Krásný Dvůr

Krásný Dvůr
Krásný Dvůr
Wappen von Krásný Dvůr
Krásný Dvůr (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Louny
Fläche: 2520 ha
Geographische Lage: 50° 15′ N, 13° 22′ O50.25388888888913.368055555556387Koordinaten: 50° 15′ 14″ N, 13° 22′ 5″ O
Höhe: 387 m n.m.
Einwohner: 746 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 439 72 - 441 01
Kfz-Kennzeichen: U
Verkehr
Straße: Vysoké Třebušice - Nepomyšl
Bahnanschluss: Kaštice–Kadaň
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 7
Verwaltung
Bürgermeister: Milan František Kuna (Stand: 2009)
Adresse: Krásný Dvůr 117
439 72 Krásný Dvůr
Gemeindenummer: 566306
Website: www.krasnydvur.cz

Krásný Dvůr (deutsch Schönhof) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer nordwestlich von Podbořany und gehört zum Okres Louny.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Krásný Dvůr befindet sich am östlichen Fuße des Duppauer Gebirges am Übergang zum Saazer Becken. Das Dorf liegt an der Einmündung des Baches Němčanský potok in die Leska. Südöstlich erhebt sich der Podbořanský vrch (328 m), im Süden der Kozí hřbet (412 m) sowie westlich der Kozel (Boxberg, 364 m). Am südlichen Ortsrand liegt das Schloss Krásný Dvůr, daran schließt sich gegen Südwesten bis Brody der ausgedehnte Englische Landschaftspark an. Über Krásný Dvůr führt die Bahnstrecke Kaštice–Kadaň.

Nachbarorte sind Vitčice, Nové Třebčice und Veliká Ves im Norden, Zlovědice im Nordosten, Vysoké Třebušice im Osten, Rumplák, Podbořany und Hlubany im Südosten, Buškovice im Süden, Nepomyšl und Brody im Südwesten, Němčany im Westen sowie Chrašťany im Nordwesten.

Geschichte

Die erste urkundlich Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1295 als Sitz des Ritters Wilhelm von Schönhof. Seine Nachfahren, die sich Freimut von Schönhof nannten, hatte ihren Sitz in einer Feste an der Unteren Mühle an der Leska. Zu Beginn des 16. Jahrhundert ließ Václav Pětipeský von Chýše eine weitere, die Obere Feste anlegen. Diese wurde 1547 wegen Beteiligung am Ständeaufstand konfisziert und gelangte an Johann d.J. Kolowrat-Mastowsky, der sie zu einem Renaissanceschloss umbauen ließ. Der Untere Feste der Freimut von Schönhof erlosch. 1649 erwarb Hermann Czernin von Chudenitz die Herrschaft Schönhof. Zwischen 1719 und 1724 gestaltete Franz Maximilian Kaňka das Schloss für Franz Josef Czernin von Chudenitz zu einem Barockbau um. In den Jahren 1783 bis 1793 entstand südwestlich des Schlossparkes im Auftrag von Johann Rudolf Czernin von und zu Chudenitz ein großer Englischer Landschaftspark. 1810 war Johann Wolfgang von Goethe zu Gast bei Johann Rudolf Graf Czernin. Die erste Schule im Dorf wurde 1812 eingerichtet. 1828 lebten in Schönhof 334 Menschen.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Schönhof / Krásný Dvůr ab 1850 eine politische Gemeinde im Bezirk Podersam. 1881 nahm die Österreichische Lokaleisenbahngesellschaft die Bahnstrecke von Kaschitz nach Schönhof in Betrieb, 1884 wurde die Strecke bis Radonitz fortgeführt. Im Jahre 1921 hatte Schönhof 689 Einwohner, diese gehörten zu 92 % der deutschen Volksgruppe an. 1923 eröffnete eine tschechische Minderheitenschule. 1930 hatte die Gemeinde 721 Einwohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde Schönhof dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Podersam. 1939 lebten in der Gemeinde 622 Menschen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Očihov zur Tschechoslowakei zurück und die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die Güter der Grafen Czernin von und zu Chudenitz wurden 1945 enteignet. Seit 1961 gehört Krásný Dvůr zum Okres Louny, zugleich wurden Brody, Chotěbudice, Chrašťany, Němčany und Vysoké Třebušice (mit Zlovědice) eingemeindet. 1995 wurde Krásný Dvůr zum Dorf des Jahres in der Region Chomutov gekürt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Krásný Dvůr besteht aus den Ortsteilen Brody (Pröllas), Chotěbudice (Kettowitz), Chrašťany (Groschau), Krásný Dvůr (Schönhof), Němčany (Niemtschau), Vysoké Třebušice (Hohen Trebetitsch) und Zlovědice (Lobeditz).

Sehenswürdigkeiten

  • Barockschloss Krásný Dvůr mit Schlosskapelle St. Hubertus, Schlosspark, Schlossteich und der - inzwischen abgestorbenen - tausendjährigen Goetheeiche
  • Englischer Park, angelegt zwischen 1783 und 1793 durch Rudolf Födisch. Im Park befinden sich u. a. ein Gotischer Tempel, Chinesischer Pavillon, Wasserfall, steinerner Aussichtsturm, eine Einsiedelei und ein Obelisk.
  • Schloss Brody, errichtet in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts für Franz-Josef Czernin von und zu Chudenitz, heute verfallen und nicht zugänglich
  • Kirche, 1994 vorgerichtet
  • barocke Kapelle der hl. Anna in Vysoké Třebušice, errichtet in der Mitte des 18. Jahrhunderts
  • Ruine der Kirche des hl. Stephan, westlich von Chotěbudice, der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Bau verfiel nach 1945 und stürzte ein
  • Kirche des hl. Michael an der Leska bei Zlovědice, der um 1750 errichtete Barockbau befindet sich in einem ruinösen Zustand

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Franz Klutschak (1814-1886), deutschböhmischer Journalist, Chefredakteur und Herausgeber der Zeitung Bohemia
  • Adalbert Schindelar (1865-1926), Theologe

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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