Definitionslehre

Definitionslehre

Eine Definitionslehre liefert die Definition von Definition; d. h. sie ist eine mehr oder weniger ausgearbeitete Konzeption darüber, wie man durch Begriffsbestimmungen die Bedeutung von Ausdrücken festsetzen kann oder soll, und wozu überhaupt. Wie im Bereich von Fachsprachen Definitionen geschaffen und gehandhabt werden, wird durch die Terminologielehre untersucht und präzisiert.

Jeder besonderen Definitionslehre liegt eine bestimmte Auffassung von Begriffslehre sowie eine Auffassung über die logischen Beziehungen zwischen Begriff, Urteil und Theorie zugrunde und hat eine bestimmte Auffassung von Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie zur wenn meist auch nur stillschweigenden Voraussetzung. Dementsprechend unterscheiden sich die Meinungen wesentlich über die Rolle von Definitionen in der Sprache und auch in wissenschaftlichen Zusammenhängen.

Wer etwa meint, für jeden Begriff gebe es eine "richtige" Definition, hat sich damit schon auf den Boden des Essentialismus gestellt, als einem der möglichen Antwortversuche auf das Universalienproblem.

Wer etwa überzeugt davon ist, Definitionen seien grundsätzlich willkürlich oder Vereinbarungssache und stellten nicht mehr als ein technisches Problem (abgekürzte Sprechweise) dar, hat sich damit meist schon auf die Gegenseite (Nominalismus) geschlagen und sich damit unbewusst deren sprachphilosophische Probleme eingehandelt, obwohl er sich vielleicht ausschließlich mit strenger Wissenschaft und nicht mit Philosophie abgeben wollte.

Inhaltsverzeichnis

Das Problem

„[…] als die Crème der im Südwesten tätigen Archäologen zur gleichen Zeit an einem Ort versammelt war und zwei unschätzbare Tage damit verbrachte, die Frage: „wann ist ein Kiva kein Kiva“ zu diskutieren. Nicht nur konnten sie sich nicht über diese negative Behauptung einigen, sondern, was viel schlimmer war, sie entschieden auch nie im positiven Sinne, was ein Kiva war. Und das - es mag zu ihrer Schande und ihrem Unbehagen berichtet werden - zu einer Zeit, als jeder Mann, jede Frau und jedes Kind unter ihnen sofort einen Kiva erkannte, soweit ihn überhaupt ein Auge erblicken konnte.“ [1]

„Die Begriffe … sind die Griffe, mit denen man die Dinge bewegen kann,“ sagt Ziffel zu Kalle in den Flüchtlingsgesprächen (B. Brecht, GW 14, S. 1461).

Ein Soziologe bekommt nur das aus einer Erhebung heraus, was er zuvor (an theoretisch-begrifflicher Analyse) hineingesteckt hat. So eröffnet und beschließt C. Wright Mills seine Kritik an einem umfangreichen Forschungsprojekt zur sozialen Schichtung in einer US-Kleinstadt.[2]

Der Hauptmangel: Der gemeinhin mehrdeutige Terminus "Klasse" wurde zuvor nicht in seine Bedeutungsdimensionen wie "Status", "Vermögen", "Prestige", "Klassenbewusstsein", "Ausbildungsniveau", usw. zerlegt. Demzufolge wurden in der Umfrage diesen Einzelaspekten keine gesonderten Fragen zugeordnet. Vernichtendes Resultat davon: Die Untersuchungsergebnisse konnten zur Beantwortung von interessierenden Fragen über die Zusammenhänge zwischen diesen besonderen Aspekten überhaupt nicht ausgewertet werden. Dabei hätten die betreffenden Soziologen nichts weiter als ihren Max Weber lesen müssen, wo sie die entsprechenden Konzepte und Begriffsunterscheidungen hätten fertig vorfinden können.[3]

Aristoteles

Nach herkömmlicher Auffassung bilden Definitionen die Grundbausteine einer jeden Wissenschaft.

Im Anschluss an die Topik des Aristoteles werden Nominal- und Realdefinition unterschieden. Während in einigen Wissenschaftsdisziplinen fast ausschließlich Nominaldefinitionen verwendet werden, sind Realdefinitionen vor allem in den Geistes- oder Sozialwissenschaften gebräuchlich.

Aristoteles hat für eine solche Wesensdefinition folgendes Schema aufgestellt: Jeder Begriff kann als Art (eidos, species) definiert werden 1. durch den darüber stehenden Begriff (Gattung, genos; genus proximum) und 2. den kennzeichnenden (Art bildenden) Unterschied (diaphora; differentia specifica), das sind die Merkmale.

Auch die klassischen Definitionsregeln lassen sich auf Aristoteles zurückführen [4]; sie werden heute vielfach als veraltet und in der modernen Wissenschaft meist als nicht sehr hilfreich angesehen.

  1. Ein Begriff wird durch seine nächste Gattung und den Artunterschied definiert (Praecisio definitionis).
  2. Der Artunterschied muss ein Merkmal oder eine Gruppe von Merkmalen sein, die nur dem vorliegenden Begriff zukommen und bei anderen Begriffen fehlen, die zur selben Gattung gehören.
  3. Eine Definition muss angemessen sein, d.h. weder zu weit noch zu eng gefasst sein.
  4. Eine Definition darf keinen Zirkelschluss enthalten.
  5. Eine Definition darf keine logischen Widersprüche enthalten.
  6. Eine Definition darf nicht nur negativ bestimmt sein.
  7. Eine Definition darf keine Mehrdeutigkeiten enthalten.

Anstatt dieser Anforderungen, die heute als "überholt" angesehen werden, sind die inzwischen entscheidenden formalen Kriterien an Definitionen Eliminierbarkeit und Nicht-Kreativität[5]:

  1. Eliminierbar ist ein Begriff dann, wenn er innerhalb einer Theorie vollständig zu Gunsten seines Definiens ersetzt werden kann, ohne dass dies den Wahrheitswert der Theorie beeinflusst.
  2. Nicht-Kreativität bedeutet, dass unter Hinzunahme der Definition zu einer Theorie nichts erschlossen werden kann, was nicht bereits ohne jene Definition erschließbar wäre.

Die klassische Form der Definition ist demnach die unter Angabe eines genus proximum (Gattung) und einer differentia specifica (spezifisches Abgrenzungskriterium). Während man lange Zeit glaubte, es handle sich dabei um eine universelle Form, zeigt bereits das einfache Beispiel „Ein Skandinavier ist ein Mensch, der aus Dänemark, Norwegen oder Schweden kommt“, dass sinnvolle Definitionen diesem Schema nicht entsprechen müssen.

Baruch Spinoza

„Omnia determinatio negatio est.“ (dt.: Jede Bestimmung ist eine Verneinung.) (Spinoza)

G. W. F. Hegel

In der herkömmlichen Philosophie wird das Allgemeine Aristoteles folgend innerhalb der Logik von Begriff, Urteil und Schluss behandelt. Für Hegel (Jenenser Logik, Wissenschaft der Logik) aber nun reflektieren diese logischen Formen und Prozesse diejenigen der Wirklichkeit, d.h. sie werden von ihm ontologisch gedeutet.

Herkömmlich erfasst durch die Definition das Denken die allgemeine Natur eines Objekts in ihrem wesentlichen Unterschied zu anderen Objekten. Nach Hegel kann die Definition dies nur leisten, weil sie den wirklichen Prozess widerspiegelt, in welchem sich das Objekt von andersartigen unterscheidet: Die Definition drückt die Bewegung aus, in der ein Sein seine Identität in der Bewegung bewahrt.

Demnach kann eine wirkliche Definition nicht in einem einzelnen Satz gegeben werden, sondern eigentlich nur durch die wirkliche Geschichte des Objekts selbst, wie es sich gegen anderes Besonderes sowohl verteidigt wie auch erhält und erweitert.

Das Allgemeine wird durch die Negation des Besonderen gestaltet, d.h. der Begriff wird dialektisch konstruiert. Der Prozess der Auflösung und Zerstörung der stabilen Welt des gemeinen Menschenverstandes resultiert in der Konstruktion eines Allgemeinen, das in sich konkret ist. Denn es verwirklicht sich im Besonderen und durch das Besondere, d.h. in der Totalität der besonderen Momente.[6]

Neukantianismus

Innerhalb des Badischen Neukantianismus hat sich insbesondere Heinrich Rickert um die Ausarbeitung einer Definitionslehre und eine Begriffslehre bemüht. Daran schließen unmittelbar die Arbeiten Max Webers zur Wissenschaftslehre und seine methodischen Überlegung zum Idealtyp an.

Ernst Cassirer macht gegenüber dem Nominalismus (das ist die Philosophie, die die Nominaldefinition vertritt) den Einwand geltend, er könne nicht erklären, wieso ein bestimmter Begriff (z.B. der Atom-Begriff) zur Entdeckung neuer, bislang unerforschter Tatsachen führen könne.[7]

C. G. Hempel

Carl Gustav Hempel hält es für ratsam, Realdefinitionen ebensowie geradewegs der natürlichen Sprache entnommene Ausdrücke dem Verfahren der Explikation oder Begriffsanalyse zu unterziehen, um sie daraufhin zweckmäßig in wissenschaftlichen Aussagenzusammenhängen gebrauchen zu können.

Seine logischen Untersuchungen zum Typusbegriff sind nicht nur im Hinblick auf den Weberschen Idealtypus interessant, sondern allgemein zum Thema Taxonomie.

Ludwig Wittgenstein

„Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“[8] (Ludwig Wittgenstein)

Um sinnvoll sprechen zu können, benötigen wir überhaupt keine exakten Definitionen:

„Wir sind unfähig, die Begriffe, die wir gebrauchen, klar zu umschreiben - nicht, weil wir ihre Definition nicht wissen, sondern weil sie keine wirkliche ‚Definition‘ haben. Die Annahme, dass sie eine solche Definition haben müssen, wäre wie die Annahme, dass Ball spielende Kinder grundsätzlich nach strengen Regeln spielen.“(Wittgenstein)

Karl R. Popper

Lückenhaft In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Nominalismus, "Die aristotelischen Wurzeln des Hegelianismus", Abschnitt II, Offene Gesellschaft Kapitel 11 bzw. 1 in Band II; modifizierter Essentialismus, "The Aim of Science", Ratio 1 (1957), 24–35, auch abgedruckt in Objektive Erkenntnis, Kapitel 5 und Realismus und das Ziel der Wissenschaft, Abschnitt 15, diakritische Analyse/Dialysis, Unended Quest, Abschnitt 7, Realism and the Aim of Science, Teil 1, Addendum, S. 261–78; (s. Bartley: Flucht ins Engagement, Ausgabe von 1987, Kapitel 5, Abschnitt 3, Fußnote 17)

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Nach Karl Poppers Auffassung sind Begriffe an sich eher unwichtig und in ihrer sprachlichen Funktion untergeordnet den Aussagen und Theorien, in deren Zusammenhang sie verwendet werden.[9]

Popper hält die hergebrachte Auffassung für einen Irrtum, man müsse, bevor man eine Diskussion beginnt, erst einmal eine Übereinstimmung über das zu verwendende Vokabular erzielen, d.h. erst einmal die Begriffe definieren. Alle Definitionen, inkl. operationaler Definitionen, können nur das Problem von einer auf die andere Seite der Definitionsrelation verschieben. Das führt zu einem infiniten Regress; letzten Endes bleiben wir doch bei undefinierten Ausdrücken stehen.[10]

Nach Poppers Ansicht ist es aus logischen Gründen nicht möglich, wissenschaftliche Begriffe empirisch zu definieren oder zu "konstituieren"[11].

Die Begriffe der empirischen Wissenschaft sind vielmehr immer nur implizit definiert durch Sätze, in denen sie auftreten. Diese implizite Definition ist als solche nur eine logisch-formale; sie gibt den impliziten definierten Termen keine bestimmte Bedeutung (implizit definierte Terme sind Variablen). Eine "bestimmte Bedeutung" und zwar eine empirische "Bedeutung" erhalten die implizit definierten Terme erst durch den empirischen Gebrauch der Sätze, in denen sie auftreten.

Die irrtümliche Ansicht, dass es möglich ist, Begriffe entweder explizit (durch Konstitution) oder durch Hinweis (durch eine sog. "Zuordnungsdefinition") empirisch zu definieren, kann durch den Hinweis auf die unüberbrückbare Kluft zwischen Universalien (Allgemeinbegriffen) und Individualien (Eigennamen) widerlegt werden. Es ist trivial, dass man weder durch eine Klasse von Eigennamen einen Universalbegriff definieren kann, noch einen Eigennamen durch Spezifikation von Universalbegriffen. Zwischen Individual- und Universalbegriffen gibt es also keinen Übergang in dem Sinn, dass Individualien durch Universalien oder Universalien durch Individualien definierbar sind; es gibt zwischen ihnen nur eine Substitutionsbeziehung: jeder Individualbegriff kann nicht nur als Element einer individualen, sondern auch als Element einer universalen Klasse auftreten (aber nicht umgekehrt).[12]

Ein analoges Verhältnis wie zwischen Begriff und Gegenstand besteht zwischen Satz und Tatsache. Der Satz stellt einen Sachverhalt dar. Diesen Sachverhalt, kann man[13] von der Tatsache (einem irrationalen Stück Wirklichkeit), die der Satz bezeichnet und von welcher der Sachverhalt ein "rationales Teilmoment" bildet, unterscheiden.

Von jedem Gegenstand kann man seine Merkmale aussagen. Jeder Satz, der ein Merkmal aussagt, stellt einen Sachverhalt dar. Dass ein Gegenstand unendlich viele Merkmale hat, entspricht also dem Umstand, dass eine Tatsache unendlich viele Sachverhalte als rationale Teilmomente hat.

Diese zweite Ausdrucksweise, die sich auf Tatsachen, Sachverhalte und Sätze bezieht, ist zweifellos wichtiger als die Ausdrucksweise, die von Gegenständen, Merkmalen und Begriffen redet. Aber ebenso, wie ein Gegenstand nicht aus Merkmalen besteht, und wie die Merkmale sich schon dadurch als von uns an den Gegenstand herangebracht erweisen, dass sie sich – rein logisch – immer als willkürlich herausgegriffen erweisen (herausgegriffen aus einer unendlichen Menge möglicher Merkmale), ebenso erweisen sich die Sachverhalte als rationale, von uns in die nicht-rationalisierte Wirklichkeit hineingetragene Koordinaten.

Der naive induktivistische Empirismus hält die Sätze für Abbildungen der Wirklichkeit. Er glaubt also, dass die Sätze das darstellen, was hier als "Tatsachen" bezeichnet wird; und er übersieht also den Unterschied zwischen "Sachverhalt" und "Tatsache". Er hält nicht die Tatsachen, sondern die Sachverhalte für in irgend einem Sinne "gegeben" oder "beobachtbar". Ein weniger naiver Standpunkt, der Sachverhalt und Tatsache unterscheidet, steht, wenn er induktivistisch vorgeht, vor dem Rätsel, wie sich aus den irrationalen Tatsachen die rationalen Sachverhalte abheben.

Für den Deduktivismus besteht hier keine grundsätzliche Schwierigkeit. Seine Theorienansätze usw. sind durchwegs rationale Konstruktionen. Dass ein Sachverhalt sich als rationales Teilmoment einer Tatsache erweist, bedeutet für ihn nichts anderes als die Möglichkeit, dass die Tatsachen rationalen Sachverhalten widersprechen können – anders ausgedrückt, und zwar biologisch-pragmatisch: Dass Reaktionen sich als zweckmäßig und unzweckmäßig erweisen können.).[14]

"Die Grundsätze der Theorien (nichtempirischer wie empirischer) können als implizite Definitionen der auftretenden Grundbegriffe aufgefasst werden. Das ist für nichtempirische Theorien anerkannt; bei empirischen Theorien ist man jedoch meist der Meinung, dass die Grundbegriffe als nichtlogische Konstanten oder dergleichen aufzufassen sind und dass ihnen irgend etwas in der Wirklichkeit zugeordnet ist. Diese Auffassung ist in dieser Form unhaltbar (insbesondere die angegebene Auffassung von den Zuordnungsdefinitionen). Denn dass ein Grundbegriff seinem Gegenstand in der Wirklichkeit zugeordnet werden kann, würde besagen, dass Allgemeinbegriffe aufweisbare Gegenstände bezeichnen (das heißt die These "universalia sunt realia" in primitivster Form).

Die Sache verhält sich so, dass auch die Grundbegriffe der empirischen Wissenschaften implizit definiert sind. Die Zuordnung zur Wirklichkeit geschieht nicht für die Grundbegriffe, sondern für die Theorie als Ganzes, mit allen ihren Begriffen (dadurch, dass angegeben wird unter welchen Umständen sie als widerlegt anzusehen ist). Anders ausgedrückt: Die Zuordnung geschieht durch die Methode der Entscheidung über die besonderen Folgesätze der Theorie, durch Entscheidung über die abgeleiteten Prognosen, in denen die Grundbegriffe gar nicht mehr auftreten. (Die Zuordnung ist Anwendung der Theorie, ist Praxis, sie beruht auf praktischen Entschlüssen; - eine Bemerkung, die eine Auseinandersetzung des Unterschiedes der transzendentalen und der erkenntnispsychologischen Betrachtungsweise dringlich macht.)."[15]

Während die Logik der Forschung eine Methodologie im Sinne des Empirismus vorschlägt, grenzt Popper letztere ab von einer anderen, für die ein jedes wissenschaftliches System maßgeblich aus Definitionen besteht. Der Konventionalismus ist nach Popper zwar ebenfalls eine deduktivistische Methodologie; für diese aber sind Gesetzesaussagen keine Aussagen, die sich auf die Wirklichkeit oder die Erfahrung beziehen, sondern analytische Urteile, welche auf Definitionen gründen.[16]

In einem umfassenderen Sinne können an Stelle von expliziten Definitionen auch "implizite Definitionen" durch die Interpretation durch und die begriffliche Vernetzung innerhalb eines axiomatischen Systems treten. Hierbei werden die Begriffe nicht also explizit, sondern durch die axiomatische Theorie definiert. Der grundsätzliche Unterschied aber zwischen Konventionalismus und den von Popper vertretenen Empirismus ist nicht erkenntnislogisch festzumachen, sondern beruht auf einem Unterschied der Entscheidung für eine bestimmte methodologische Ausrichtung: Während der Empirismus wissenschaftliche Aussagen an der Erfahrung scheitern lassen will, kann der Konventionalist durch eine "konventionalistische Wendung" in der unterschiedlichsten Art und Weise die Theorie stets aufrechterhalten. Denn diese ist per definitorischer Setzung schon wahr und legt ihrerseits fest, etwa durch die Messverfahren, was die relevanten Daten sind.

Quellen

  1. Ann Morris, zitiert nach C. W. Ceram in „Der erste Amerikaner“
  2. The Social Life of a Modern Community. Vol. I. Yankee City Series. Von W. Lloyd Warner, Paul S. Lunt. New Haven 1941
  3. Power, Politics and People. The Collected Essays of C. Wright Mills. Hrg. Irving Louis Horowitz. London Oxford New York
  4. vgl. Analytica Posteriora, Organon): zit. nach Kondakow 1983, S. 81
  5. Suppes, P.:Introduction to logic. Princeton 1957
  6. Herbert Marcuse: Vernunft und Revolution. Schriften, Bd. 4. Suhrkamp Frankfurt/M. 1. Aufl. 1989, S. 72 f., 118 f.
  7. Ernst Cassirer: Determinismus und Indeterminismus in der modernen Physik. ECW19 Hamburg 2004, S. 172
  8. Vorwort: Tractatus logico-philosophicus, Absatz zwei, letzter Satz.
  9. „Nicht durch die Definition wird die Anwendung eines Begriffes festgelegt, sondern die Verwendung des Begriffes legt das fest, was man seine ‚Definition‘ oder seine ‚Bedeutung‘ nennt. Anders ausgedrückt: Es gibt nur Gebrauchsdefinitionen.“ (Karl R. Popper: Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie. Aufgrund von Manuskripten aus den Jahren 1930-1933. Tübingen 2. verbess. Auflage 1994, S. 366f. ISBN 3-16-145774-9)
  10. Karl Popper: The Myth of the Framework. London New York 1994, S. 59
  11. Rudolf Carnap: Der logische Aufbau der Welt. 1928, S. 213
  12. Karl Popper: Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie. Hrg. von Troels Eggers Hansen, Tübingen 2. Aufl. 1994, S. 368f.
  13. nach Heinrich Gomperz: Weltanschauungslehre II. 1908, S. 76f
  14. Karl Popper: Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie. Hrg. von Troels Eggers Hansen, Tübingen 2. Aufl. 1994, S. 376f.
  15. Karl Popper: Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie. Hrg. von Troels Eggers Hansen, Tübingen 2. Aufl. 1994, S. 428f
  16. Karl Popper: Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie. Hrg. von Troels Eggers Hansen, Tübingen 2. Aufl. 1994. S. 175 ff.

Literatur

  • Heinrich Rickert: Zur Lehre von der Definition. Das Eine, die Einheit und die Eins. Sämtliche Werke. Bd. 1., Hg. Rainer A. Bast
  • Carl G. Hempel: Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science. Chicago 1952
  • Wolfgang Stegmüller: Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie, Eine kritische Einführung. Stuttgart 1989.

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