- Dekompressionshebel
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Der Dekompressionshebel ("Dekohebel", "Deko") betätigt - insbesondere bei Einzylinder-Zweitakt-Motoren - das Dekompressionsventil im Zylinderkopf oder bewirkt bei Viertaktmotoren manuell das zwangsweise Offenhalten der Auslassventile - oder eines Auslassventils. Das Dekompressionsventil lässt beim Anwerfen einen Teil des verdichteten Gemisches aus dem Zylinder entweichen. Dadurch wird die erforderliche Kraft beim Anlassen des Motors deutlich reduziert.
Solche Einrichtungen finden vor allem an Einzylinder-Verbrennungsmotoren älterer Kraftfahrzeuge (Oldtimer) Verwendung, vornehmlich an Motorrädern und Mopeds, vereinzelt auch in kleinen Automobilen oder Traktoren mit Einzylindermotor. Aber auch bei modernen Rasenmähermotoren, Stationärmotoren und handgeführten Motorarbeitsgeräten wie zum Beispiel Motorsägen.
In der DIN-Norm DIN 73005 "Bedienungshebel und Radeinbau bei Krafträdern", Ausgabe Mai 1940, war für den Ausheber-Bedienungshebel eine Position am linken Lenkerende zwischen Kupplungshebel und Zünd(verstell)hebel vorgesehen. DIN 71901, Blatt 2 "Hebel und Griffe für Motorfahrrad- und Kraftradlenker; Anordnung und Anschlußmaße an Lenkerenden", Ausgabe Oktober 1951, bemaßte die Befestigung für den "Ausheberhebel C nach DIN 71902", und in DIN 71902, Blatt 3 "Hebel für Motorfahrrad- und Kraftradlenker; Außenzug-Ausheberhebel" wurden konstruktive Details und Maße für den Hebel festgelegt; der wirksame Hebelarm sollte danach etwa 65 mm lang sein und der Weg des Seilzuges bei vollem Hebelausschlag 15 mm betragen. Als Werkstoff war Zink vorgesehen. Die Erstausgabe DIN 71902 FI; Blatt 3, vom Mai 1943 hatte weitere Einzelheiten festgelegt.
Es gibt auch Versuche, die Betätigung eines Ventilaushebers zu automatisieren. Mit der Kickstarter-Betätigung gekoppelt ist der Ventilausheber des Einzylinder-Motors des Motorradmodells "Yamaha SRX". Der automatische, von einer Nockenwelle angetriebene Ventilausheber des Zwei-Zylinder-V-Motors des Motorradmodells Suzuki TL1000 ist mit einem Fliehkraftdrehzahlregler derart verbunden, dass er nur bei Drehzahlen unterhalb der Leerlaufdrehzahl wirkt.
Der Betätigungshebel ist federbelastet; man zieht oder drückt ihn zum Start. Wenn der Motor über den Kickstarter oder die Pedale Schwung bekommen hat, ohne von der Verdichtung behindert zu sein, lässt man den Hebel los, damit der Motor mit einsetzender Verdichtung seine Arbeit aufnehmen kann.
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