- Dachhase
-
Der Begriff Dachhase ist ein Synonym für Hauskatze.
Der Ausdruck soll aus der Zeit der Belagerung Wiens 1683 stammen, als sich zahlreiche Angehörige der ärmeren Bevölkerungsgruppen mangels anderer Nahrungsquellen unter anderem von Katzenfleisch ernährten.[1]
Da eine ausgeweidete Katze ohne Kopf, Schwanz, Pfoten und Fell durchaus Ähnlichkeiten mit einem Hasen, Haus- oder Wildkaninchen hat, und Katzen im Gegensatz zu Hasen und Kaninchen gerne Dächer besteigen, wurden sie entsprechend als Dachhasen bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen in der Literatur
In der 1893 erschienenen Komödie Der Biberpelz von Gerhart Hauptmann nimmt der die Küche betretende Spitzel Motes an, dass sich Hasenbraten in der Pfanne befinde. Die Waschfrau Wolff antwortet daraufhin: „Dachhase vielleicht! Das ist eher meeglich!“.
In dem mehrfach verfilmten populären Schwank Der Etappenhase von Karl Bunje, der 1953 als erstes Theaterstück live im deutschen Fernsehen gesendet wurde (aus dem Millowitsch-Theater), wird ein Hasenbraten gegen einen Katzenbraten vertauscht.
In dem bekannten Kölner Karnevalslied De Wienands han 'nen Has em Pott. Miau! Miau! Miau! von Willi Ostermann geht es ebenfalls um den Verzehr einer Katze.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Eduard Maria Schranka: Wiener Dialekt-Lexikon. Wien 1905
Weblinks
Wiktionary: Dachhase – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikimedia Foundation.