Corduliidae

Corduliidae
Falkenlibellen
Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica)

Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Unterordnung: Großlibellen (Anisoptera)
Überfamilie: Libelluloidea
Familie: Falkenlibellen
Wissenschaftlicher Name
Corduliidae
W. F. Kirby, 1890
Gattungen
  • Falkenlibellen (Cordulia)
  • Zweiflecke (Epitheca)
  • Flussherrscher (Macromia)
  • Flussfalken (Oxygastra)
  • Smaragdlibellen (Somatochlora)

Die Falkenlibellen (Corduliidae) sind eine Familie der Libellen (Odonata). In Deutschland leben sieben Arten dieser Gruppe. Namensgebend für die Familie ist die Falkenlibelle (Cordulia aenea). Deren wissenschaftlicher Gattungsname Cordulia bedeutet soviel wie „die Keulige“ (Griech.: kordyleia), was sich auf die Abdomenform des Männchens bezieht.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Falkenlibellen sind mittelgroße Vertreter der Großlibellen (Anisoptera); ihre nächsten Verwandten sind die Segellibellen (Libellulidae). Die meisten Arten besitzen relativ lange Beine und sind metallisch-grün gefärbt (im Alter teils kupferfarben; manche auch düster und matt), wobei besonders die Körper der Smaragdlibellen (Gattung Somatochlora) ein schimmerndes Grün aufweisen. Die Augen sind oft in leuchtenden Grüntönen gefärbt. Der Legeapparat (Ovipositor) der Weibchen ist zu einer einfachen Klappe reduziert. Die Eier werden einzeln (Somatochlora), in Klümpchen (Cordulia) oder in Laichschnüren (Epitheca) ins Wasser abgegeben. Die untersetzt wirkenden Larven tragen eine Helmmaske und sind teilweise mit besonders langen Beinen sowie auffälligen Dornen am Hinterleib ausgestattet.

Lebensweise

Ihren deutschen Namen verdanken die Falkenlibellen dem schnellen Flug ihrer männlichen Imagines, bei dem sie häufig die Richtung wechseln. Dies erinnert an den Flug eines Falken. Die Männchen fallen darüber hinaus durch ausdauernde und gewandte Flugaktivitäten auf. Die Weibchen sind allerdings scheu und verstecken sich oft in der Ufervegetation.

Die Paarung der Tiere beginnt im Flug, wird jedoch sitzend beendet. Zur Eiablage wird das Weibchen nicht vom Männchen begleitet. Es fliegt dazu meist dicht über der Wasseroberfläche und taucht seinen Hinterleib mehrfach kurz ins Wasser ein; einige Arten legen ihre Eier auch in den Uferschlamm.

Die Larven halten sich vor allem am Gewässergrund auf und sind sehr bewegungsträge. Häufig sind sie auch im Schlamm zu finden. Ihre Entwicklungsdauer zieht sich meist über zwei bis drei Jahre hin, von manchen Arten sind zwölf oder mehr Larvenstadien bekannt.

Falkenlibellen haben recht eng definierte Lebensraumansprüche. Einige Arten sind auf dystrophe Moorgewässer spezialisiert, andere bevorzugen naturnahe, verkrautete Gewässer in Auen und Niederungen.

Gattungen und Arten (Auswahl; Europa vollständig)

Glänzende Smaragdlibelle (Somatochlora metallica),
altes Männchen auf Patrouillenflug
  • Falkenlibellen (Cordulia)
  • Zweiflecke (Epitheca)
    • Zweifleck, Zweiflecklibelle (Epitheca bimaculata)
  • Flussherrscher (Macromia)
    • Europäischer Flussherrscher (Macromia splendens)
  • Flussfalken (Oxygastra)
  • Smaragdlibellen (Somatochlora)
    • Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris)
    • Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica)
    • Rhodopen-Smaragdlibelle (Somatochlora borisi)
    • Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata)
    • Sibirische Smaragdlibelle (Somatochlora graeseri)
    • Balkan-Smaragdlibelle (Somatochlora meridionalis)
    • Glänzende Smaragdlibelle (Somatochlora metallica)
    • Polar-Smaragdlibelle (Somatochlora sahlbergi)

Literatur

  • Heiko Bellmann: Libellen beobachten - bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-894-40107-9
  • Klaus Honomichl, Heiko Bellmann: Biologie und Ökologie der Insekten. CD-Rom. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-827-40760-5
  • Gerhard Jurzitza: Der Kosmos-Libellenführer. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08402-7
  • Klaus Sternberg, Rainer Buchwald: Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen. Eugen Ulmer Verlag, 2000, ISBN 3-800-13514-0
  • Hansruedi Wildermuth: Die Falkenlibellen Europas. Die Libellen Europas, Band 5. Die Neue Brehm-Bücherei 653. Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben 2008, ISBN 3-89432-896-7

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