Bielefeld-Stieghorst

Bielefeld-Stieghorst
Wappen von Bielefeld

Stieghorst
Bezirk von Bielefeld

Datei:Bezirke Bielefeld - Stieghorst.svg
Koordinaten 52° 0′ 0″ N, 8° 35′ 0″ O528.5833333333333135Koordinaten: 52° 0′ 0″ N, 8° 35′ 0″ O
Höhe 135 m ü. NN
Fläche 27,9 km²
Einwohner 31.871 (31. Jan. 2005)
Bevölkerungsdichte 1144 Einwohner/km²
Eingemeindung 1973
Postleitzahlen 33604, 33605, 33699 (alt: 4800)
Vorwahlen 0521, 05202 Ubbedissen
Website www.bielefeld.de/de/bz/sti
Gliederung

Hillegossen, Lämershagen-Gräfinghagen, (Ober)-Sieker, Stieghorst, Ubbedissen

Politik
Bezirksvorsteher Gerhard Henrichsmeier (CDU)
Sitzverteilung (Bezirksvertretung)
CDU SPD Grüne BfB FDP
8 6 1 1 1
Verkehrsanbindung
Autobahn
Bundesstraße

Der Stadtbezirk Stieghorst der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen liegt im Osten dieser Stadt. Mit 31.871 Einwohnern (am 31. Januar 2005) bei einer Fläche von 27,87 km² hat der Stadtbezirk eine Bevölkerungsdichte von 1.144 Einwohner je km², die knapp unterhalb der durchschnittlichen Bevölkerungsdichte der Stadt Bielefeld liegt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Stieghorst liegt im Ravensberger Hügelland nördlich des Teutoburger Waldes bei 52° 0' N, 8° 35' O auf einer Höhe von 135 m ü. NN. Verschiedene Bäche, so der Baderbach und der Oldentruper Bach, entspringen am Nordrand des Teutoburger Waldes, fließen dem natürlichen Gefälle folgend nordwärts und gehören alle zum Einzugsbereich der Weser.

Ausdehnung des Stadtbezirks

Der Stadtbezirk umfasst eine Fläche von 27,87 km² bei einer West-Ost-Ausdehnung von etwa acht und einer größten Nord-Süd-Ausdehnung (an der östlichen Stadtgrenze gegen den Kreis Lippe) von etwa sieben Kilometern. Der höchste Punkt des Stadtbezirks liegt auf dem Kamm des Teutoburger Waldes bei 320 m ü. NN (Auf dem Polle).

Nachbarorte

Im Süden, beginnend im Uhrzeigersinn, grenzt Stieghorst an die Stadtbezirke Sennestadt, Senne, Gadderbaum, Mitte, und Heepen sowie die Gemeinde Leopoldshöhe und die Stadt Oerlinghausen des Kreises Lippe.

Stadtbezirksgliederung

Datei:Stieghorst - Gliederung.svg
Gliederung

Der Stadtbezirk Stieghorst besteht aus den Ortsteilen (Ober-)Sieker, Stieghorst, Hillegossen, Ubbedissen und Lämershagen-Gräfinghagen.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Stadtbezirks Stieghorst gehört bereits seit dem Mittelalter zur Grafschaft Ravensberg. Es wird verwaltet von der Vogtei in Heepen, die zur Zeit ihrer größten Ausdehnung südlich bis weit in die Senne hinein reicht. Wie die übrigen Teile der Grafschaft Ravensberg auch fällt Stieghorst 1346 an die Grafschaft Berg (ab 1423 Jülich-Berg). Mit dieser kommt es 1609 vorläufig und im Jahre 1666 als Folge des Dreißigjährigen Krieges endgültig an Brandenburg-Preußen. Als 1807 Preußen alle linkselbischen Gebiete abtreten muss, kommt Stieghorst kurzfristig zum Königreich Westfalen, wo es innerhalb des Departements der Weser zum Distrikt Bielefeld gehört, fällt aber nach der Niederlage Napoleons I. 1813 an Preußen zurück.

Innerhalb der Provinz Westfalen gehört das Gebiet nun zum Regierungsbezirk Minden und zum 1816 gebildeten Kreis Bielefeld. Bei Einteilung der Landkreise in Ämter bilden Sieker, Stieghorst, Ubbedissen, Hillegossen und Lämershagen-Gräfinghagen den Süden des Amtes Heepen.

Eingemeindungen

Am 6. November 1913 wird eine Parzelle der Landgemeinde Sieker in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Bielefeld eingegliedert. Am 1. Oktober 1930 erfolgt die Eingemeindung von Sieker und Teilen der Landgemeinde Stieghorst nach Bielefeld.

Zum 1. Januar 1973 erfolgt durch das Bielefeld-Gesetz vom 24. Oktober 1972 der Zusammenschluss der Stadt Bielefeld mit den Städten und Gemeinden des Kreises Bielefeld zur neuen kreisfreien Stadt Bielefeld, wodurch auch Hillegossen, Ubbedissen und Lämershagen zu Bielefeld kommen. Das Amt Heepen wird aufgelöst, Rechtsnachfolgerin ist die Stadt Bielefeld.

§ 23 (1) Nr. 5 dieses Gesetzes bestimmt die Einrichtung des Stadtbezirks Heepen, der zunächst das Gebiet der bisherigen Gemeinden des Amtes Heepen - mit Ausnahme der südlich des Kamms des Teutoburger Waldes gelegenen Gebietsteile der bisherigen Gemeinde Lämershagen-Gräfinghagen - und die Bereiche Baumheide und Stieghorst der Stadt Bielefeld umfasst. Später wird aus dem Süden dieses Stadtbezirks der Stadtbezirk Stieghorst gebildet.

Religionen

Kath. Kirche St. Bonifatius

Die Mehrheit der Bevölkerung ist evangelisch-lutherisch. Für diese gibt es im Stadtbezirk in Stieghorst die evangelische Gustav-Adolf-Kirchengemeinde und die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Stieghorst, wobei die beiden Gemeinden im Jahre 2007 zu der evangelische Kirchengemeinde Stieghorst fusionierten, in Hillegossen die evangelische Kirchengemeinde Hillegossen, in Ubbedissen die evangelische Kirchengemeinde Ubbedissen und in Sieker die evangelische Luther-Kirchengemeinde, die alle zum Kirchenkreis Bielefeld der Evangelischen Kirche von Westfalen gehören.

Für die Katholiken gibt es die katholische Pfarrgemeinde Sankt Bonifatius im Dekanat Bielefeld-Lippe des Erzbistums Paderborn sowie das Ukrainische Kirchen- und Gemeindezentrum.

Die Neuapostolische Kirche unterhält je eine Gemeinde in Stieghorst und Sieker. Hinzu kommen mehrere Freikirchen wie etwa die Mennoniten.

Politik

Bezirksvertretung

Auf Grund der letzten Kommunalwahl 2004 setzt sich die Bezirksvertretung Stieghorst wie folgt zusammen:

Bezirksvorsteher

  • Gerhard Henrichsmeier (CDU)
  • stv.: Hans-Dieter Koch (SPD)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ev.-luth. Pfarrkirche

Auf dem Kamm des Teutoburger Waldes an der südlichen Grenze des Stadtbezirks liegt der Aussichtsturm Eiserner Anton, etwa einen Kilometer östlich des gleichnamigen Wohnhauses an der Osningstraße. Nahebei befindet sich ein Fernsehturm.

Im Ortsteil Lämershagen am Lewenberg, gleichfalls im Teutoburger Wald, liegt das Kulturdenkmal Hünensaut und etwas nordöstlich davon Reste der alten Landwehr. Ein alter Grenzstein an der Detmolder Straße an der Grenze zu Leopoldshöhe markiert die ehemalige Landesgrenze zu Lippe.

Es gibt zwei Friedhöfe, den Siekerfriedhof und den Stieghorster Friedhof.

Sehenswert ist die alte evangelisch-lutherische Pfarrkirche Stieghorst.

Wirtschaft und Infrastruktur

Sieker und Stieghorst haben typischen Vorstadtcharakter, während Hillegossen, Ubbedissen und Lämershagen ländlich geprägt sind. Das eigentliche Stieghorst besteht überwiegend aus großen Mietshäusern, die in den 1950er bis 1970er Jahren errichtet wurden und ursprünglich viele Flüchtlinge beherbergten.

Insbesondere im Norden des Stadtbezirkes und nahe der Autobahn liegen Gewerbegebiete, in denen auch international aufgestellte Unternehmen vertreten sind, so etwa ein großer Papierhersteller.

Verkehr

Schienen- und Busverkehr

Schienen- und Busverkehr

Der Haltepunkt Ubbedissen im Südosten des Stadtbezirks liegt an der Begatalbahn (KBS 404). Er wird von der Regionalbahn 73 „Der Lipperländer“ BielefeldLage (Lippe)Lemgo bedient. Der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wird von der Eurobahn mit Dieseltriebwagen (Typ Bombardier Talent) durchgeführt.

Im Straßenpersonennahverkehr verkehrt die Stadtbahn Bielefeld Linie 3 von Stieghorst-Zentrum über Bielefeld-Mitte nach Babenhausen Süd. Eine weitere Stadtbahnlinie Linie 2 Milse-Sieker ist nur bis an die Grenze des Stadtbezirks herangeführt. Hier bestehen Busanschlüsse nach Stieghorst. Eine Verlängerung der Linie 3 über die jetzige Endstelle hinaus bis Hillegossen ist seit Jahren geplant. Die Fläche des Stadtbezirks bedienen Busse der Stadtwerketochter moBiel.

Im öffentlichen Personennahverkehr gilt der regionale Tarif des Verkehrsverbundes OstWestfalenLippe (Der Sechser) und der NRW-Tarif.

Straßen

Durch den Stadtbezirk verläuft in Süd-Nord-Richtung die Autobahn 2 Dortmund-Hannover, deren Anschlussstelle Bielefeld-Mitte an der Kreuzung mit der Bundesstraße 66 liegt. Diese ist die alte Ausfallstraße von Bielefeld nach Detmold und verläuft in West-Ost-Richtung durch Sieker, Stieghorst, Hillegossen und Ubbedissen. In ihrem Verlauf ist sie weitgehend mit der Detmolder Straße identisch.

Öffentliche Einrichtungen

Das Wohnstift Salzburg blickt auf eine lange Tradition zurück, da es auf Salzburger Emigranten zurückgeht, protestantische Glaubensflüchtlinge, die in Preußen Zuflucht fanden, deren Nachkommen aber als Folge des 2. Weltkrieges die damaligen deutschen Ostgebiete verlassen mussten.

Das Eichamt der Stadt Bielefeld befindet sich in Stieghorst, Ubbedissen hat eine Volkssternwarte.

Das Edith-Viehmeister-Haus in Lämershagen ist benannt Edith Viehmeister (1920–1995), die von 1964 bis 1972 Bürgermeisterin der Gemeinde Lämershagen und 1984 bis 1989 Bürgermeisterin der Stadt Bielefeld war.

Bildung

In Stieghorst gibt es die Fachschule der Tischlerinnung sowie eine Musikschule in Hillegossen, die Stieghorster Gesamtschule und die Georg-Müller-Schule, welche eine evangelikale Bekenntnisschule ist.

Weblinks


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