- Coenagrion scitulum
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Coenagrion scitulum Systematik Ordnung: Libellen (Odonata) Unterordnung: Kleinlibellen (Zygoptera) Familie: Schlanklibellen (Coenagrionidae) Gattung: Azurjungfern (Coenagrion) Art: Coenagrion scitulum Wissenschaftlicher Name Coenagrion scitulum Rambur, 1842 Die Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum) ist eine hauptsächlich im Mittelmeergebiet verbreitete Libellenart aus der Familie der Schlanklibellen (Coenagrionidae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Gabel-Azurjungfer erreicht eine Flügelspannweite von drei bis vier Zentimetern. Die Männchen haben eine relativ geringere Körpergröße als andere Azurjungfern und besitzen eine schwarz-blaue Zeichnung auf den Thorax- und den Hinterleibsegmenten, wodurch eine Verwechslungsgefahr vor allem mit der häufigeren Südlichen Azurjungfer (C. caerulescens) besteht. Diese hat etwas kleinere Blauanteile an den Hinterleibssegmenten 3. und 4. und ein etwas längeres Flügelmal (Pterostigma). Auf Fotos sind die beiden Arten jedoch nur sehr schwer zu unterscheiden.
Verbreitung und Lebensraum
Die Gabel-Azurjungfer lebt an vegetationsreichen, stehenden und fließenden Gewässern im nördlichen Mittelmeergebiet von Portugal bis Kleinasien, teilweise auch in Nordafrika. Als Vermehrungsgast kommt sie jedoch auch in nördlicheren Breiten vor. So hatte sie sich in den Jahren 1946 bis 1953 in Essex, England, etabliert. Meldungen der Art aus Deutschland sind bislang sehr selten und beschränken sich auf Baden, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz - in den drei letzteren Bundesländern gelangen auch die jüngsten Nachweise in den Jahren 2006 und 2007. Auch aus der Schweiz gibt es aktuelle Funde. Vor allem in wärmeren Jahren kann in Mitteleuropa immer wieder mit sporadischem Auftreten der Art gerechnet werden, bis hin zur längerfristigen Besiedelung geeigneter, wärmebegünstigter Gewässer.
Lebensweise
Die Flugzeit der Gabel-Azurjungfer fällt in den Zeitraum von Mitte Mai bis Anfang September, die Hauptflugzeit sind Juni und Juli. Das Paarungsverhalten entspricht dem anderer Azurjungfern, die Männchen fliegen allerdings vorwiegend über der Wasseroberfläche statt im Bereich der Vegetation. Die sporadischen Funde einzelner Individuen der Art in Mitteleuropa deuten auf eine hohe Vagilität hin. Über die Paarung, Eiablage und Larvalentwicklung ist nur sehr wenig bekannt.
Literatur
- Grebe B, Hofland R, Rodenkirchen J (2006): Neue Nachweise von Coenagrion scitulum in Nordrhein-Westfalen (Odonata: Coenagrionidae). Libellula 25: 19-26
- Hoess R (2007): War Coenagrion scitulum (Rambur, 1842) (Odonata: Coenagrionidae) einst in der Schweiz heimisch? Mitteilungen der Entomologischen Gesellschaft Basel 57: 2-9
- Karle-Fendt A (2006): Erstnachweis von Coenagrion scitulum in Bayern (Odonata: Coenagrionidae). Libellula 25: 129-134
- Jurzitza G (2000): Der Kosmos-Libellenführer. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart, ISBN 3-440-08402-7
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