- Der Fuchs und die Trauben
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Der Fuchs und die Trauben (griech.: Αλώπηξ και βότρυς) ist eine Fabel, die dem altgriechischen Fabeldichter Äsop zugeschrieben wird.
Inhalt
In dieser Fabel zeigt sich ein Fuchs verächtlich über die Trauben, die er nicht erreichen kann:
- „Der Fuchs biss die Zähne zusammen, rümpfte die Nase und meinte hochmütig: "Sie sind mir noch nicht reif genug, ich mag keine sauren Trauben." Mit erhobenem Haupt stolzierte er in den Wald zurück.“
Die Fabel karikiert den unehrlichen Umgang mit einer Niederlage: Um sich nicht eingestehen zu müssen, dass er die Trauben nicht erreichen kann, behauptet der Fuchs, sie gar nicht erreichen zu wollen.
Die Moral von der Geschichte ist: "Es ist leicht etwas zu verachten, was man nicht erreichen kann..."
In der Psychologie wird ein solches Schönreden eines Versagens auch als Rationalisierung oder Kognitive Dissonanz-Reduktion bezeichnet. Hierbei wird versucht, einer konfliktären Situation nachträglich einen rationalen Sinn zu geben.
Gedicht
Der deutsche Dichter und Philosoph Karl Wilhelm Ramler schrieb dazu in seiner Fabellese das folgende Gedicht:
Ein Fuchs, der auf die Beute ging,
fand einen Weinstock, der voll schwerer Trauben
an einer hohen Mauer hing.
Sie schienen ihm ein köstlich Ding,
allein beschwerlich abzuklauben.
Er schlich umher, den nächsten Zugang auszuspähn.
Umsonst! Kein Sprung war abzusehn.
Sich selbst nicht vor dem Trupp der Vögel zu beschämen,
der auf den Bäumen saß, kehrt er sich um und spricht
und zieht dabei verächtlich das Gesicht:
Was soll ich mir viel Mühe nehmen?
Sie sind ja herb und taugen nicht.Weblinks
Wikisource: griech. Original: Αλώπηξ και βότρυς – Quellen und Volltexte
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