Cöpenick

Cöpenick

Köpenick
Ortsteil von Berlin

Alt-Treptow Plänterwald Oberschöneweide Baumschulenweg Köpenick Friedrichshagen Rahnsdorf Johannisthal Niederschöneweide Adlershof Altglienicke Grünau Bohnsdorf Schmöckwitz MüggelheimKöpenick auf der Karte von Treptow-Köpenick
Über dieses Bild
Koordinaten 52° 26′ 45″ N, 13° 34′ 38″ O52.44583333333313.57722222222234Koordinaten: 52° 26′ 45″ N, 13° 34′ 38″ O
Höhe 34–115 m ü. NN
Einwohner 59.201 (30. Juni 2008)
Eingemeindung 1. Okt. 1920
Postleitzahlen 12459, 12555, 12557, 12559, 12587
Ortsteilnummer 0910
Gliederung
Verwaltungsbezirk Treptow-Köpenick
Ortslagen
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Köpenick ist heute ein Ortsteil im Bezirk Treptow-Köpenick im Südosten von Berlin, gelegen am Zusammenfluss von Spree und Dahme. Durch die Tat des Hauptmanns von Köpenick wurde die Stadt Cöpenick (bei Berlin) weltbekannt.

Bis zur Verwaltungsreform am 1. Januar 2001 gab es einen eigenständigen Bezirk Köpenick (bis 1990 Stadtbezirk). Neben dem Ortsteil Köpenick gehörten weitere Ortsteile zu dem deutlich größeren Bezirk Köpenick.

Der heutige Ortsteil Köpenick umfasst alle Stadtteile der bis 1920 eigenständigen Stadt Köpenick. Im Sprachgebrauch werden neben der Köpenicker Insel (Alt-Köpenick) auch die nördlich gelegenen Stadtgebiete am Bahnhof Köpenick (Dammvorstadt, Kietz Vorstadt) zu Köpenick im engeren Sinne gezählt. Zum Ortsteil Köpenick gehören jedoch auch die anderen Vorstädte Köpenicks, etwa die südlicher gelegene Köllnische Vorstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Köpenick liegt mitten im Berliner Urstromtal an der Mündung der Dahme in die Spree. Die Spree verbindet Köpenick mit dem Müggelsee und der Berliner Innenstadt. Kurz vor dem Zusammenfluss von Spree und Dahme liegt in der Dahme die Schlossinsel mit dem 2004 renovierten Köpenicker Schloss. Die Müggelberge im Südosten Köpenicks sind mit 114,7 Meter über NHN die höchste natürliche Erhebung Berlins. Köpenick wird manchmal die „Grüne Lunge Berlins“ genannt.

Der ehemalige Bezirk Köpenick hatte mit 12.776 Hektar (14,3 % der Fläche Berlins) bis zur Bezirksreform im Jahre 2001 die größte Ausdehnung aller Berliner Bezirke. Mit seinen ca. 116.000 Einwohnern war er auch der am dünnsten besiedelte Bezirk.

Wappen

Das Köpenicker Wappen leitet sich von der früheren Erwerbsgrundlage des Ortes, dem Fischfang, ab. Im Wappen befinden sich zwei Fische auf blauem Grund, der das Wasser symbolisiert. Der Schlüssel verweist auf den Heiligen Petrus, dem Schutzpatron der Fischer. Die sieben Sterne sollen laut Erklärungstafel das Siebengestirn (Plejaden) darstellen, da sie ebenfalls einen Bezug zum Fischfang haben. Dieser könnte darin bestehen, dass die Plejaden als Wintergestirn die für die Seeschifffahrt gefährliche Jahreszeit markierten.

Sieben Sterne gelten aber auch als Zeichen für das Sternbild Orion. Nach einer Erzählung wurde Orion von Apollo zum Fischen aufs Meer hinausgelockt, wo er dann von Artemis irrtümlich erschossen wurde, nachdem sie von Apollo herausgefordert worden war, dieses ferne – nur als Punkt erkennbare – Ziel im Meer zu treffen.

Geschichte

Kopien historischer Straßenschilder in der Altstadt
Kunstwerk im Schlosspark, im Hintergrund das Schloss Köpenick

Bereits zur Zeit der Slawen, die der Stadt mit Copnic (Inselort) den Namen gaben, bestanden an dieser Stelle Burgen. Mitte des 12. Jahrhunderts befand sich hier die Hauptburg und Hauptansiedlung des slawischen Stammes der Sprewanen unter ihrem Fürsten Jaxa von Köpenick.

Im Jahr 1209 findet sich die erste Erwähnung in Dokumenten unter dem Namen Copenic. 1245 nahmen die askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. die Burg nach dem sechsjährigen Teltow-Krieg gegen den Wettiner Markgrafen von Meißen, Heinrich dem Erlauchten und den Erzbischof von Magdeburg, Wilbrand von Käfernburg in ihren Besitz. Seit diesem Zeitpunkt gehört Köpenick dauerhaft zu der Mark Brandenburg.

(Zu den Auseinandersetzungen zwischen den Askaniern und Wettinern um Köpenick in der Phase des deutschen Landesausbaus nach Osten und zur Entwicklung des Machtverhältnisses zwischen Berlin-Cölln und Köpenick siehe ausführlich: Machtverteilung im Berliner Raum um 1240 und Entwicklung des Berliner Raums.)

Die Köpenicker Burg wurde 1558 im Auftrag des baufreudigen Kurfürsten Joachim II. Hektor durch ein Jagdschloss ersetzt. Der Bau löste ein Defizit in der Staatskasse aus, während die Privatwirtschaft davon profitierte. Prinz Friedrich, der Thronfolger des amtierenden Kurfürsten und spätere Friedrich III., initiierte 1688 den Bau des heutigen Schlosses Köpenick. Er gewann den niederländischen Maler Rutger van Langervelt als Architekten.

Im Wappensaal von Schloss Köpenick auf der Schlossinsel Köpenick ließ König Friedrich Wilhelm I. von Preußen im Jahre 1734 den Hochverratsprozess gegen seinen Sohn, den späteren Friedrich II. von Preußen, durchführen. Ein Gaunerstück, die sogenannte „Cöpenickiade“ des Schusters Wilhelm Voigt (Der Hauptmann von Köpenick), machte die Stadt mit dem 16. Oktober 1906 überregional bekannt. Am 1. Oktober 1920 wird Cöpenick durch die Bildung von Groß-Berlin Teil des 16. Verwaltungsbezirks von Berlin. Seit 1. Januar 1931 wird Köpenick mit „K“ geschrieben. In der Woche vom 21. bis 26. Juni 1933 ereignete sich die Köpenicker Blutwoche, hunderte Gegner der Nationalsozialisten wurden von der SA verhaftet, misshandelt oder getötet. 2001 wurde der Bezirk Köpenick im Rahmen der Berliner Verwaltungsbezirksreform mit dem Bezirk Treptow zum Bezirk Treptow-Köpenick zusammengelegt.

Einwohnerentwicklung

Bis 1919 Stadt Köpenick, seit 1920 Ortsteil Köpenick

Jahr Einwohner [1][2]
1871 5.267
1880 8.924
1890 14.619
1900 20.925
1910 30.879
1919 32.586
1939 54.744
1950 51.771
1963 52.359
2007 59.112

Sonstiges

Von 1952 bis 2002 gab es in Köpenick im Wald zwischen Köpenick und Mahlsdorf gelegen eine große Sendeanlage für UKW und Mittelwelle mit einem 248 Meter hohen und gegen Erde isolierten selbststrahlenden Sendemast. Die Funktion des Senders Köpenick hat bezüglich des UKW-Sendebetriebs der Fernsehturm und bezüglich des Mittelwellen-Sendebetriebs eine Reusenantenne in Zehlendorf bei Oranienburg übernommen. Köpenick ist unter anderem Heimat des Fußballclubs 1. FC Union Berlin (momentan dritte Liga) sowie des Damen-Volleyball Erstligisten Köpenicker SC.

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Blick auf die Köpenicker Altstadt mit Rathaus (Bildmitte) und Schloss (rechts) vom gegenüberliegenden Ufer der Dahme in Spindlersfeld
Blick auf die Köpenicker Altstadt mit Rathaus (Bildmitte) und Schloss (rechts) vom gegenüberliegenden Ufer der Dahme in Spindlersfeld

Einzelnachweise

  1. Friedrich Leyden: Gross-Berlin. Geographie der Weltstadt. Hirt, Breslau 1933 (darin: Entwicklung der Bevölkerungszahl in den historischen Stadtteilen von Alt-Berlin, S. 206)
  2. Statistische Jahrbücher von Berlin 1925 ff.

Weblinks



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