Georg Langerhans

Georg Langerhans

Georg Langerhans (* 23. September 1870 in Frankfurt (Oder); † 8. März 1918 in Lichterfelde) war Bürgermeister von Köpenick (damals Cöpenick bei Berlin).

Extrablatt zur Besetzung des Rathaus Köpenick am 16. Oktober 1906

Leben

Georg Langerhans, jüngster Sohn des Reichsgerichtsrats Wilhelm Langerhans, studierte Jura und erlangte den Grad eines Doktor jur.

Am 31. Mai 1902 bewarb sich Georg Langerhans bei der Ausschreibung um eine besoldete Stadtratstelle im damaligen Cöpenick. Am 5. September 1902 wurde er dann von den Cöpenicker Stadtverordneten für eine Amtsperiode von 12 Jahren zum Stadtrat von Cöpenick gewählt. Bereits im Mai 1903 wurde er als Beigeordneter persönlicher Mitarbeiter des Ersten Bürgermeisters Gustav Borgmann. Nach dem Rücktritt Borgmanns aus gesundheitlichen Gründen wurde Langerhans am 23. Februar 1904 zum Ersten Bürgermeister von Cöpenick gewählt. Am 24. Oktober 1904 fand dann die Amtseinführung statt. In seiner Amtszeit wird das Köpenicker Straßennetz ausgebaut und ein leistungsfähiges Elektrizitäts-, Kanalisations- und Wasserversorgungssystem geschaffen.

Weltbekannt wurde Langerhans als er, zusammen mit seinem Oberstadtsekretär, am 16. Oktober 1906 von dem Schuster Wilhelm Voigt, dem so genannten Hauptmann von Köpenick, im Rathaus wegen angeblicher Abrechnungsbetrügereien festgenommen und anschließend zur Neuen Wache nach Berlin geschafft wurde, während der falsche Hauptmann die Köpenicker Stadtkasse beschlagnahmte. Aus Scham über seine unrühmliche Rolle bei dem Vorgang erklärte Langerhans am 19. Oktober 1906 seinen Rücktritt, nahm aber auf Bitten des Magistrats am 24. Oktober 1906 seine Amtsgeschäfte wieder auf.

Während des Ersten Weltkrieges wurde Langerhans als Oberleutnant der Infanterie am 9. Juni 1915 für ein Jahr zum Wehrdienst eingezogen und als „Kaiserlicher Bürgermeister“ der Stadt Lomza im damals von den Deutschen besetzten Russisch-Polen eingesetzt. Während seiner Dienstzeit wählten ihn die Cöpenicker Stadtverordneten am 2. Juli 1915 in Abwesenheit mit 100 Prozent der Stimmen erneut für 12 Jahre zum Ersten Bürgermeister. Im Sommer 1917 erkrankte Langerhans an einer schweren Rippenfellentzündung, an der er dann im Stubenrauch-Krankenhaus in Groß-Lichterfelde verstarb.

Nach Georg Langerhans ist im Berliner Stadtteil Köpenick eine Straße benannt.

Die Figur des Köpenicker Bürgermeisters „Doktor Obermüller“ in Carl Zuckmayers Stück „Der Hauptmann von Köpenick“ ist Langerhans grob nachempfunden.


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