- Conwy (Stadt)
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Conwy Basisdaten Status Grafschaft Conwy Verwaltungssitz Fläche Bevölkerung ONS-Code Website www.conwy.com Conwy (oder engl.: Conway), ist eine Stadt an der Nordküste von Wales (Großbritannien) in der Nähe von Llandudno, am mittleren Zugang in das bei Touristen beliebte Bergland des Snowdonia-Nationalparks. Die Stadt hat rund 14.000 Einwohner und ist Verwaltungssitz der Region Conwy.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Einst gab es hier eine normannische Festung und während des 12. Jahrhunderts das von Llywelyn ab Iorwerth gegründete Zisterzienser-Kloster Aberconwy Abbey. Conwy und Conwy Castle von heute sind jedoch ein Werk König Eduards I. von England, der beim Bau der Festung zwischen 1283 und 1289 als Teil der Burgenkette entlang der walisischen Küste gleich noch eine von einer Wehrmauer umgebende Garnisonsstadt anlegen ließ. Dazu wurde die Abtei ins Conwy-Tal nach Maenan verlegt und die Abteikirche, von der noch Reste existieren, von den Engländern übernommen.
Wie bei den meisten anderen Burgen, bildeten auch Conwy Castle und die Stadt eine Einheit; der Burgvogt war zugleich Bürgermeister. Handelsprivilegiern sowie Bau- und Pachtvergünstigungen brachten englische Siedler ins Land; die walisische Bevölkerung blieb dabei für die nächsten 200 Jahre ausgeschlossen und lebte als Hirten und Bauern vor den Toren der Stadt.
1403 gelang es den Rebellen Owain Glyndwrs durch List, die Festung zu besetzen. Der damalige Oberbefehlshaber der englischen Truppen in Wales, Henry Percy, konnte die Rebellen gegen freien Abzug dazu bewegen, die Burg zu übergeben. Er behielt jedoch neun von ihnen als Geiseln, darunter den von Owain gefangen genommenen und mit einer von dessen Töchtern verheirateten Sir Edmund Mortimer; er war der Onkel von Edmund Mortimer, 5. Earl of March und möglicher Thronprätendent einer älteren Linie der Plantagenets. In der Folge verweigerte Percy die Herausgabe der Geiseln an König Heinrich IV. und schloss sich zusammen mit Mortimer dem König der Waliser an. Damit begannen die ein Jahrhundert währenden Rosenkriege zwischen den Erben der Häuser York und Lancaster, die beide eine Rose im Wappen führten. Als Ergebnis des Streites gelangte mit den Tudors ein walisisches Geschlecht auf den englischen Thron.
In späteren Jahrhunderten verfiel Conwy Castle und wurde 1627 schließlich an Lord Conwy verkauft. Ab 1642, in der Zeit des Bürgerkrieges, wurde die Stadt noch einmal bemannt und die Festung instandgesetzt. Im August 1646 musste sich Conwy jedoch den Parlamentariern ergeben, und drei Monat später fiel auch die Burg. In der Folge wurde das Festungsbauwerk geschleift, um eine erneute Nutzung durch die Royalisten unmöglich zu machen.
Conwy heute
Von allen Gründungen Eduards entspricht das heutige Conwy am ehesten dem historischen Stadtbild. Die vollständig erhaltene Wehrmauer umschließt ein Areal von 9,5 ha und ist 1,53 km lang, mit 21 Rundtürmen und drei Stadttoren. Die Festung wurde von 8 Türmen geschützt.
In der Stadt findet der Besucher verschiedene historische Gebäude. Dazu gehören zum Beispiel das Aberconwy House aus dem 15. Jahrhundert in der Castle Street, außerdem am Kai das kleinste Haus Großbritanniens mit einer Grundfläche von 3,05 m x 1,8 m, sowie in der High Street das elizabethanische Stadtpalais Plas Mawr von 1580.
Bis ins 19. Jahrhundert gab es keine Brücke über den Fluss, sondern nur eine Fährverbindung. Mit dem Ausbau des Straßennetzes entschloss man sich aber zum Bau einer zur mittelalterlichen Festungsarchitektur passenden schmiedeeisernen Hängebrücke, der Conwy Suspension Bridge. Das von Thomas Telford entworfene Bauwerk wurde 1826 dem Verkehr übergeben und ist heute offen für Fußgänger. Dazu kam 1849 eine von Robert Stephenson konstruierte, ebenfalls heute noch benutzte Eisenbahnbrücke, und 1958 schließlich eine Autobahnbrücke für die heutige A55. Inzwischen gibt es, als Ergebnis jahrelanger Kampagnen, noch den Conwy Road Tunnel; er wurde von 1986 bis 1991 erbaut und ist 710 m lang.
Literatur
- Sidney Toy: The town and castle of Conway. In: Archeologia. 86, 1937, S. 163–193.
- H. M. Colvin: The history of the kings works 1 - the middle ages (London). Band 1. 1963, S. 337–354.
- Bamber Gascoigne: Encyclopedia of Britain. BCA, London, New York, Sydney, Toronto 1993, ISBN 0-333-54764-0, S. 154.
- H. E. Conrad: Wales. Prestel, München 1982, ISBN 3-7913-0594-8, S. 220.
Weblinks
Commons: Conwy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien53.28097-3.8283488888889Koordinaten: 53° 17′ N, 3° 50′ WKategorien:- Ort in Wales
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