- Conrad Erer
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Conrad Erer (* um 1453 in Heilbronn; † 8. Februar 1539 ebenda) war von 1494 bis 1528 Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn.
Die Familie Erer stammte ursprünglich aus Gmünd und entwickelte sich zu den reichsten Patriziern der Stadt Heilbronn. Konrad Erer war ein Spross dieser angesehenen Familie und gelangte 1478 als Ratsherr und Richter in den Rat. Von 1481 bis 1490 war er in Speyer, wo er 1490 auch als Ratsherr erwähnt wird. Im selben Jahr kehrte er in den Rat von Heilbronn zurück. 1494 wurde er Bürgermeister und als solcher 1503 vom deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. und 1521 von Kaiser Karl V. mit dem Reichslehen der Stadt belehnt.
1504 kämpfte der Schwäbische Bund im bayerischen Erbfolgekrieg gegen die Pfalz. Beide Parteien forderten Truppen von der Reichsstadt Heilbronn. Der Schwäbische Bund einerseits forderte eine Kavallerie von 9 Reitern und Bodentruppen von 138 Soldaten, und die Pfalz andererseits verlangte 50 Soldaten von Heilbronn. Konrad Erer ging auf einen Vergleich mit den Parteien ein. Dem Schwäbischen Bund gestand er die Armee zu und schenkte gleichzeitig der Pfalz 700 Gulden, als „Verehrung“ seitens der Reichsstadt Heilbronn.
Konrad versteuerte im Jahre 1510 einen Betrag von 10 700 Gulden und empfing die Reichslehen als Vertreter Heilbronns. Konkurrenten der Erer waren die Nenninger, die Berlin aus Dinkelsbühl, die Mettelbach, weil auch diese die Stadt vertraten und die Reichslehen entgegennehmen konnten.
Conrad Erer, der als Bürgermeister gleichzeitig seit 1503 auch Vogt über das reichsstädtische Dorf Flein war, stiftete den auf 1514 oder 1517 datierten Veitsaltar in der Fleiner Veitskirche. Conrad war in erster Ehe 1484 mit Ursula Nagel († 1501/03) aus Hall und in zweiter Ehe seit 1504 mit Ursula Nenninger verheiratet. Er ist mit seiner zweite Frau an der Wiege seines neugeborenen Sohnes vor dem Hl. Veit auf der Predella des Veitsaltars abgebildet.
Conrad Erer wurde 1528 durch den reformatorisch gesinnten Hans Riesser im Amt des Bürgermeisters abgelöst. Er blieb altgläubig und war der einzige, der beim Bekenntnis des Rats zum protestantischen Glauben am 18. November 1530 nicht den Eid leistete.
Literatur
- Moriz von Rauch: Bl. Histor. Verein Hb. 1925, 13 ff.
- Axel Hans Nuber: Heilbronner Geschlechter in Gmünd-Gmünder Geschlechter in Heilbronn. In: Histor. Verein Heilbronn 23. Veröffentlichung, 1960, Seite 154
- Walther Ludwig: Die Vorfahren des Heilbronner Schultheißen Christoph Erer. In: Histor. Verein Heilbronn 30. Veröffentlichung, 1983, Seite 78
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