Denomination (Religion)

Denomination (Religion)

Der Begriff Denomination (deutsch: unterscheidende Benennung) dient im Christentum zunächst als neutrale Bezeichnung einer Kirchengemeinschaft oder eines Verbandes von christlichen Ortsgemeinden.

Allgemein ist eine religiöse Denomination eine Untergruppe innerhalb einer Religion, die unter einem gemeinsamen Namen und unter einer gemeinsamen Tradition und Identität operiert. (s. engl. Wikipedia). Nach Merriam-Webster's Dictionary ist eine religiöse Denomination eine Organisation, deren Angehörige geeint sind in ihren gemeinsamen Glaubensaussagen und Praktiken.

Im Unterschied zur Konfession steht bei der Denomination die Benennung im Vordergrund. Der gemeinsame Name der Denomination steht für die gemeinsame Identität und für die typischen Glaubensaussagen der Gruppe. Damit soll bewusst eine Abgrenzung zu anderen Gruppierungen entstehen und die Besonderheit der eigenen Erkenntnis und Praxis herausgestellt werden.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Im Bereich der englischen Sprache - und hier vor allem in den Vereinigten Staaten - wurde die Bezeichnung Denomination bereits im 18. Jahrhundert verwandt und löste den immer stärker als negativ empfundenen Begriff sect (deutsch: Sekte) ab[1]. Außerdem reichten die traditionellen Kategorien Kirche und Konfession nicht mehr aus, um damit die große Zahl der vor allem in Nordamerika entstehenden christlichen Glaubensgemeinschaften entsprechend zu erfassen. Außerdem wurden und werden diese Kategorien von verschiedenen Glaubensgemeinschaften als Selbstbezeichnung strikt abgelehnt, da in ihrer - zum Beispiel kongregationalistischen Ekklesiologie weder die Struktur einer verfassten Kirche noch eine allgemein verbindlichen Bekenntnisschrift Platz hat. Die Bezeichnung Denomination wurde in weiten Teilen der verschiedenen Glaubensgemeinschaften wegen ihrer Neutralität zunächst gerne angenommen.

Das Entstehen einer Denomination

Denominationen entwickeln sich meist langsam, manchmal auch plötzlich unter dem dauerhaften Einwirken bestimmter Einflüsse. Das können besondere historische Ereignisse sein, oder spezifische geografische und sozio- kulturelle Besonderheiten. Neue Denominationen werden meist unter dem Einfluss einer oder mehrerer, herausragender Persönlichkeiten geprägt die den Anstoß zum Entstehen einer Sondergruppe innerhalb der religiösen Gemeinschaft geben. Anlass sind einzelne Glaubensinhalte, die stärker hervorgehoben werden, neue Überzeugungen oder Erfahrungen die mit Begeisterung verbreitet werden, oder es sind veränderte Ansichten zu Glaubensaussagen, die in den Vordergrund treten. Oft geht es bei der angestrebten Veränderung auch um die Erneuerung ursprünglicher Glaubensinhalte, bzw. um eine religiöse Reformation. Die entstandene Untergruppe gibt sich einen neuen Namen, um sich von der Herkunftsgemeinschaft und von anderen Denominationen abzugrenzen. Bei der Namensgebung orientiert sie sich meist an den Gründer der neuen Gemeinschaft oder an die besonderen Inhalte, die erneuert oder entdeckt wurden. Die neue Denomination wird in ihren Anfängen von der ursprünglichen religiösen Gemeinschaft als Abspaltung bezeichnet.

Beispiele für das Entstehen von Denominationen

Um den anglikanischen Pfarrer John Wesley sammeln sich begeisterte Nachfolger, weil dieser Buße und Wiedergeburt predigt und die Neubekehrten in Klassen unterrichtet. Seine Anhänger stellen diese Methode in den Mittelpunkt christlichen Lebens, daraus entsteht später die Denomination der Methodisten. Der Methodist William Booth predigt den Armen und Alkoholabhängigen auf der Straße. Seine Kirche will diese Leute nicht, deshalb gründet er die Heilsarmee. Um 1900 kommen einzelne Christen aus der Heiligungsbewegung und aus Methodistengemeinden mit der Erfahrung der Taufe im Heiligen Geist und der Lehre von den Geistesgaben in Berührung und gründen die ersten Pfingstgemeinden. Und so weiter …

Denominationen in der Bibel

Im Neuen Testament werden Denominationen zuerst in der Gemeinde von Korinth beschrieben:

4Denn wenn der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere aber: Ich zu Apollos –, ist das nicht nach Menschenweise geredet? (1. Korinther 3,4 LUT)

Anmerkungen

  1. Vgl. Artikel Denomination in Evangelisches Kirchenlexikon. Kirchlich-theologisches Handwörterbuch (hrsg. von Heinz Brunotte und Otto Weber), Göttingen 1958, S. 863

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