- Correctio Fraterna
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Correctio Fraterna ist in der katholischen Kirche ein Begriff für die Pflicht der „Brüderlichen Zurechtweisung“, die Glaubensbrüder (und Glaubensschwestern) von Verfehlungen und Sünde abhalten soll. Er geht vermutlich auf die Regel des Hl. Benedikt von Nursia zurück.
Die Correctio Fraterna wird im helfenden Sinne ausgesprochen, nicht als Zurechtweisung oder harsche Kritik. Als nichtreligöses Pendant kann die „konstruktive Kritik“ verstanden werden, wobei bei der Correctio Fraterna der Aspekt der „Brüderlichkeit“ und Kritik unter Gleichgesinnten nicht unwichtig ist.
Der Katholische Erwachsenenkatechismus kennt eine klare Abfolge der Correctio Fraterna (vgl. Mt 18,15-17): 1. Gespräch unter vier Augen 2. Gespräch unter Zeugen 3. Gespräch innerhalb der Gemeinde 4. Ausschluss aus der Gemeinde
Papst Benedikt XVI. ermahnte im Jahr 2005, die Brüderliche Zurechtweisung gut zu üben: "Dann “exortamini invicem”. Die brüderliche Korrektur ist ein Werk der Barmherzigkeit. Keiner von uns sieht sich selbst gut, sieht gut seine Fehler. Und so ist es ein Akt der Liebe, einer dem anderen zu helfen, einander zu helfen, sich besser zu sehen, einander zu korrigieren. Ich denke, dass es genau eine der Funktionen der Kollegialität ist, sich zu helfen, dies auch im Sinne des vorhergehenden Imperativs, die Mängel zu erkennen, die wir selbst nicht sehen wollen - “ab occultis meis munda me” sagt der Psalm - uns zu helfen, damit wir offen werden und diese Dinge sehen können. Natürlich erfordert dieses große Werk der Barmherzigkeit, dass wir uns gegenseitig helfen, damit ein jeder wirklich die eigene Integrität, die eigene Funktionalität als Instrument Gottes finde, viel Demut und Liebe, mit einem demütigen Herzen, das sich nicht über andere stellt, sich nicht als besser als der andere betrachtet, sondern allein als demütiges Instrument, um sich gegenseitig zu helfen." [1]
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