Cuprophan

Cuprophan
Textilie aus Cupro

Cupro (Abk.: CUP), auch Kupferfasern oder Kupferseide, ist eine aus Celluloseregeneraten aufgebaute textile Faser, die zur Gruppe der Kunstseiden gehört. Die Eigenschaften von Cupro sind mit Viskose vergleichbar. Cuprofasern werden vor allem zu Futterstoffen verarbeitet, denn sie sind atmungsaktiv, hygroskopisch und laden sich nicht statisch auf. Zudem besitzen die Stoffe einen seidigen weichen Griff und sind glatt und glänzend. Cupro kann gewaschen und gebügelt werden, ist aber nicht bügelfrei.

Historisches

1897 meldeten der Chemiker Dr. Max Fremery und Ingenieur Johann Urban ihr Verfahren, Fäden aus in Kupferoxid-Ammoniak gelöster Zellulose herzustellen, zum Patent an. Fremery und Urban verwenden ihre Kupferseide zunächst als Glühfäden in ihrer Glühlampenfabrikation, zu diesem Zweck gründeten sie den ersten Produktionsbetrieb in Oberbruch (Stadt Heinsberg). Am 19. September 1899 wurde die Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG gegründet, Firmensitz war Elberfeld (seit 1929 Stadtteil von Wuppertal). 1902 schlossen Fremery und Urban ihre Glühlampenfabrik. Wichtigster Abnehmer der Kupferseide wurde nun die bergische Besatzindustrie. Rasch erkannte sie das weitere Potential der Kunstseide, erwarben 1911 das Viskosepatent und brachten es zur Produktionsreife.

Lange Zeit war Cupro unter der Marke Bemberg-Seide bekannt. Ausgangsstoff dieser Seide waren kurze Fasern der Baumwollsamenkörner, die sich nicht verspinnen lassen (Linters). Als Futterstoff, für die Herstellung von Oberbekleidung und für Assecoires war Cupro lange Zeit sehr beliebt, aus Kosten- und Umweltschutzgründen wird Cupro in Deutschland nicht mehr hergestellt und wurde weitgehend durch Viskose und andere Stoffe ersetzt. In importierten Stoffen kann Cupro jedoch enthalten sein.

Herstellung

Cupro wird nach dem Kupferoxid-Ammoniak-Verfahren (Cuoxam-Verfahren) hergestellt . Bei diesem Verfahren wird Zellstoff in einer ammoniakalischen Lösung von Tetraamminkupfer(II)-hydroxid aufgelöst. Es entsteht eine zähflüssige Lösung, die 4% Kupfer, 29% Ammoniak und 10% Cellulose enthält. Wird diese Flüssigkeit durch Spinndüsen in warmes Wasser gepresst, dass schnell fließt, fällt die Cellulose als sehr feiner Faden aus (Streckspinnverfahren). Die Kupferionen werden über Ionenaustauscher entfernt und die Fasern mit verdünnter Schwefelsäure ausgewaschen.

Literatur

  • Artikel Cupro und Kupferfaser in Brockhaus Enzyklopädie online, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG 2005 - 2009.

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