Dauha

Dauha
Doha (Katar)
DMS
Doha
Doha
Doha auf der Karte von Katar
Satellitenaufnahme
Das moderne Doha
Blick auf die West Bay von Doha, 2007

Doha (arabischالدوحة‎ ad-Dauha, DMG ad-Dauḥa, im Dialekt ad-Dōha für „Die Bucht“) ist die Hauptstadt von Katar und liegt am Persischen Golf. Die Einwohnerzahl lag im Jahr 2007 bei etwa 400.000. Doha wächst mit der nur 9 km entfernten Stadt Ar-Rayyan schnell zusammen, insgesamt wohnen hier ca. 670.000 Menschen. Die Stadt beherbergt den Internationalen Flughafen Doha, wichtige Teile der Öl- und Fischereiindustrie sowie mit der "Education City" ein Gebiet für Forschung und Bildung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt wurde 1850 als „Al-bida“ gegründet.

Al-Wadschba, eine Festung im Südwesten Dohas, wurde 1882 von ar-Rayyan gebaut und war im folgenden Jahr Schauplatz der Schlacht, in welcher das Volk Katars unter Führung der Briten an der Seite der Alliierten Scheich Qasim das Osmanische Reich bekämpfte und den Grundstein zu seiner Unabhängigkeit legte.

In der nachfolgenden Zeit der britischen Herrschaft wurde die Stadt 1916 Hauptstadt des Protektorates Katar und verblieb auch nach der Unabhängigkeit 1971 in dieser Funktion. Als äußeres Zeichen der gewonnenen Macht wurde 1917 die Festung al-Kut im Zentrum der Stadt von Scheich Abdullah bin Qasim Al Thani erbaut.

Die noch unter britischen Protektorat 1949 begonnenen Ölexporte aus Doha begründeten den neuen Wohlstand Katars. Der größte Teil der Investitionen fließt in die Hauptstadt, in der heute fast die Hälfte der Landesbevölkerung lebt.

Das 1969 in Betrieb genommene Government House, Sitz der britischen Kolonialbeamten, wird inzwischen als bekanntestes Wahrzeichen Katars bezeichnet.

Die Universität von Katar in Doha, eine nördlich gelegene Campusuniversität, wurde bereits 1973 eröffnet. Sie ist aus der älteren Pädagogischen Hochschule hervorgegangen. Die Ausbildung folgt angelsächsischen Mustern: in sechs Colleges und einer Medizinfakultät können Bachelor- und Mastergrade erworben werden.

Eine Besonderheit dieser Universität ist, dass hier nebeneinander sowohl das westliche Rechtswesen als auch das islamische Recht (Scharia) und die entsprechenden islamischen Studien betrieben werden können. Mit ca. 73% der 7.660 Studenten im Wintersemester 2005/6 hatte die Universität einen bemerkenswert hohen Frauenanteil. Außerdem haben sechs namhafte ausländische Universitäten (z. B. Carnegie Mellon) kleinere "Ableger" vor Ort eingerichtet. Besonders hier findet ein reger Austausch von Studenten, Postgraduierten und Dozenten statt, so dass sich das einst unbedeutende und abgelegene Doha längst in die Standorte mit internationaler wissenschaftlicher Sichtbarkeit eingereiht hat.

Der sehr beliebte in alle arabischen Länder ausstrahlende Fernsehsender Al-Dschasira sendet seit 1996 aus seinen Hauptstudios in Doha.

Im Dezember 2006 war die Stadt Gastgeberin der 15. Asienspiele. Für diese internationale Großveranstaltung wurde eigens ein ca. 200 Hektar großes Sportgelände mit Stadien, überdachter Großhalle, Eissporthalle usw. errichtet. Als Erkennungszeichen leuchtete die Olympische Fackel im 318 m hohen Aspire Tower. Nach dem guten Eindruck der Asienspiele bewarb sich Doha für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2016, wurde jedoch nicht zum offiziellen Kandidaten des IOC erklärt.

2007 bekam Katar nach 1.400 Jahren wieder eine katholische Kirche: Sie ist „Unserer lieben Frau vom Rosenkranz“ geweiht und hat elf bis zwölf Millionen Euro gekostet.[1]

Das Nationalmuseum Katar öffnete 1975 im ehemaligen Herrscherpalast und Ende 2008 wurde das markant am Hafeneingang liegende neue Museum of Islamic Art eröffnet. Dessen Sammlung islamischer Kunst ist eine der exquisitesten der Welt. Das eigenwillige Museumsgebäude wurde vom chinesisch-amerikanischen Star-Architekten Ieoh Ming Pei entworfen, die Innenausstattung stammt von dem französischen Designer Jean-Michel Wilmotte.

Entwicklung des Stadtbildes

Wie in vielen größeren Städten am Persischen Golf wird auch die Skyline Dohas zunehmend von meist solitären Hochhäusern dominiert, z.T. mit markanten arabischen Stilzitaten. Dazu werden immer mehr eher niedrige Wohnbauten in die Fläche gebaut. Vermutlich wird die ältere, historisch eher unbedeutende Bausubstanz bald durch Neuverwertung der Grundstücke verschwunden sein. Begrünt sind meist nur die Straßen, kleinen Plätze und Verkehrsinseln in Küstennähe.

Sehr gelungen ist die von kleinen Parkanlagen begleitete östliche "Corniche", die ca. 5 km entlang der halbkreisförmigen Bucht einen Hauch des Vorbilds Nizza ausstrahlt. Das sich nördlich anschließende Tourismusgebiet wird von zwei besonderen Projekten markiert: der von Kanälen durchzogenen Buchten- und Villenlandschaft "West Bay Complex" und besonders von dem für 30.000 Bewohner konzipierten kurz vor der Küste aufgeschütteten Luxuseiland The Pearl. Ein weiteres, wesentlich größeres Entwicklungsvorhaben (heute noch) außerhalb Dohas nördlich entlang der Küste ist das Urbanisations-Projekt Lusail City, geplant zur Aufnahme von 200.000 Menschen. Diese aufwändigen und ehrgeizigen Vorhaben werden das Siedlungsbild Dohas in Richtung Osten und Norden stark verändern: aus einer Wüstenstadt am Rande der See wird eine quirlige Lagunenstadt, ganz dem Meer und seinen Möglichkeiten zugewandt.

Um der weiteren, bis dahin recht planlosen Ausdehnung im Inneren Dohas eine städtebauliche Richtung zu geben, hat man in den Jahren ab 2000 einen innerstädtischen Masterplan aufgestellt. Kern des Entwicklungsgebiets ist ein Mehrzweck-City-Center mit 129.000 Quadratmetern Einkaufsflächen, weiter ein großes Hotel, je vier Büro- und Wohnhochhäuser und 2500 Parkplätze. Dazu wird eine offene, familiengerechte Verkaufs- und Unterhaltungszone mit Kaufhäusern und Marken-Outletgeschäften, sowie Restaurants, Kinos, Eislaufring, Bowlingbahnen usw. kommen. Die Architekten wurden beauftragt, eine besonders "einkaufsfreundliche" Suq-Bauweise zu bevorzugen. Das soll mit speziellen Dach- und Fassadenkonstruktionen und durchgängigen Arkaden erreicht werden, welche die brennende Sonne von den Gassen möglichst fernhalten.

Politik

Am 1. April 2007 wurde der 29-köpfige Stadtrat von Doha neu gewählt. Zur Wahl waren insgesamt 125 Kandidaten angetreten, unter ihnen 3 Frauen. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,1 % und damit bedeutend höher als 2003 (31 %).

Quellen

  1. Radio Vatikan: Katar: Neue Kirche in der Wüste 30. März 2007

Weblinks

25.28186111111151.5174722222227Koordinaten: 25° 17′ N, 51° 31′ O


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