- Derviş Eroğlu
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Derviş Eroğlu (* 1938 in Famagusta, Zypern) ist ein türkisch-zyprischer Politiker. Er ist der Präsident des De-facto-Regimes der Türkischen Republik Nordzypern, welche mit Ausnahme der Republik Türkei von keinem anderen Mitgliedstaat der Vereinten Nationen anerkannt wird.
Nach seinem Schulabschluss auf Zypern ging er zum Medizinstudium nach Istanbul. Er arbeitete fortan auf der Insel als Mediziner. Mit den ersten Wahlen in Nordzypern (1976) wurde er für die Nationale Einheitspartei (UBP) in das Parlament des damaligen „Föderativstaates von Nordzypern“ gewählt. Als sich der türkisch besetzte Teil Zyperns 1983 zum eigenen Staat erklärte und Rauf Denktaş dessen Präsident wurde, übernahm Eroğlu nach den Parlamentswahlen das Amt des Premierministers. Bis auf einige Unterbrechungen hatte er dieses Amt bis zum Januar 2004 inne.
Bei den Wahlen im Dezember 2003 verlor die UBP die Mehrheit und Mehmet Ali Talât von der Republikanisch Türkischen Partei (CTP) wurde Ministerpräsident. Im Februar 2005 wurde die UBP bei vorgezogenen Neuwahlen wiederum nur zweitstärkste Kraft; Eroğlu blieb Oppositionsführer. Er hatte bereits 2000 gegen den Staatsgründer Rauf Denktaş um das Amt des Präsidenten kandidiert, im zweiten Wahlgang aber zurückgezogen; im April 2005 unterlag er Talât im ersten Wahlgang mit nur 23 % Stimmenanteil deutlich.
Bei den Parlamentswahlen am 19. April 2009 siegte Eroğlu mit seiner Partei und er übernahm erneut das Amt des Ministerpräsidenten. Bei den Präsidentschaftswahlen am 18. April 2010 setzte er sich dann bereits im ersten Wahlgang mit knapp über 50 % der Stimmen gegen den Amtsinhaber Mehmet Ali Talât durch.[1] Er trat das Amt des Staatspräsidenten am 24. April 2010 an.
Eroğlu ist verheiratet und hat vier Kinder.
Einzelnachweise
- ↑ Nationalist Eroglu gewinnt Präsidentenwahlen. Spiegel Online, 19. April 2010. Abgerufen am selben Tage.
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