Dediziert

Dediziert

Eine Widmung oder Dedikation (lat.:dedicare - jemandem etwas zu-sprechen, weihen, widmen) ist der Ausdruck freundlicher Verbundenheit oder des Dankes des Autors an eine Person, die ihm nahe steht. Die Widmung hat ihren Platz auf der Widmungsseite und ist Teil der Titelei.

Inhaltsverzeichnis

Platz und Funktion der Widmung

In neueren Büchern steht die Widmung auf einer eigenen Widmungsseite, meist auf der Recto-Seite nach dem Haupttitelblatt in der Titelei. Sie kann, je nach Wertigkeit, eine oder mehrere Zeilen in der Grundschrift - oder in Versal- oder Kapitälchensatz – in Anspruch nehmen. Die Dedikation kann auch „in ausführlicher Form in einer Widmungsvorrede oder einem Widmungsbrief am Buchbeginn oder auch in kurzer Form auf dem Titelblatt“ stehen.[1]. Die Funktion der Widmung ist heute hauptsächlich Teil der Selbstdarstellung des Autors vor der Leserschaft.

Geschichte

Dedikationen können bis in die Antike nachgewiesen werden. Neben dem Wunsch, einer besonderen Person seinen Dank zu erweisen, hatten die Autoren oft noch andere Gründe ihr Werk einer bestimmten Person zu widmen. Denn bis in das 18. Jahrhundert war es nicht die Regel, dass der Verlag den Autoren ein bestimmtes Honorar zukommen ließ. So widmete der Verfasser „sein Buch einer hohen Persönlichkeit – Fürsten oder Bischöfen – oder einer Stadt und versuchte auf diese Weise zu Geld zu kommen.“ [2] Meist hatte der Bittsteller Glück und erhielt ein Gegengeschenk. So wurde das Buch extra für die Widmung mit einem Dedikationstitel versehen, „der oft eine sehr ausführliche und unterwürfige Zueignung erhielt.“[3] Aber nicht nur die Autoren versuchten etwas für sich herauszuschlagen, sondern auch die Drucker versuchten durch Dedikationen einen Teil ihrer Kosten zu decken.

Die Dedikation ist nicht zu verwechseln mit einer handschriftlichen Widmung eines einzelnen Exemplars: dem Widmungsexemplar.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Helmut Hiller, Stephan Füssel:Wörterbuch des Buches. 6. Auflage. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2002. ISBN 3-465-032209
  • Jost Hochuli: Buchgestaltung in der Schweiz. 2. Auflage. Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung. Zürich 1998. ISBN 3-908102-10-3
  • Reclams Sachlexikon des Buches. Hrsg. von U. Rautenberg. Reclam Verlag, Stuttgart 2003. ISBN 3-15-010542-0
  • Diana Stört: Form- und Funktionswandel der Widmung. Zur historischen Entwicklung und Typologisierung eines Paratextes. In: "Aus meiner Hand dies Buch." Zum Phänomen der Widmung. Hrsg. von Volker Kaukoreit, Marcel Atze und Michael Hansel. Wien: Turia + Kant 2007 (= Sichtungen. Archiv, Bibliothek, Literaturwissenschaft 8./9. Jg., 2005/2006), S. 79-112. ISBN 3-85132-476-5


Referenzen

  1. Rautenberger: Reclams Sachlexikon des Buches S. 148.
  2. zit. nach Hiller/Füssel: Wörterbuch des Buches S. 82.
  3. zit. nach Hiller/Füssel: Wörterbuch des Buches S. 82.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • IBM eServer p5 — Die IBM eServer p5 ist die Bezeichnung für eine Familie von 64 bit Servern von IBM. Sie wurden 2004 als Nachfolger der pSeries eingeführt und basieren auf der POWER CPU. Derzeit werden POWER5 CPUs eingesetzt, die Mikropartitionierung und SMT… …   Deutsch Wikipedia

  • IBM p5 — Die IBM eServer p5 ist die Bezeichnung für eine Familie von 64 bit Servern von IBM. Sie wurden 2004 als Nachfolger der pSeries eingeführt und basieren auf der POWER CPU. Derzeit werden POWER5 CPUs eingesetzt, die Mikropartitionierung und SMT… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto von Bismarck als Student — Bismarck als Student (1832/33), Skizze seines Corpsbruders Gustav Scharlach Die Studentenjahre Otto von Bismarcks in Göttingen und Berlin stellen einen prägenden und zeitweilig recht wilden Lebensabschnitt[1] des späteren deutschen Reichskanzlers …   Deutsch Wikipedia

  • Agnus (Amiga) — Der Agnus (lat. „Lamm“) ist einer der Customchips im Chipsatz des Commodore Amiga. Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Eigenschaften 3 Versionen 4 DMA Kanäl …   Deutsch Wikipedia

  • Alighieri — Dante in einer Freskenserie von Andrea del Castagno, ca. 1450 (Galleria degli Uffizi). Dante Alighieri (* 1265 in Florenz; † 14. September 1321 in Ravenna) war ein italienischer Dichter und Philosoph. Er hat …   Deutsch Wikipedia

  • Bel Ami (Schlager) — Willi Forst singt Bel Ami, 1939 Der Schlager Bel Ami mit dem Text von Hans Fritz Beckmann nach der Melodie von Theo Mackeben, genauer „Du hast Glück bei den Frau’n, Bel Ami!“, gesungen erstmals von Lizzi Waldmüller im Willi Forst Film „Bel Ami… …   Deutsch Wikipedia

  • Benedikt Menges — Abt Benedikt Menges OSB Abtei St. Bernhar …   Deutsch Wikipedia

  • Biomedizinische Technik — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung …   Deutsch Wikipedia

  • Biomedizintechnik — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung …   Deutsch Wikipedia

  • Bollandisten — Die Bollandisten (franz. Société des Bollandistes) sind eine Arbeitsgruppe, die die Lebensgeschichten der Heiligen der römisch katholischen Kirche in kritischen Ausgaben auf handschriftlicher Grundlage zusammenstellt und mit historisch kritischem …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”