- Corps Guestphalia et Suevoborussia
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Das Corps Guestphalia et Suevoborussia Marburg ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das Corps ist in Marburg ansässig, pflichtschlagend und farbentragend. Die Corpsmitglieder werden "Westfalen und Schwabenpreußen" oder "Piesen" genannt.
Inhaltsverzeichnis
Couleur
Guestphalia et Suevoborussia hat die Farben "grün-weiß-schwarz-weinrot" mit silberner Perkussion. Dazu wird eine schwarze Mütze getragen.
Die Füchse der Westfalen und Schwabenpreußen tragen ein Fuchsenband in den Farben "grün-schwarz", ebenfalls mit silberner Perkussion.
Die Wahlsprüche lauten "In virtute honos" (deutsch: "In der Tugend liegt die Ehre") und "Honeste et hilare" (deutsch: "Ehrenvoll und heiter"), der Wappenspruch "Vivant fratres intimo foedere iuncti! (v.f.i.f.i.)" (deutsch: "Es leben die Brüder verbunden durch einen innigsten Bund!").
Geschichte
Das Corps Guestphalia et Suevoborussia ist 1978 durch Fusion aus den Corps Guestphalia Marburg (gestiftet 10. Mai 1840) und Suevo-Borussia zu Hamburg (gestiftet am 21. Juni 1868 in Berlin) hervorgegangen.
Geschichte der Guestphalia Marburg
Am 13. Juni 1806 wurde in Marburg ein "Westfälisches Kränzchen" gegründet, aus dem sich bald eine Landsmannschaft bildete, die mit Unterbrechungen bis 1838 bestand. Zwei Jahre später wurde erneut eine Guestphalia gegründet, die ab 31. Januar 1880 ununterbrochen als Corps existierte. 1909/10 wurde das Corpshaus an der Lutherstraße errichtet, in dem das Corps bis heute zu Hause ist.
Am 19. Mai 1936 wurde der aktive Betrieb eingestellt. Auf dem Hause des Corps Teutonia Marburg wurde am 17. Dezember 1938 die "Kameradschaft Carl Allmenröder" gegründet, in der die corpsstudentische Tradition fortgesetzt wurde. Die Kameradschaft bestand bis zur Besetzung Marburgs durch die Alliierten Ende März 1945 fort.
Die Rekonstitution der Guestphalia fand am 26. Februar 1949 statt.
Geschichte der Suevo-Borussia
Das Corps Suevo-Borussia wurde 21. Juni 1868 am Friedrich-Wilhelm-Institut, der ehemaligen Pépinière, gestiftet, dem preußischen militärärztlichen Ausbildungsinstitut, das ab 1895 "Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen" hieß.
Suevo-Borussia bildete mit Franconia (gestiftet 13. Mai 1869) und Saxonia (gestiftet 9. Oktober 1907 durch Mitglieder der Suevo-Borussia und der Franconia) einen eigenen SC an der Kaiser-Wilhelm-Akademie. Viele deutsche Militärärzte beider Weltkriege waren Mitglieder eines dieser Corps.
Als die Kaiser-Wilhelm-Akademie 1919 aufgelöst wurde, zogen die drei Corps nach Hamburg um, wo sie den SC an der frisch gegründeten Universität bildeten. Saxonia suspendierte bereits am 18. Mai 1923 wieder und eröffnete erneut am 25. Juli 1930 in Hann. Münden. Alle drei Corps suspendierten 1935. Nach der Wiedergründung der militärärztlichen Akademie am 1. Oktober 1934 in Berlin nahm Suevo-Borussia dort am 14. November 1937 den Betrieb als „Gemeinschaft Studierender“ wieder auf und war so die einzige freie deutsche Studentenverbindung. 1944 wurde die Akademie und mit ihr die Gemeinschaft nach Breslau verlegt, wo gegen Ende des Jahres der Corpsbetrieb eingestellt werden musste.
Am 10. Januar 1949 rekonstituierte Suevo-Borussia in Hamburg, wo sie 1976 erneut suspendieren musste.
Bekannte Mitglieder
- Emil von Behring, erster Nobelpreisträger der Medizin
- Manfred Kanther, Bundesminister a.D.
- Alfred Dührssen, Hochschullehrer, Gynäkologe (vaginaler Kaiserschnitt)
- Wilhelm Fabricius, Bibliothekar und Historiker
- Carl Friedrich Wilhelm Ludwig, Hochschullehrer, Physiologe
- Friedrich Loeffler, Hochschullehrer, Mitbegründer der Virologie (siehe auch: Friedrich-Loeffler-Institut)
- Walter Schellenberg SS-Brigadeführer und Chef im Reichssicherheitshauptamt
Weblinks
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