Hamburger Innenstadt entlasten. Der Name "City Süd" lehnte sich insofern an den bereits bestehenden und etablierten Begriff "City Nord" an. Hauptplanungsgebiet für die südliche Bürostadt war das Trapez Spaldingstraße, Süderstraße, Amsinckstraße und Heidenkampsweg. Lange Zeit galt die City Süd als unattraktiv und hatte ein schlechtes Image, obgleich die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr durch die S-Bahnhaltestelle Hammerbrook vorhanden war. Insbesondere fehlende Grünflächen verstärkten das negative Ansehen der City Süd. In den 1990er-Jahren zeigte sich aufgrund der schwierigen Vermietbarkeit der Objekte auch eine der Schwächen des Gebietes, namentlich die schlechte Infrastruktur und die fehlende Durchmischung von Wohn- und Büroraum. Die ansässigen Unternehmen gründeten 1995 die Interessengemeinschaft City Süd, die fortan versuchte, die Attraktivität des Standortes zu erhöhen. So erhielt das Gebiet beispielsweise einen Supermarkt, einen Wochenmarkt, die Aufenthaltsqualität wurde gehoben und zur Erhöhung der Sicherheit wurde die Beleuchtung des S-Bahnhofs verbessert. Zur Stärkung des "Wir-Gefühls" initiiert die Interessengemeinschaft regelmäßig Treffen und Workshops, gibt die Stadtteilzeitung Hamburger SüdSeiten heraus und lädt einmal im Monat Anwohner und Arbeitnehmer zur zwanglosen Begegnung in einen Club im Hotel Ambassador. Das Konzept hatte offenbar Erfolg: Heute gilt die City Süd als recht attraktiver und zweitbeliebtester Bürostandort Hamburgs nach der Innenstadt.
Insgesamt haben heute rund 800 Unternehmen auf etwa 89.000 Quadratmetern ihren Sitz in der City Süd, in der rund 20.000 Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz haben.
Bauwerke
Siehe auch
- Berliner Tor (Hamburg) - Verkehrsknoten am Rande der City-Süd
- City Nord - ein weiteres Projekt zur Entlastung der Hamburger Innenstadt aus den 1960er-Jahren
- Kontorhaus Leder-Schüler - eines der wenigen erhaltenen Vorkriegsbauten
Literatur
- Hamburg-Lexikon, Zeiseverlag Hamburg, 2. Auflage 2000, ISBN 3-9805687-9-2
- Hamburg von Altona bis Zollenspieker, Hoffmann und Campe Verlag Hamburg, 1. Auflage 2002, ISBN 3-455-11333-8
Weblinks
Commons: Berliner Bogen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: Hammerbrook – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Karte (pdf) (2,95 MB)
- Interessengemeinschaft City Süd
- City Süd zählt zu den Gewinnern Artikel des Hamburger Abendblatt
53.54777777777810.028611111111Koordinaten: 53° 33′ N, 10° 2′ OKategorien:- Bezirk Hamburg-Mitte
- Projekt (Städtebau)
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