Cyclamen persicum

Cyclamen persicum
Zimmer-Alpenveilchen
Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum-Hybride)

Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum-Hybride)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asterdae)
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Myrsinengewächse (Myrsinaceae)
Gattung: Alpenveilchen (Cyclamen)
Art: Zimmer-Alpenveilchen
Wissenschaftlicher Name
Cyclamen persicum
Mill.
Die Wildform von C. persicum im Ben-Shemen-Wald in Israel.

Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) sind Züchtungen, deren Eltern ausschließlich Wildtypen der Art Cyclamen persicum sind. Die Gattung Cyclamen gehört zur Familie der Myrsinengewächse (Myrsinaceae), früher wurden sie zu den Primelgewächsen (Primulaceae) gestellt. Der botanische Name entstammt dem Missverständnis, als südöstliche Art müsse ihre Heimat Persien sein.

Mit den Alpen hat diese Pflanze nichts zu tun. Auch wenn in den Alpen eine andere Cyclamen-Art wächst, hat die bei uns bekannte Zimmerpflanze ihren Ursprung in bergigen, trockenen Regionen Kleinasiens, von wo sie im 17. Jahrhundert nach Westeuropa gekommen ist. Es sind beliebte, lange blühende Zimmerpflanzen, für kühle Räume.

Inhaltsverzeichnis

Heimatstandort

Ihre Heimat haben die Wildtypen von Cyclamen persicum von der Türkei bis Jordanien. Sie wachsen im Schatten von Gehölzen auf Felsböden. Während der Vegetationsphase im Winterhalbjahr sind für den Heimatstandort typisch ein mittleres Lichtangebot und mittlere Temperaturen. Im Sommerhalbjahr ist es sehr heiß (40 bis 45°C) und trocken. Die hohe Temperatur und die Trockenheit führen zum Absterben der oberirdischen Pflanzenteile. Die Pflanzen überdauern die trockene Zeit in ihren flachen unterirdischen Knollen. Sie treiben dann zu Beginn der kälteren Jahreszeit wieder aus. Die genaue ursprüngliche Verbreitung ist nicht bekannt. Das Vorkommen auf einigen griechischen Inseln und in Nordafrika dürfte mit einiger Sicherheit auf die historische Verwendung zur Friedhofs- und Klosterbepflanzung zurückgehen, vermutlich trifft das auch auf einen Teil der türkischen Vorkommen zu.

Geschichte

Die Art gelangte vermutlich schon vor ihrer ersten Erwähnung 1620 nach Paris. Sicher wird sie seit 1731 in England kultiviert. Als Zimmerpflanze und in der Sortenzüchtung ist sie erst seit 2. Hälfte 19. Jahrhundert von Bedeutung.

Voraussetzungen zur Kulturwürdigkeit

In der Natur zeigt die Art eine gewisse Variabilität der Blütezeit und -farbe. Raschwüchsig: Im Gegensatz zu anderen Alpenveilchen Sofortkeimer bei frischer Saat oder warmem Vorquellen. Blüte ebenfalls im Gegensatz zu anderen Alpenveilchen schon nach einigen Monaten. Wurzeln am unteren Ende der Knolle – kann im viel zu flachen Topf kultiviert werden, mit aus dem Substrat schauender Knolle. Aufgrund der Anfälligkeit gegen Pilze und Mikroorganismen bei Feuchtigkeit gelingt die Kultur tiefer gelegter Knollen im Topf nur erfahrenen Gärtnern.

Beschreibung

Alpenveilchen haben Hypocotylknollen und ziehen ihre Blätter in der trockenen und/oder kühlen Jahreszeit ein. Werden die Wachstumsbedingungen wieder günstig treiben sie erneut aus und blühen. Das sollten man auch bei Zimmer-Alpenveilchen in Räumen den Pflanzen gönnen und sie nach der Blütezeit einziehen lassen und dann nach einer Ruhezeit wieder antreiben. Sie danken es mit einer üppigen Blüte.

Alpenveilchen tragen auf einzelnen Stielen stehende Blüten, die zwar nach unten hängen, deren Kronblätter jedoch stark nach oben gebogen sind. Die Farbe der Blüten reicht von Weiß über Rosa bis Purpurrot.

Die Früchte sind Kapseln, die mit zunehmender Reife, durch Wachsen und Einkrümmen des Stieles, in den Boden versenkt werden. Die Kapseln öffnen sich erst wenn sie sich in der Erde befinden.

Die Blätter sind einfach und haben meist eine helle Zeichnung auf der Blattoberseite.

Kultur

C. persicum im Gartencenter.

Die Alpenveilchen sind zwar heute fast das ganze Jahr über verfügbar, aber die Hauptsaison liegt bei uns zwischen September und März.

Die Saatgutproduktion erfolgt in Spezialbetrieben. Ein großer Teil der modernen Sorten sind F1-Hybriden, also Sorten mit Heterosis-Effekt, die man nicht über Saatgut weitervermehren kann.

Cyclamen werden durch Samen vermehrt. Das Saatgut sollte sehr frisch sein, Samen sind nicht lange haltbar. Alpenveilchen sind Dunkelkeimer, deshalb wird das Saatgut mit Erde abgedeckt und dunkel aufgestellt. Die beste Keimtemperatur liegt bei 18°C. Die Keimdauer beträgt 20 bis 30 Tage. Nach der Keimung werden die Saatkisten ins Helle gestellt.

Es erfolgt ein Pikieren und einige Wochen später das Eintopfen in den Endtopf. Die Weiterkultur erfolgt bei etwa 18 bis 21°C. Je kühler kultiviert wird, um so kompakter und blühwilliger werden die Pflanzen. Cyclamen persicum gehören zu den tagneutralen Pflanzen. Die Blüten werden ab dem Erscheinen des siebten Laubblattes angelegt. Im Endabstand stehen 14 bis 22 Töpfe pro m². Die Kulturdauer beträgt bei Frühjahrs-Aussaaten ca. 8 Monate und bei Sommer-Aussaaten ca. 11 Monate.

Bei guter Kultur können die Pflanzen etwa 20-30 Jahre alt werden.

Sorten

Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum), werden schon seit mehreren hundert Jahren gezogen und seit dem 19. Jahrhundert züchterisch bearbeitet. Eine Sorte, die lange die sehr wichtig war, ist 'Leuchtfeuer'. Neben den großen Sorten gibt es auch ein Sortiment an Mini-Sorten. Einigen, vor allem großblütigen Sorten, ist im Laufe der Züchtungsgeschichte der arttypische Duft abhandengekommen. Hybriden mit anderen Arten wurden auf natürlichem Weg nicht erzielt. Einzige genügend nahe Verwandte, in dieselbe Untergattung gehörende Art wäre das Somalia-Alpenveilchen (Cyclamen somalense), das nicht kultiviert wird. Durch Gewebekultur der frischen Zygoten (Mikrovermehrung) konnte eine Hybride mit dem mitteleuropäischen Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) erzielt werden, das als winterharte Sorte 'Odorella' gehandelt wird. Diese sterile Sorte ist sehr kurzlebig und hinfällig. Sie kann ausschließlich über Gewebekultur vermehrt und längere Zeit am Leben erhalten werden.

Sortengruppen

Die Sortengruppen haben jeweils Sorten mit einem Farbspektrum vom typischen Cyclamen-Rot bis zu violetten, rosafarbigen Tönen und weiß, auch zweifarbige Blüten sind häufig. Es gibt Samenechte Sorten und F1-Hybriden.

  • 'Butterfly'
  • 'Halios'
  • 'Laser'
  • 'Latinia'
  • Normal–Cyclamen Rasse Beck
  • 'Sierra'
  • 'Zehlendorf'
  • Miniatur-Cyclamen Schoneveld Super-Serie Compacta
  • Miniatur-Rasse Beck


Weblinks


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