Copperbelt Province

Copperbelt Province
Die geographische Lage der Copperbelt Province
Distrikte des Copperbelt

Der Copperbelt (Kupfergürtel) ist seit den 1930er-Jahren das größte Kupferabbau- und -verhüttungsgebiet Afrikas.

Er liegt in der Copperbelt Province von Sambia. Deren Hauptstadt ist Ndola, andere Städte sind unter anderem Kitwe, Chingola, Nchanga, Mufulira, Solwezi, Luanshya, Kalulushi, Chililabombwe und Chambishi. Sie sind alle von der Montanindustrie (Zechen bzw. Hütten) geprägt. Die rein ländlichen Distrikte Lufwanyama, Masaiti und Mpongwe liegen südlich und außerhalb des eigentlichen Copperbelt. Die Copperbelt-Provinz hat 1.581.221 Einwohner (Zensus 2000) und umfasst 31.328 km².

Inhaltsverzeichnis

Kultur

Der Zuzug afrikanischer Bergleute und Hüttenarbeiter seit den 1940er-Jahren von über siebzig Sprachgruppen führte dazu, dass die Sprache der kopfreichsten Zuwanderergruppe, das ChiBemba, dort eine „Lingua Franca“ der Arbeiterschaft wurde, zum Teil auch kreolisiert ("ChiKoppabeluti").

Auch entstand neues Brauchtum wie der Kalela-Tanz.

Bergbau

Nach der Unabhängigkeit erwarb Sambia über die staatliche Zambia Consolidated Copper Mines (ZCCM) 60 % der Anteile am nationalen Kupferbergbau und -verhüttung. Die Beschäftigung von Sambiern wurde forciert, ZCCM konnte diesen jedoch wegen der enormen Korruption nicht Löhne und Gehälter der Weißen bezahlen. Über die Intergovernmental Council of Copper Exporting Countries (CIPEC), zu dem sich 1967 vier große afrikanische und lateinamerikanische Kupferstaaten zusammengeschlossen hatten, versuchte die Regierung Sambias, die Preisgestaltung auf dem Weltmarkt wie die OPEC für Öl mitbestimmen zu können. Das scheiterte. Als die Preise für Kupfer in den 1970er-Jahren zu fallen begannen, versuchte die Regierung mit Krediten die Baisse auszugleichen, musste sich in den 1980er-Jahren aber harte Bedingungen von Weltbank und IMF diktieren lassen, die vor allem Privatisierung und Steuersystem betrafen.

Der Fall der Kupferpreise auf dem Weltmarkt ab den 1970er-Jahren und ihr Tiefststand in den 1990er-Jahren hat im Copperbelt tiefe soziale Verwerfungen verursacht.

Die wichtigsten Bergbaugebiete im sambischen Copperbelt

Vor allem durch die Privatisierung versuchte die Regierung Sambias die Schulden auf die neuen Eigentümer abzuwälzen. Damit öffnete sich eine Spirale nach unten. Über die Hälfte der Arbeitsplätze ging verloren. Luanshya wurde ein trauriges Beispiel dafür. Infrastruktur und Bautätigkeit verfielen allerorten, die bis dahin zum größten Teil von den Unternehmen finanziert worden waren. Wilde Siedlungen schoben sich weit in die umliegenden Wälder, auf stillgelegte Bergbauflächen und auf verseuchte Abraumhalden. Die Menschen lebten wieder von Subsistenz. Die informellen Sektoren weiteten sich überall im Kupfergürtel dramatisch aus. Die Zahl der formal im Bergbau Beschäftigten lag bei 34.966 im Jahr 2001.

Seit 2005 wendet sich das Blatt etwas. Die Zahl der formal im Bergbau Beschäftigten stieg auf 51.000 im Jahr 2006. Der Kobaltmarkt wächst um vier Prozent im Jahr. Die Preise liegen hoch. Doch Kobalt macht kaum ein Zehntel der Kupferförderung aus, deren "Abfallprodukt" es ist. Es reicht aber offenbar aus, das Schlimmste in Sambia und im Copperbelt zu verhindern. Der Kupferbergbau rentiert sich zwar wieder, doch nicht so, dass seine Erträge Sambia konsolidieren könnten. Vielmehr schafft er soziale Probleme wie in Chambishi, wo sich der Staat durch steuerliche Auflagen indirekt an den Arbeitereinkommen schadlos hält.

Böden

Die Böden im Copperbelt, dem sambischen Plateau, sind über Tausende von Quadratkilometern relativ einheitlich. Sie sind rot, gelblich braun und grau, was mit dem Gehalt von Eisenoxiden zusammenhängt. Sie sind Verwitterungen von Gneiss. Die Fruchtbarkeit der Böden ist sehr unterschiedlich. Die in Lufwanyama sind wenig ertragreich, die in Masaiti und Mpongwe sehr wohl. Die übrigen Distrikte sind von Landwirtschaft außerhalb der Subsistenz wenig geprägt.

Distrikte

Literatur

  • Lars Clausen: Industrialisierung in Schwarzafrika. Eine soziologische Lotstudie zweier Großbetriebe in Sambia. Bertelsmann, Bielefeld 1968.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Copperbelt Province — Location of Copperbelt Province in Zambia Copperbelt Province in Zambia covers the mineral rich Copperbelt, and farming and bush areas to the south. It was the backbone of the Northern Rhodesian economy during British colonial rule and fuelled… …   Wikipedia

  • Copperbelt (province Zambie) — Copperbelt Province du Copperbelt Pays …   Wikipédia en Français

  • Copperbelt-Provinz — Die geographische Lage der Copperbelt Province Distrikte des Copperbelt Der Copperbelt (Kupfergürtel) ist seit den 1930er Jahren das größte Kupferabbau und verhüttungsgebiet …   Deutsch Wikipedia

  • Copperbelt — See also: Copperbelt Province Native copper, Mufulira Mine The Copper Belt or Copperbelt (usually spelled as one word) is the copper mining area of Central Africa which runs in Zambia (Copperbelt Province) and Democratic Republic of Congo ( …   Wikipedia

  • Copperbelt strike of 1935 — The Copperbelt strike in May 1935 was a great strike action which was performed by African mineworkers in the Copperbelt (then in Northern Rhodesia, today called Zambia) to protest against unfair taxes imposed by the British colonial authorities …   Wikipedia

  • Copperbelt — ▪ province, Zambia formerly  Western         province, central Zambia, East Africa, bounded by the provinces of North Western (west) and Central (south). It borders Congo (Kinshasa) on the north and east. The region lies on the eastern Central… …   Universalium

  • Province Orientale (Zambie) — Province Orientale Localisation de la province en Zambie. Administration Pays   …   Wikipédia en Français

  • Province Meridionale — Province Méridionale Province Méridionale Pays &# …   Wikipédia en Français

  • Province de la Luapula — Province de Luapula Province de Luapula Pays  …   Wikipédia en Français

  • Province de luapula — Pays  …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”