- Designated Marksman Rifle
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Designated Marksman Rifle (DMR) ist der englische Begriff für ein Präzisionsselbstladegewehr als Infanteriebewaffnung. In der Regel sind es modifizierte Ordonnanzwaffen, die darauf ausgelegt sind, die Kampfdistanzen von etwa 400 bis 600 Metern (auch mehr möglich) abzudecken. Das DMR schließt die Lücke zwischen Sturmgewehr und Scharfschützengewehr.[1]
Inhaltsverzeichnis
Konzeption
Der Designated Marksman entspricht von der Konzeption her dem in der Infanteriegruppe der Bundeswehr des Kalten Krieges eingebundenen Zielfernrohrschützen, der seinerzeit als Scharfschütze bezeichnet worden ist. Nach heutigem Verständnis ist der Scharfschütze allerdings deutlich intensiver ausgebildet, operiert eigenständiger und verfügt über eine auf seinen Auftrag abgestimmte umfangreiche Ausrüstung einschließlich eines Repetiergewehrs als Hauptbewaffnung. Zudem steht ihm mit dem „Spotter“ ein ebenfalls als Scharfschütze ausgebildeter Beobachter zur Verfügung. Der Zielfernrohrschütze hingegen operiert enger in die Infanteriegruppe eingebunden, ist beweglicher und verfügt mit dem DMR über eine automatische Schusswaffe.[1]
Waffen
Ein häufiges Merkmal der heute genutzten DMR ist das alte NATO-Kaliber 7,62 mm × 51, das im Vergleich zur querschnittlich genutzten Sturmgewehrmunition 5,56 mm × 45 größere ballistische Reserven auch auf weitere Distanzen bietet. Die US-Streitkräfte nutzen eine modifizierte Version des M14. Das ehemalige Standard-Ordonnanzgewehr wurde auf Präzision getrimmt und allgemein optimiert und modernisiert. Dazu gehört zum Beispiel ein Kunststoffschaft, ein präziserer Matchlauf und ein Zielfernrohr mit militärischem Absehen. Einige Bundeswehr-Truppenteile forderten ab 2008 aus den Depots HK G3-Sturmgewehre an und nahmen diese mit in den ISAF-Einsatz nach Afghanistan. Neben dem serienmäßigen FERO-Z24-Zielfernrohr auf STANAG-Spannmontage nutzte die Truppe teils in Eigeninitiative angebrachte Visierungen und weitere Anbauteile, um das G3-ZF an den DMR-Einsatzzweck anzupassen. Derzeit ist geplant, das G3A3ZF durch ein neues Präzisionsselbstladegewehr mit dem Kaliber 7,62 mm × 51 zu ersetzen. Dabei handelt es sich um das MR308, die Zivilversion des HK417 von Heckler & Koch mit einem neuen Zielfernrohr 3–20 × 50 von Schmidt & Bender. Dazu kommen Nachtsichtoptiken sowie ein Rotpunktvisier für Nahdistanzen. Die Kampfentfernung beträgt 600 Meter. Als Zwischenlösung werden einige G3A3ZF zu G3A3ZF-DMR aptiert. Wesentliche Veränderungen sind ein auf Einzelfeuer gesperrtes Griffstück, eine Picatinny-Schiene zur Aufnahme von Zweibein, Laser-Licht-Modul und Sturmgriff sowie einem Schmidt & Bender-Zielfernrohr 3−12 × 50 PM II auf STANAG-Spannmontage.[1]
Eine DMR-ähnliche Rolle erfüllt auch das bereits Anfang der 1960er-Jahre in der Sowjetarmee eingeführte Dragunow-Scharfschützengewehr. Manchmal werden die Waffen vom Schützen mit zum Teil auf Eigeninitiative oder sogar eigener Anfertigung stammenden Modifikationen und Ergänzungen versehen, um sie den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Designated Marksman anzupassen. Dazu gehören zum Beispiel Mini Red Dot Sights – Leuchtpunktzielvisiere, die sich parallel zu Zielfernrohren nutzen lassen.
Literatur
- Ian Hogg: Moderne Scharfschützengewehre, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-02014-9.
- Peter Brookesmith: Scharfschützen. Geschichte, Taktik, Waffen, 2. Aufl. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02247-8.
- Jan-Phillipp Weisswange: Von der Wirkung her denken! Wirkmittel für den infanteristischen und abgesessenen Kampf. In Strategie & Technik November 2010 (ISSN 1860-5311), S. 11 ff.
- Jan-Phillipp Weisswange u. a. : Handwaffen, Kampfmittel und Ausrüstung für den infanteristischen Einsatz, Wehrtechnischer Report 4/2010, Report Verlag, Bonn und Sulzbach, November 2010
Weblinks
Commons: Designated Marksman Rifle – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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