- Deutsch-Polnische Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland
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Die Deutsch-Polnische Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland ist die älteste noch tätige Organisation für deutsch-polnische Verständigung. Der Verein hat sich die Normalisierung der Beziehungen zwischen Deutschland und Polen zum Ziel gesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Deutsch-Polnische Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland wurde 1950 in Düsseldorf gegründet. Sie war die westdeutsche Neuformierung der 1948 in Berlin gesamtdeutsch konstituierten Hellmut-von-Gerlach-Gesellschaft. Während diese Vereinigung in der DDR nur bis 1953 wirken konnte, existierte sie im Westen trotz großer Schwierigkeiten auch in der Zeit des Kalten Krieges.
Beide Vereine mussten 1952 aufgrund einer Klage der Familie von Hellmut von Gerlach ihren Namen ändern. In der DDR wurde die Gesellschaft 1953 aufgelöst. Ein Teil der Arbeit wurde von der Liga für Völkerfreundschaft übernommen.
In der Bundesrepublik Deutschland nahm die Gesellschaft auf Wunsch Polens den Namen „Deutsch-Polnische Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland“ an, um möglicherweise auch die Gründung einer „Deutsch-Polnischen Gesellschaft der DDR“ zu ermöglichen; hierzu ist es jedoch auf Grund des Widerstandes der politischen Führung in der DDR nie gekommen.
Bis zum Abschluss des Warschauer Vertrages im Jahre 1970 war die Deutsch-Polnische Gesellschaft die einzige Organisation ihrer Art; erst danach entstanden selbständige lokale deutsch-polnische Vereine, teilweise aus aktiven oder ehemaligen Ortsgruppen der bundesweit tätigen Gesellschaft, von denen sich manche später in der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband e.V. zusammenschlossen.
Zum Arbeitsbereich der Gesellschaft gehörten seit der Gründung Informationsveranstaltungen, Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und die Herausgabe von Publikationen. In den 1950er Jahren wurde in Anlehnung an den Warschauer Chopin-Wettbewerb ein deutscher Klavierwettbewerb durchgeführt.
Die erste illustrierte Zeitschrift erschien 1950 unter dem Titel „Jenseits der Oder“. Seit 1984 wird die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift „POLEN und wir“ herausgegeben.
Noch im Frühjahr 1990 wurde in der DDR die Deutsche Gesellschaft für gute Nachbarschaft zu Polen in der DDR gegründet, die 1992 mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland fusionierte und heute als deren Regionalverband Berlin-Ostdeutschland wirkt.
Anders als in den in der Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband zusammengeschlossenen regionalen Gesellschaften sind in der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland keine Politiker in Funktionen der Gesellschaft. Damit soll die Unabhängigkeit gegenüber Politikern und Parteien gewahrt werden. Der Beirat der Gesellschaft wird von Vertretern aus Gewerkschaft, Medien, Wissenschaft und Gesellschaft gebildet.
Vorsitzender der Gesellschaft war in den 70er und 80er Jahren der prominente Verfassungsrechtler Helmut Ridder. Heute ist Prof. Christoph Koch aus Berlin Vorsitzender der Gesellschaft.
Eine ähnliche, jedoch nicht identische Organisation ist die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband.
Siehe auch
Literatur
- Hübner, Christa: Zum Wirken der deutsch-polnischen Gesellschaft für Frieden und gute Nachbarschaft 1948-1952; in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 27 (1979), S. 409-422.
- Jagemann, Feo: Anstößige Politik. Vier Jahrzehnte deutsch-polnischen Bemühens.
- Lotz, Christian: Zwischen verordneter und ernsthafter Freundschaft. Die Bemühungen der Helmut-von-Gerlach-Gesellschaft um eine deutsch-polnische Annäherung in der DDR und in der Bundesrepublik (1948-1972); in: Hahn, Hans Henning/ Hein-Kircher, Heidi/ Kochanowska-Nieborak, Anna (Hg.): Erinnerungskultur und Versöhnungskitsch, Marburg 2008, S. 201-219.
- Ruchniewicz, Krzysztof: Próba zbliżenia NRD-Polska pod koniec lat czterdziestych i na początku piędziesiątych utworzenie i działalność Helmut-von-Gerlach-Gesellschaft; in: Sobotka (2000) 4, S. 527-556.
Weblinks
- Deutsch-Polnische Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland e.V.
- „Der deutsch-polnische Grenzvertrag von 1990 ist ein Gewaltverzichtsvertrag, kein Grenzanerkennungsvertrag“ Interview mit Prof. Dr. Christoph Koch im Internetportal der AG Friedensforschung an der Universität Kassel vom 11. April 2005
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- Deutsch-polnische Beziehungen
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