Common Sense (Literatur)

Common Sense (Literatur)
Titelseite von Thomas Paines Streitschrift Common Sense

Common Sense (englisch idiomatisch für „Gesunder Menschenverstand“) war der Titel eines Pamphlets, das Thomas Paine am 10. Januar 1776 – während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges – veröffentlichte. Frei von jeglichen gefühlsmäßigen Bindungen an Großbritannien legte Paine dar, dass es Aufgabe Amerikas sei, die Unabhängigkeit zu erringen und ein neues, demokratisches Regierungssystem einzuführen, das sich auf die Prinzipien der Menschenrechte gründe. „Common Sense“ hatte einen beispiellosen Erfolg, es erreichte eine Auflage von 120.000 Exemplaren in drei Monaten.[1]

Das Pamphlet, in dem Paine den damaligen englischen König Georg III. als „Pharao“ und „königliches Untier“ geißelt[1], bewirkte vielfach einen Meinungsumschwung und nahm Teile der amerikanischen Bevölkerung für die Unabhängigkeitsidee ein. „Common Sense“ beeinflusste entscheidend die von Thomas Jefferson verfasste, am 4. Juli 1776 unterzeichnete Unabhängigkeitserklärung. Paine war der Erste, der vorschlug, die neue Nation „Vereinigte Staaten von Amerika“ zu nennen.

Einzelnachweise

  1. a b Vgl. Philipp Gassert u. a.: Kleine Geschichte der USA. Reclam, Stuttgart 2007, ISBN 3-15-010629-X, S. 134.

Literatur

  • Thomas Paine: Common Sense. Deutsch v. Lothar Meinzer. Reclams Universalbibliothek, Band 7818. Reclam, Stuttgart 1982 ISBN 3-15-007818-0
  • Manfred Brocker (Hg): Geschichte des politischen Denkens. Ein Handbuch Suhrkamp, Frankfurt 2007 ISBN 3518294180 S. 334 - 348 (Genaues Referat und Einordnung von Common Sense)
  • Fritz Wagner: USA. Geburt und Aufstieg der Neuen Welt. Geschichte in Zeitdokumenten 1607 - 1865 Münchner Verlag, 1947 (Text in kl. Auszügen: S. 65f.). Gleicher Auszug in: Wolfgang Lautemann (Hg): Amerikanische und Französische Revolution. Geschichte in Quellen, Band 4 Bayerischer Schulbuchvlg., München 1981 ISBN 3486760823 (Nr. 76) Wagner lässt jedoch die sich auf die Vernunft berufenden Argumente Paines fort.

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