Der Ölprinz

Der Ölprinz
Filmdaten
Originaltitel: Der Ölprinz
Produktionsland: Deutschland,
Ehemaliges Jugoslawien
Erscheinungsjahr: 1965
Länge: 89 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Harald Philipp
Drehbuch: Fred Denger, Harald Philipp
Produktion: Horst Wendlandt
Musik: Martin Böttcher
Kamera: Heinz Hölscher
Schnitt: Hermann Haller
Besetzung

Der Ölprinz ist ein Kinofilm nach Motiven aus dem gleichnamigen Buch von Karl May (Karl-May-Film). Die Uraufführung erfolgte am 25. August 1965 im Mathäser-Filmpalast, München

Neben dem „Schut“ ist „Der Ölprinz“ der einzige Karl-May-Film, in dem die Titelfigur ein Bösewicht ist. Zum zweiten Mal spielt Stewart Granger den Old Surehand, abweichend vom Roman, in dem Old Shatterhand die Hauptrolle einnimmt. Martin Böttcher komponierte erneut eine stimmungsvolle Musik.

Ein Plan, am Ende des Films Old Shatterhand und Old Surehand gemeinsam in einem Film auftreten zu lassen, wurde verworfen. Für eine so kurze Szene hätte das Budget für zwei „Weltstars“ nicht ausgereicht, und außerdem fanden sich auch keine gemeinsamen Drehtage. Ein einziges Mal traten die drei Stars Stewart Granger, Lex Barker und Pierre Brice dennoch zusammen in einem Film auf, ein Jahr später in dem Kriminalfilm „Gern hab' ich die Frauen gekillt“ (Le Carneval des barbouzes, 1966).

Vom Film wurden dreidimensionale Aufnahmen für das View-Master-System gemacht, die jedoch nicht in den Handel kamen. Die einzige Kopie wird im Karl-May-Museum in Radebeul aufbewahrt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Bandit „Ölprinz“ will dem Bankier Duncan eine gefälschte Ölquelle andrehen. Dabei steht ihm allerdings ein Treck Siedler im Wege, die sich ausgerechnet in der Gegend niederlassen wollen. Der Ölprinz lässt den Scout der Siedler durch ein Mitglied der Finders-Bande austauschen. Diesem kommen Old Surehand und Winnetou auf die Spur und können den Treck warnen.

Winnetou überzeugt den Navajo-Häuptling Nitsas-ini von der friedlichen Natur der Siedler, und der lässt sie mit Old Wabble als Führer ungehindert durch sein Gebiet zu einem Zwischenstopp an den Chinla-River ziehen.

Auf dem Weg zu den Komantschen wird Old Surehand von den Finders-Banditen in eine Falle gelockt, aus der ihn Winnetou allerdings retten kann. Am Chinla-River machen sich die Siedler, unter ihnen die Witwe Ebersbach, der Kantor Hampel, der Falschspieler Richard Forsythe und der zwielichtige Geschäftsmann Bergmann, für eine Übernachtung bereit, als die Flinders-Banditen angreifen. Durch die rechtzeitig eintreffenden Winnetou und Old Surehand kann der Angriff aber abgewehrt werden.

Nachdem der Überfall nicht geklappt hat, lässt sich der Ölprinz etwas Neues einfallen. Er ermordet den Sohn des Häuptlings Mokaschi und macht bei den Indianern dafür die Siedler verantwortlich. Die Indianer kesseln die Siedler am Fluss ein, lassen sich aber überreden, mit ihrem Angriff zu warten, wenn Old Surehand ihnen den wahren Mörder innerhalb eines Tages ausliefert. Der macht sich auf die Verfolgung des Ölprinzen, der inzwischen dem Bankier Duncan das Geld für die gefälschte Ölquelle abgeknöpft hat und ihn mit einer Sprengung in der Öl-Höhle eingeschlossen hat. Old Surehand kann den Ölprinz nach einer kurzen Verfolgung und einem Kampf stellen und fesseln.

Die Indianer sind mittlerweile ungeduldig geworden und beginnen ihren Angriff auf die Siedler. Die ersten Wagen stehen bereits in Flammen, und Winnetou will Frauen und Kinder auf dem reißenden Fluss mit einem Floß in Sicherheit bringen. Dabei stürzen sie allerdings in das Wasser, und erst durch das Eintreffen von Old Surehand werden sie gerettet. Der mitgebrachte Ölprinz wird an die Indianer ausgeliefert und erhält von ihnen seine gerechte Strafe.

Auszeichnungen

Pierre Brice spielte Winnetou

Kritiken

„Da Stewart Granger als Old Surehand stets Sinn für Humor zeigt und dem unverletzlichen Präriesupermann scheinheilig eine Prise kaltschnäuziger Selbstparodie unter die Lederweste jubelt, ist die Balance zwischen heroischem Pathos und abenteuerfixer Banditenjägerheiterkeit gesichert. Dazu brilliert Harald Leipnitz als vortrefflicher Karl-May-Schurke und Miniatur-Jack-Palance.“

Abendzeitung (München), 29. September 1965

„Regisseur Harald Philipp hat sich damit begnügt, aus alten Karl-May-Filmen zu kopieren. Nach diesem neuen Erzeugnis zu urteilen, scheint die Karl-May-Welle allmählich den Lauf der Edgar-Wallace-Welle zu nehmen: Sie versickert in Banalität.“

film-dienst, Düsseldorf, 15. September 1965

Medien

  • Literatur
    Karl May - Gesammelte Werke, Band 37: Der Ölprinz. Karl-May-Verlag, ISBN 3-78020037-6
    Autorenkollektiv: Das große Album der Karl-May-Filme. Band 2. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2004, 287 S., ISBN 3-89602-479-5
  • Video: Der Ölprinz
  • Musik: Wilder Westen - Heißer Orient - Karl-May-Filmmusik 1936–1968 - Bear Family Records BCD 16413 HL - 8 CDs mit 192 Seiten Filmbuch

Weblinks


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