- Adalbert Schindelar
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Adalbert Schindelar (* 5. Jänner 1865 in Schönhof, Böhmen; † 11. Oktober 1926 in Wien) war der erste Bischof der altkatholischen Kirche in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kindheit, Jugend und Studium
Schindelars Vater war Ökonom zu Lindenau[1][2]. Von 1879 bis 1886 besuchte Adalbert Schindelar das Gymnasium in Brüx und danach in Böhmisch Leipa, wo er sich 1889 der Maturaprüfung unterzog[3]. Nach dem Besuch der Lehrerbildungsanstalt wurde Schindelar Volksschullehrer. Am 1. Oktober 1889 heiratete er Gertrude Günter, eine Verwandte des Priesters und Philosophen Anton Günter. Das Ehepaar hatte zwei Söhne und eine Tochter. Von 1890 bis 1892 studierte er Theologie an der Universität Bonn.
Priester
Nach seiner altkatholischen Priesterweihe am 8. März 1892 wurde Schindelar Kooperator in Arnsdorf bei Haida (Arnultovice u Nového Boru), ab 1905 Pfarrer in Gablonz an der Neiße (Böhmen) und ab 1908 Pfarrer in Wien. Von dort aus betreute er auch die Filialgemeinde Brünn und organisierte den internationalen Altkatholikenkongreß von 1909 in Wien.
Bischöfliche Ämter
Als 1919 das Sudetenland an die neu gegründete Tschechoslowakei fiel, wurde Schindelar zunächst zum stellvertretenden, 1920 zum Bistumsverweser der altkatholischen Kirche Österreichs bestellt und am 15. April 1921 von der Landesregierung bestätigt. Damit wurde in Österreich ein altkatholisches Bistum gegründet. Noch 1921 wurde er Mitglied der Internationalen Altkatholischen Bischofskonferenz in Utrecht.
Ende 1923 empfing er eine Delegation der Katholisch-Kroatischen Kirche, die sich zu den Glaubensgrundsätzen der altkatholischen Kirche, wie sie in der Utrechter Erklärung niedergelegt sind, bekannte. Daraufhin unterzeichnete Schindelar eine Erklärung, welche die Katholisch-Kroatische Kirche als Teil der staatlich anerkannten Altkatholischen Kirche auswies. Das kroatische Bistum unter seinem Leiter Marko Kalogjerá erhielt in der Folge die staatliche Anerkennung als altkatholische Kirche im Königreich Jugoslawien.
Nach seiner Wahl zum Bischof durch die Ordentliche Synode (1924) wurde er am 1. September 1925 in Bern durch den Christkatholischen Schweizer Bischof Adolf Küry unter Assistenz des deutschen Bischofs Georg Moog und des tschechoslowakischen Bischofs Alois Paschek zum Bischof konsekriert. Er erarbeitete in dieser Eigenschaft eine neue Kirchenverfassung (Synodal- und Gemeindeordnung, 1925) für die altkatholische Kirche in Österreich.
Zu Ehren von Adalbert Schindelar erhielt eine Glocke in der St. Salvatorkirche seinen Namen Adalbert.
Literatur
- W. Zankl: Schindelar Adalbert. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 143 f. (Direktlinks auf S. 143, S. 144).
Weblinks
- Christian Blankenstein-Halama: Zum 80. Jahrestag der Weihe des 1. altkatholischen Bischofs in Österreich, Bischof Adalbert Schindelar (1. September 1925). 1. September 2005, abgerufen am 6. März 2011 (PDF).
- Altkatholische Kirche Österreichs
Einzelnachweise
- ↑ heute Lipava, ein Ortsteil von Cvikov in Böhmen
- ↑ Abgangszeugnis der katholisch-theologischen Fakultät Bonn, 8. März 1892, zitiert bei Christian Blankenstein-Halama: Zum 80. Jahrestag der Weihe des 1. altkatholischen Bischofs in Österreich, Bischof Adalbert Schindelar (1. September 1925). 1. September 2005, S. 5 Anm. 13, abgerufen am 6. März 2011 (PDF).
- ↑ Maturitäts-Zeugnis vom 24. Juli 1889, zit. bei Christian Blankenstein-Halama: Zum 80. Jahrestag der Weihe des 1. altkatholischen Bischofs in Österreich, Bischof Adalbert Schindelar (1. September 1925). 1. September 2005, S. 6 Anm. 14, abgerufen am 6. März 2011 (PDF).
Vorgänger Amt Nachfolger Österreichischer altkatholischer Bischof
1924-1926Robert Tüchler Kategorien:- Altkatholischer Bischof (20. Jahrhundert)
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