- Accra-Unruhen
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Die so genannten Accra Riots (Accra-Unruhen) brachen Februar 1948 in der britischen Kolonie Goldküste (der späteren Republik Ghana) in Westafrika aus.
Ihren Anfang nahmen sie in Accra, wo am 28. Februar ein britischer Polizeioffizier in eine Gruppe ehemaliger Angestellter feuerte, die auf den Gouverneurssitz zu marschierten, um dem Gouverneur eine Petition zu überreichen. Zwei Personen starben dabei und wurden so zu den ersten Märtyrern der ghanaischen Unabhängigkeitsbewegung. Vorangegangen war dem bereits ein Boykott europäischer Güter. Der Tod der beiden Demonstranten ließ die Situation eskalieren und führte zur Zerstörung europäischer und syrischer Geschäfte. Die Unruhen breiteten sich bald auf die wichtigsten Städte der Kolonie aus und kostete insgesamt 29 Menschenleben. Die Ereignisse machten Kwame Nkrumah, den späteren Präsidenten von Ghana, zu einem nationalen Helden. Seine damalige Partei, die United Gold Coast Convention Party vervielfachte innerhalb kurzer Zeit ihre Mitgliederzahl, obwohl sie diese spontanen Proteste weder verantwortet noch organisiert hatte.
Die Accra-Riots waren in ihrem Effekt der Startschuss zur ghanaischen Unabhängigkeit neun Jahre später.
Literatur
- The Growth of African Civilisation. The Revolutionary Years. West Africa since 1800. Longman 1984
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