- Detmolder Straße
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Die Detmolder Straße ist eine wichtige Verkehrsstraße in der ostwestfälischen Stadt Bielefeld. Sie dient als Autobahnzubringer zur Anschlussstelle Bielefeld-Zentrum der Bundesautobahn 2 und ist Teil der Bundesstraße 66.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Unmittelbar an der Ortsgrenze zu Leopoldshöhe im Südosten Bielefelds zweigt die Detmolder Straße von der B 66 ab, die einige Kilometer als Lagesche Straße weiterführt. Parallel zur Bundesstraße durchquert sie den Stadtteil Ubbedissen, unterquert dort die A 2 und wird in Stieghorst wieder zur B 66, die jetzt den Autobahnverkehr der Anschlussstelle aufnimmt. In Sieker die Osningstraße und die Otto-Brenner-Straße kreuzend, durchläuft die Detmolder Straße die südliche Innenstadt, ehe sie am Landgericht in die Kreuzstraße übergeht.
Geschichte und heutige Bedeutung
Die durch Sieker führende Verbindung von Bielefeld nach Detmold hieß zunächst Sieker Weg, später Detmolder Chaussee und ab 1873 schließlich Detmolder Straße. Seit dem Bau der Straßenbahn nach Sieker 1902 fahren Bahnen durch die Detmolder Straße, und zwar nach wie vor auf einem straßenbündigen Bahnkörper und nicht wie für Stadtbahnen üblich auf einem besonderen Bahnkörper.
Anfang des 20. Jahrhunderts war die Straße von Villen mit ausladenden Vorgärten geprägt; Fußgänger, Radfahrer und nur wenige Autos bevölkerten die Straße. Im Zuge des Baus der Autobahn Berlin–Oberhausen 1938 wurde die Detmolder Straße Verbindung zwischen Innenstadt und Autobahn. Die Straße wurde verbreitert, die meisten der Vorgärten fielen der Maßnahme zu Opfer. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte wachsendes Verkehrsaufkommen zu einer weiteren Verbreiterung der Straße.
Heute dient die vierspurige Ein- und Ausfallstraße zusammen mit der Eckendorfer Straße als Autobahnzubringer mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von etwa 40.000 Fahrzeugen. Solange die A 33 im Stadtgebiet nicht fertiggestellt ist, ist nicht mit einer Entlastung zu rechnen.
Am 21. September 2008 wurde an der Detmolder Straße die Synagoge Beit Tikwa eingeweiht. Die Synagoge entstand durch den Umbau der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche.
Umbau
Im Februar 2004 leitete die Stadt Bielefeld ein Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Detmolder Straße ein. Im Zuge dieses Verfahrens kam es zu Protesten der Anwohner, die eine weitere Verschlechterung der Lebensqualität durch zunehmenden Lärm und Schmutz befürchteten. Eine Bürgerinitiative schlug neben der Herabsetzung der Geschwindigkeit auf 30 km/h auch die Reduzierung auf zwei Fahrspuren vor.[1] Zwei vor dem Oberverwaltungsgericht Münster anhängige Anwohnerklagen wurden am 25. April 2007 abgewiesen.
Die Umbaumaßnahmen begannen im März 2008 und endeten planmäßig im April 2011. Der Umbau erfolgte in sechs Phasen. In den ersten drei Phasen bewegte sich die Baustelle vom Landgericht in Richtung der Endhaltestelle in Sieker. In den letzten drei Phasen bewegte sie sich seit September 2009 von dort aus wieder zurück. Im Verlauf der Arbeiten wurde die vierspurige Straße mittig baulich getrennt und an den Haltestellen Mozartstraße und Prießallee wurden Hochbahnsteige errichtet. Fahrradwege und ein besonderer Bahnkörper für die Stadtbahn wurden nicht gebaut. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 44,8 Millionen Euro.[2]
Weblinks
- Darstellung der Stadt Bielefeld zum geplanten Umbau
- Darstellung der Bürgerinitiative Sichere Detmolder Straße
- Bauablauf in Bildern (PDF-Datei; 601 kB)
Quellenangaben
- ↑ Bürgerinitiative Sichere Detmolder Straße. Stand: 27. April 2007
- ↑ Umbau Detmolder Straße abgeschlossen Stand: 4.Mai 2011
51.9963878.59264Koordinaten: 51° 59′ 47″ N, 8° 35′ 34″ OKategorien:- Verkehr (Bielefeld)
- Innerortsstraße in Nordrhein-Westfalen
- Stieghorst
- Bielefeld-Mitte
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