Comunità montana

Eine Comunità montana, zu Deutsch Berggemeinschaft, ist in Italien ein Verband mehrerer Berg- und Vorberggemeinden. Die einzelnen Gemeinden können hierbei auch in unterschiedlichen Provinzen liegen.

Im Aostatal werden die Berggemeinschaften auf Französisch Communautés de montagne genannt.

Eingeführt wurden die Comunità montane in den 70er Jahren^[1] mit dem Stand einer lokalterritorialen Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Einrichtung der einzelnen Berggemeinschaften erfolgt durch Dekret des Präsidenten der Region.

Den Berggemeinschaften gleichgestellt sind die Insel- bzw. Archipelgemeinschaften (Comunità isolane bzw. di arcipelago).

Die Comunità montana hat die Aufwertung der Bergregionen zur Aufgabe und kann kommunale Funktionen, wie z. B. die Müllabfuhr, für die angeschlossenen Gemeinden übernehmen.

Berggemeinschaften existieren in allen Regionen, mit Ausnahme von Sizilien, wo sie 1986 abgeschafft wurden, Sardinien (2007 aufgehoben) und Trentino-Südtirol. In dieser Region existieren dafür Bezirksgemeinschaften (im Trentino Talgemeinschaften genannt), die aber weitergehende Funktionen der Berggemeinschaften ausüben.

Kritik

Die Comunità montane sind in Italien nicht unumstritten. Weil mit dem Status einer Berggemeinschaft auch großzügige Fördergelder einhergehen, wurden sogar Küstengemeinden zu Comunità montane zusammengeschlossen. Seitdem die Sache in der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde, hat sich deren Anzahl zumindest reduziert.^[2]

Einzelnachweise

1. ↑ Gesetz vom 3. Dezember 1971, Nr. 1102; heute Artikel 27 ff. des Gesetzesvertretenden Dekrets Nr. 267 vom 18. August 2000
2. ↑ Corriere della Sera, 29. April 2007, Berggemeinschaften ohne Berge (aber mit vielen Zuschüssen)

Weblinks

• UNCEM (Unione Nazionale Comuni, Comunità, Enti montani) (italienisch / englisch)