Detmolder Straße (Bielefeld)

Detmolder Straße (Bielefeld)
Die Detmolder Straße auf Höhe der Prießallee im März 2008 (Blickrichtung: stadteinwärts). Links die Haltestelle Prießallee der Stadtbahn Bielefeld.

Die Detmolder Straße ist eine wichtige Verkehrsstraße in der ostwestfälischen Stadt Bielefeld. Sie dient als Autobahnzubringer zur Anschlussstelle Bielefeld-Zentrum der Bundesautobahn 2 und ist Teil der Bundesstraße 66.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Unmittelbar an der Ortsgrenze zu Leopoldshöhe im Südosten Bielefelds zweigt die Detmolder Straße von der B 66 ab, die einige Kilometer als Lagesche Straße weiterführt. Parallel zur Bundesstraße durchquert sie den Stadtteil Ubbedissen, unterquert dort die A 2 und wird in Stieghorst wieder zur B 66, die jetzt den Autobahnverkehr der Anschlussstelle aufnimmt. In Sieker die Osningstraße und die Otto-Brenner-Straße kreuzend, durchläuft die Detmolder Straße die südliche Innenstadt, ehe sie am Landgericht in die Kreuzstraße übergeht.

Geschichte und heutige Bedeutung

Die im September 2008 an der Detmolder Straße eröffnete Synagoge

Die durch Sieker führende Verbindung von Bielefeld nach Detmold hieß zunächst Sieker Weg, später Detmolder Chaussee und ab 1873 schließlich Detmolder Straße. Seit dem Bau der Straßenbahnlinie nach Sieker 1902 führt die Straßenbahn durch die Detmolder Straße, noch heute befinden sich die Gleise auf Straßenniveau, und nicht wie für Stadtbahnen üblich in einem eigenem Gleiskörper.

Anfang des 20. Jahrhunderts war die Straße von Villen mit ausladenden Vorgärten geprägt; Fußgänger, Radfahrer und nur wenige Autos bevölkerten die Straße. Im Zuge des Baus der Reichsautobahn Berlin–Oberhausen 1938 wurde die Detmolder Straße Verbindung zwischen Innenstadt und Autobahn. Die Straße wurde verbreitert, die meisten der Vorgärten fielen der Maßnahme zu Opfer. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte wachsendes Verkehrsaufkommen zu einer weiteren Verbreiterung der Straße.

Heute dient die vierspurige Ein- und Ausfallstraße zusammen mit der Eckendorfer Straße als Autobahnzubringer mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von etwa 40.000 Fahrzeugen. Solange die A 33 im Stadtgebiet noch nicht fertiggestellt ist, ist nicht mit einer Entlastung zu rechnen.

Am 21. September 2008 wurde an der Detmolder Straße die Synagoge Beit Tikwa eingeweiht. Die Synagoge entstand durch den Umbau der evangelischen Paul Gerhardt Kirche.

Planungen

Im Februar 2004 leitete die Stadt Bielefeld ein Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Detmolder Straße ein. Die Planung sieht vor, die vierspurige Straße mittig baulich zu trennen und an den Haltestellen Mozartstraße und Priesallee Hochbahnsteige zu errichten.[1] Fahrradwege und ein eigener Gleiskörper für die Stadtbahn sind nicht vorgesehen. Die Kosten sollen sich auf insgesamt 41 Millionen Euro belaufen.[2]

Die Anwohner befürchten eine weitere Verschlechterung der Lebensqualität durch zunehmenden Lärm und Schmutz, eine Bürgerinitiative schlägt neben der Herabsetzung der Geschwindigkeit auf 30 km/h auch die Reduzierung auf zwei Fahrspuren vor.[3] Zwei vor dem Oberverwaltungsgericht Münster anhängige Anwohnerklagen wurden am 25. April 2007 abgewiesen. Die Umbaumaßnahmen begannen im März 2008. Bei planmäßigem Verlauf sollen die Arbeiten im April 2011 beendet sein.[4] Der Umbau soll dabei in sechs Phasen erfolgen. In den ersten drei Phasen bewegt sich die Baustelle vom Landgericht in Richtung der Endhaltestelle in Sieker, in den letzten 3 Phasen von dort aus wieder zurück.[5]

Weblinks

Quellenangaben

  1. Aktuelle Informationen für Anlieger der Detmolder Straße. Stand: 10. März 2008
  2. Bauablauf, Verkehrsführung, Finanzierung Stand: 10. März 2008
  3. Bürgerinitiative Sichere Detmolder Straße. Stand: 27. April 2007
  4. Umbau Detmolder Straße: Bauauftrag erteilt. Stand: 10.März 2008
  5. Aktuelle Informationen für Anlieger der Detmolder Straße. Stand: 10. März 2008

51.9963878.592647Koordinaten: 51° 59′ 47″ N, 8° 35′ 34″ O


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