- De oratore
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De oratore (lateinisch „Über den Redner“) ist ein grundlegendes Werk der rhetorischen Schriften Marcus Tullius Ciceros, in dem die Voraussetzungen des Rednerberufs, das Wesen der Rhetorik, den Aufbau der Rede, Fragen des Stils und der moralischen und philosophischen Pflichten des Redners in einem ins Jahr 91 v. Chr. zurückverlegten Dialog zwischen Lucius Licinius Crassus und Marcus Antonius Orator, Ciceros Lehrern und Vorbildern, erörtert werden. Es ist seinem Bruder Quintus gewidmet und gilt als ein Meisterwerk Ciceros über das Wesen des Rednerberufs.
Das 55 v. Chr. veröffentlichte Werk teilt sich in drei Bücher auf: Im ersten Buch bespricht Crassus die Voraussetzungen für den Rednerberuf und gelangt von dort zu einer Darstellung des idealen Redners. Das zweite und dritte Buch beinhalten eine Darstellung der Teile der Redekunst, bevor am Ende in einem Exkurs neben den zuvor besprochenen technischen vor allem moralische und philosophische Qualitäten vom Redner verlangt werden: Er soll Rhetorik und Philosophie beherrschen, nicht nur (wie damals oft behauptet wurde) eine dieser beiden Disziplinen. Dabei treten weitere wichtige Redner der späten Republik auf, die zum Teil auch zu Ciceros Lehrern gehörten: Gaius Aurelius Cotta, Publius Sulpicius Rufus, Quintus Mucius Scaevola, Quintus Lutatius Catulus und Gaius Iulius Caesar Strabo Vopiscus, der über den Witz spricht.
Ausgaben
- De oratore / Über den Redner. Lateinisch / deutsch, Stuttgart: Reclam, 1976
- De oratore - Über den Redner. Lateinisch - deutsch (Sammlung Tusculum), Düsseldorf: Artemis & Winkler, 2007
Literatur
- Elaine Fantham: The Roman World of Cicero's De Oratore, Oxford University Press, Oxford 2007, ISBN 0-19-920773-9
Weblinks
- lateinischer Text in der Latin Library
- deutscher Text bei mediaculture online: übersetzt, eingeleitet und erläutert von Raphael Kühner
Kategorien:- Literarisches Werk
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