- Counter Intelligence Corps
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Das Counter Intelligence Corps (CIC) war ein Nachrichtendienst des Heeres der Vereinigten Staaten von Amerika, der während des Zweiten Weltkrieges als polizeiähnliche Spionage-Abwehrabteilung des Heeres gegründet wurde. Der CIC ist in personeller und organisatorischer Hinsicht Vorgänger der Defense Intelligence Agency.
Inhaltsverzeichnis
Ursprünge
Die Ursprünge der CIC finden sich im Corps of Intelligence Police (CIP) das 1917 von Ralph van Deman, dem „Vater der amerikanischen Militärspionage“, gegründet wurde. Diese Organisation war innerhalb Amerikas in der Spionageabwehr tätig. Darüber hinaus war sie während des ersten Weltkrieges mit der „American Expeditionary Force“, dem amerikanischen Expeditionskorps in Frankreich verbunden. In ihrer Blütezeit beschäftigte die CIP mehr als 600 Mitarbeiter. Diese Zahl wurde nach Beendigung des Krieges drastisch reduziert und fiel in den 1930er Jahren auf weniger als 20 Offiziere.
Zweiter Weltkrieg
Unter der Drohung des Zweiten Weltkrieges wurde die Zahl der Mitarbeiter der CIP wieder annähernd auf das Niveau des ersten Weltkrieges aufgestockt. Mit dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten am 13. Dezember 1941 wurde die CIP umstrukturiert und firmierte ab dem 1. Januar 1942 unter dem neuen Namen Counter Intelligence Corps (CIC). Gleichzeitig wurden zusätzliche Planstellen für 543 Offiziere und 4.431 Agenten im Range eines Sergeanten oder Corporals bewilligt.
Die CIC rekrutierte ihr Personal überwiegend aus Kreisen mit juristischem, polizeilichem oder auf andere Weise investigativem beruflichen Hintergrund. Besonders gesucht waren Personen, die über Kenntnisse in fremden Sprachen verfügten. Um die Feldarbeit ihrer Mitarbeiter zu erleichtern, war jenen erlaubt, Zivilkleidung oder Uniformen ohne Rangabzeichen zu tragen. Diese Maßnahme erwies sich als nötig, um Kompetenzstreitigkeiten innerhalb der militärischen Hierarchie zu umgehen, in welche das CIC-Personal ja grundsätzlich eingebunden war. Die Mitarbeiter, von denen die Mehrzahl keinen hohen militärischen Rang bekleidete, bezeichneten sich daher je nach Bedarf als „Agents“ oder „special Agents“.
Die Aufgaben der CIC waren vielfältig: Auf dem amerikanischen Festland unterlag der CIC in Zusammenarbeit mit Militärpolizei und FBI (Federal Bureau of Investigation) die Sicherheitsüberprüfung von Militärpersonal, im Besonderen dann, wenn dieses Zugang zu sensiblen Informationen besaß. Die CIC war zuständig für die Vereitelung eventueller Sabotageakte und spielte eine bedeutende Rolle bei der geheimdienstlichen Absicherung des Manhattan-Projekts.
Auf den europäischen und pazifischen Kriegsschauplätzen agierte die CIC auf unterschiedlichen Ebenen: Zum Einen suchte sie taktische Erkenntnisse über die Pläne der Gegenseite mittels der Auswertung abgefangener Dokumente und Funksprüche sowie der Befragung von Kriegsgefangenen und anderer Quellen zu gewinnen. Zum Anderen operierte sie auf vielfältige Weise hinter den feindlichen Linien, indem sie logistische und materielle Hilfestellung für einheimische Widerstandsgruppen bereitstellte oder selbst Sabotageaktionen und Aufklärungsmissionen initiierte. Eine wesentliche Aufgabe der CIC bestand des Weiteren in der Abwehr und Ausschaltung gegnerischer Spionageversuche und Widerstandsgruppen.
Operationen nach dem Zweiten Weltkrieg
Unmittelbar nach Kriegsende war es Aufgabe des CIC, in den besetzten Ländern nach bedeutenden Mitgliedern des gegnerischen Regimes sowie nach Kriegsverbrechern zu fahnden. Des Weiteren suchte die CIC herausragende Wissenschaftler aus der Militärforschung der ehemaligen Gegner zu rekrutieren und zur Mitarbeit bei den diesbezüglichen Anstrengungen der USA zu gewinnen. Im Besonderen Atomphysiker, Raketenwissenschaftler, Kryptographen und Flugzeugbauer standen hier auf der Wunschliste des amerikanischen Militärs. Auch der Versuch zur Eindämmung des Schwarzmarktes gehörte zu den Obliegenheiten der CIC.
Bald darauf stellte der aufkeimende kalte Krieg das CIC vor neue Herausforderungen und schon im Jahr 1950 fand es sich nach dem Ausbruch des Korea-Krieges bereits wieder mit einer bewaffneten Auseinandersetzung konfrontiert. Dies führte ein letztes Mal zu einer Ausweitung des organisatorischen Rahmens der Organisation. Im Jahre 1961 kam es dann zu einer Restrukturierung des gesamten amerikanischen Geheimdienstapparates, da die Vielzahl unterschiedlicher Dienste nur allzu oft ein ineffektives Nebeneinander geheimdienstlicher Aktivitäten produzierte. Im Zuge dieser Restrukturierung wurde das CIC mit den entsprechenden Organisationen der Luftwaffe und der Marine zur Defense Intelligence Agency (DIA) verschmolzen.
Weblinks
Literatur
- Edwards, Duval A. Spy Catchers of the U.S. Army in the War with Japan (The Unfinished Story of the Counterintelligence Corps). Red Apple Publishing, 1994. ISBN 1-880222-14-0
- Koudelka, Edward R. Counter Intelligence: The Conflict and the Conquest: Recollections of a World War II Agent in Europe. Ranger Associates, 1986. ISBN 0-934588-09-0
- Melchior, Ib. Case by Case: A U.S. Army Counterintelligence Agent in World War II. Presidio, 1993. ISBN 0-89141-444-4
- Milano, James V., and Patrick Brogan. Soldiers, Spies, and the Rat Line: America's Undeclared War Against the Soviets. Potomac Books (2000) ISBN 1-57488-304-6
- Sayer, Ian, and Douglas Botting. America's Secret Army: The Untold Story of the Counter Intelligence Corps. Grafton Books, 1989. ISBN 0-246-12690-6
Kategorie:- Historischer Nachrichtendienst (Vereinigte Staaten)
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