- Denzel-Alpenstraßen-Skala
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Nach der Denzel-Alpenstraßen-Skala werden in dem Großen Alpenstraßenführer aus dem Denzel-Verlag alle aufgeführten Pass- und Bergstraßen, die auch alte, geschotterte und schlecht erhaltene Militärtrassen umfassen, in fahrtechnische Schwierigkeitsgrade[1] eingeteilt. Zur Gesamtbeurteilung wurden verschiedene Faktoren wie Streckenverlauf, Belag, Breite, Randsicherung, Steigungen und Gefälle, absolute und relative Höhe etc. herangezogen. Die prinzipiell fahrzeugunabhängige Skala umfasst fünf Grundgrade SG 1 bis SG 5 und vier Zwischengrade (z. B. SG 3-4).
Auch außerhalb der Alpen wird diese Skala häufig verwendet, um die fahrtechnischen Anforderungen einer Strecke als Anhaltspunkt für Reiseplanungen zusammenzufassen.
Schwierigkeitsgrad Bedeutung Beschreibung SG 1 Sehr leicht zu befahrende Bergstrecke, auch für Anfänger. - normale Fahrbahnbreite von mindestens 6 m, guter Asphalt oder Beton
- durchgehend vorhandene Randsicherung
- keine engen Kurven, höchstens wenige, breit ausgebaute Kehren
- Steigungen bis max. 9 %
- geeignet für alle Motorrad- und PKW-Typen
SG 2 Strecke ohne nennenswerte Anforderungen, auch von vorwiegend Bergungewohnten leicht zu befahren. - zweispurige Fahrbahn, überwiegend asphaltiert
- Randsicherung weitestgehend vorhanden, verkehrsgerechter Trassenverlauf
- ausreichend breite Kehren mit kaum merklichen Steigung in den Wendeplatten
- Steigungen bis max. 15 %
- geeignet für alle Motorrad- und PKW-Typen
SG 3 Strecke erfordert Praxis und sichere Fahrtechnik auf Bergstraßen. - überwiegend knapp zweispurig, abschnittsweise einspurig mit Ausweichen
- teilweise oder vollständig fehlender Asphaltbelag, schlechter Zustand
- Randsicherung fehlt zum großen Teil
- viele, stark gekrümmte Kurven, enge Kehren mit stärkerer Steigung
- über längere Strecken mehr als 15 % Steigung
- nur eingeschränkt für Sportwagen und Sportmotorräder befahrbar
SG 4 Auch für Berggewohnte schwierige Strecke, erfordert ein weit über den Durchschnitt herausragendes fahrerisches Können. - meist einspurig, wenige Ausweichstellen
- kaum unterhaltene Fahrbahn; z.T. grober Schotter, stark ausgewaschen oder -gefahren, Seitenneigungen möglich, ist bei Nässe glitschig (Schlamm, Gras), evtl. Engstellen durch Vermurung, passierbare Furten
- bis auf wenige gefährliche Stellen keine Randsicherung
- sehr enge, nicht ausgebaute Kehren, Reversierzwang für Mittelklassewagen
- empfindliche Steigungen, z.T. in Höhen mit dünner Luft (über 2000 m)
- für Geländewagen und Enduros, eingeschränkt noch für Tourenmotorräder mit ausreichender Bodenfreiheit, grobes Reifenprofil empfehlenswert
SG 5 Sehr schwierige und gefährliche Strecke, Benutzung auf eigene Gefahr! - kaum vorhandene Fahrbahn, an der Grenze zum Gelände
- kaum erkennbare Wegerhaltung, grober Schotter, blanker Fels, Sand, Schlamm; gefährliche Engstellen, hohe Steinschlaggefahr, starke Auswaschungen, Vermurung und Seitenneigung, zeitweise (wetter-, jahreszeitabhängig) unpassierbare Furten
- total ungesicherte Seitenränder, auch beiderseits ausgesetzte Kammstrecken, stark exponiert
- nicht immer erkennbare Streckenführung
- extreme Steigungen, auch in Höhen über 2000 m
- nur für Geländeprofis mit entsprechenden Fahrzeugen
- nur Enduros und Crossmaschinen, mit starken Vorbehalten evtl. auch Reiseenduros, lange Federwege, viel Bodenfreiheit und angepasste Bereifung; allradbetriebene PKW mit großer Bodenfreiheit
Beispiele
- Königsleitenhaus SG 1-2
- neue Jenesierstraße oder Großglockner-Hochalpenstraße SG 2
- Tenda Pass Nordrampe SG 2-3
- Stilfser Joch Ostrampe SG 3
- Zillertaler Höhenstraße SG 3
- Col de Sommeiller SG 4
- Tremalzopass SG 4
- Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) durchschnittlich SG 3-4, stellenweise SG 4-5;
- Zufahrt zur Bergstation des Bontadini-Lifts SG 5
Quellenangaben
- ↑ Harald Denzel: Großer Alpenstraßenführer. 23. Auflage. Denzel-Verlag, ISBN 9783850477666.
Weblinks
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